Epikur stellt die Lust ins Zentrum seiner Werte

Nicht alle, die sich an ihren Bedürfnissen orientieren, sind unbarmherzige Asketen. Der genügsame Genießer schränkt sich nur ein, um seine Bedürfnisse leicht und häufig erfüllen zu können und damit zwar unabhängig zu bleiben, aber gleichzeitig ein Maximum an Angenehmen zu erfahren. Mit dieser Strategie erhofft er sich Autarkie und Genuss in Einklang zu bringen. Als Aushängeschild dieser Art des Hedonismus nett Ludger Pfeil den Griechen Epikur (341 – 271 v. Chr.), der im Jahr 306 v. Chr. in Athen seine „Schule des Gartens“ als philosophische Lehranstalt und Lebensgemeinschaft gründetet. Ludger Pfeil erklärt: „In dem von ihm erhaltenen Schriften stellt er die Lust uneingeschränkt ins Zentrum seiner Werte und beruft sich dabei auf unsere Natur.“ Der Philosoph Dr. Ludger Pfeil machte nach seinem Studium Karriere in der Wirtschaft als Projektleiter und Führungskraft und ist als Managementberater tätig.

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Nichts reicht an die Vollkommenheit der Schönheit heran

Für manche Philosophen ist es ein Gegenstand der Verwunderung, dass die Menschen, da sie doch alle dasselbe Wesen haben und mit denselben Fähigkeiten ausgestattet sind, sich, was ihr Streben und ihre Neigungen anbelangt, so sehr voneinander unterscheiden und dass der eine aufs schärfste verurteilt ein anderer sich sehnlichst wünscht. David Hume fügt hinzu: „Manchen Philosophen ist es ein Gegenstand noch größerer Verwunderung, dass ein einzelner Mensch sich von sich selbst zu verschiedenen Zeiten so gewaltig unterscheiden kann, dass er, wenn er es erst besitzt, voller Verachtung verwirft, was zuvor der Gegenstand aller seiner Beteuerungen und Wünsche war.“ David Hume dagegen kommt dieses fieberhafte Hin- und Herschwanken, das sich im Verhalten der Menschen zeigt, ganz und gar unvermeidlich vor. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Die Zuversicht und die Fröhlichkeit sind die wahren Reichtümer

Der ganze Unterschied im Leben zweier Menschen betrifft entweder ihre Leidenschaften oder deren Erfüllung. David Hume erklärt: „Unterschiede in diesen beiden Hinsichten genügen, um die weit auseinanderliegenden Extreme von Glück und Elend hervorzubringen. Um glücklich zu sein, darf die Leidenschaft weder zu hefige noch zu schwach sein.“ Im ersten Fall befindet sich die Seele ständig ein einer aufgeregten Umtriebigkeit; im zweiten Fall versinkt sie in eine lähmende Lethargie, die ein Unlustzustand ist.“ Um glücklich zu sein, muss die Leidenschaft zugleich mild und sozial, auf keinen Fall aber roh und ungebändigt sein. Außerdem sollte die Gemütsstimmung fröhlich und heiter und nicht düster und melancholisch sein. David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, gehört zu den Klassikern der europäischen Philosophie.

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Liebe und Freundschaft stützen und tragen sich gegenseitig

Es ist der Wunsch von Liebenden, sich so oft wie möglich nahe zu sein. Sie wollen, dass ihre Phantasie von denselben Eindrücken erfüllt ist. Ihr Bewusstsein soll im Gleichklang schwingen und ihre Worte und Handlungen aus gemeinsamen und vertrauten Gründen hervorgehen. Einen eigentümlichen Reiz gewährt es Liebenden gerade dann, wenn sie ihre geringsten Äußerlichkeiten kennen, denn nichts lässt ihre durchgängige Zusammengehörigkeit deutlicher fühlen. Für Siegfried Kracauer ist es keineswegs selbstverständlich, dass der körperliche Trieb mit der seelischen Lust in völligem Einklang einhergeht. Denn in den meisten Menschen  existieren Brüche: Die geschlechtliche und seelische Liebe hängen nicht fest zusammen und finden deshalb getrennte Befriedigung. Der deutsche Journalist, Soziologe, Filmkritiker und Geschichtsphilosoph Siegfried Kracauer, der von 1889 bis 1966 lebte, gilt als Autor der ersten empirisch-soziologischen Studie in Deutschland, die den Titel „Die Angestellten“ trug und gehört zu den Begründern der Filmsoziologie.

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