Der Genuss hat mit vielen Gegenspielern zu kämpfen

Tatsächlich ist es so, dass wohl die meisten Menschen, wenn sie das Wort „Genuss“ hören, ans Essen denken – und nicht immer nur Positives damit verbinden. Schließlich gibt es gesundes und schädliches Essen. Doch nicht nur mit dem Essen verhält es sich so. Viele Menschen sind dem Genießen gegenüber im Allgemeinen skeptisch geworden. Denn in ihrer Wahrnehmung steht Genuss viel zu oft im Gegensatz zu Gesundheit – man denke an Genussmittel wie Alkohol, Tabak oder Zucker – oder er gilt als Gegenspieler zu Produktivität, sprich er wird gleichgesetzt mit Hedonismus, Faulheit und Zeitverlust. Gleichzeitig, und das ist wohl das Interessanteste am Ganzen, sehen sich die meisten Menschen gerne als Genießer, buchen Wellnessferien, essen bewusst genussvoll, lassen sich von Gesichtsmassagen und Peelings verwöhnen, genießen ihren Ruhestand und manchmal sogar ihre Arbeit.

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Magersucht ist eine extrem gefährliche Krankheit

Magersucht gilt als eine der gefährlichsten psychischen Erkrankungen überhaupt, wird in der allgemeinen Wahrnehmung aber häufig unterschätzt. Professor Stephan Herpertz, einer der führenden Magersuchtforscher in Deutschland, erklärt: „Wenn man sich den Langzeitverlauf von 13 bis 15 Jahren nach einer Therapie ansieht, liegt die Sterblichkeit bei 15 Prozent. Es ist nicht genug, was wir leisten.“ Zum Vergleich: An Brustkrebs sind nach zehn Jahren 17 Prozent der Erkrankten gestorben. Während es heute für viele psychische Erkrankungen Medikamente gibt, die wenigstens einen Teil der Symptome reduzieren, gibt es weiterhin keine Pille gegen Magersucht. Einzig die Psychotherapie stellt ein geeignetes Mittel dar. Etwa die Hälfte der meist weiblichen Magersucht-Patienten hat nach einer Therapie keine Symptome mehr, bei etwa einem Viertel tritt zumindest eine Besserung ein. Doch bei dem restlichen Viertel wird das Leiden chronisch.

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So sahen Sitte und Brauchtum im antiken Griechenland aus

Ein Grundzug im sittlichen Denken des antiken Griechenlands ist die Teilnahme am öffentlichen Leben, das jedoch fast ausschließlich den Männern vorbehalten war. Männlich geprägt sind nicht nur der Sport und die Feldzüge, sondern auch die gesamthellenische Liebe zum männlichen Körper, der in höchster Vollendung dargestellt wird und in der griechischen Kunst eine dominierende Stellung einnimmt. In diesem Zusammenhang ist auch die Homosexualität zu betrachten, die nicht nur in den dorischen Männerbünden, sondern in ganz Hellas als normal angesehen und nie in Frage gestellt wurde, sofern ein erwachsener Mann auch für die Nachkommenschaft in seiner Familie sorgte. Die sportliche Ausbildung am Gymnasium und der tätige Anteil am politischen Geschehen sind ebenso selbstverständlich wie die Teilnahme an den religiösen Festen, die nur in den seltensten Fällen einer gesetzlichen Regelung bedurften.

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Die Geisteskräfte sind klein und von geringer Reichweite

Schon lange betrachtet David Hume mit Misstrauen, was Philosophen in allen möglichen Fragen für ausgemachte Wahrheit halten, und neigt mehr dazu ihre Schlussfolgerungen zu bestreiten als ihnen zuzustimmen. David Hume schreibt: „Es ist immer derselbe Fehler, den sie fast alle machen, nämlich sich auf Prinzipien von sehr eingeschränkter Gültigkeit zu stützen und der unendlichen Mannigfaltigkeit nicht Rechnung zu tragen, bei der der Natur bei allen ihren Wirksamkeiten doch so sehr gelegen war.“ Hat ein Philosoph erst einmal sein Lieblingsprinzip festgesetzt, das vielleicht wirklich eine ganze Reihe natürlicher Effekte erklärt, dann dehnt er dessen Geltungsbereich gleich auf die ganze Schöpfung aus und führt auf Biegen und Brechen und um den Preis absurder Argumente jede Erscheinung darauf zurück. Da die menschlichen Geisteskräfte klein und von geringer Reichweite sind, kann der Mensch seine Begriffe nicht auf die Vielseitigkeit der Natur im Ganzen ausdehnen. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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