Künstliche Intelligenz hat nichts mit Science Fiction zu tun

Die Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, wird die vierte industrielle Revolution erheblich beschleunigen. Maschinen werden sich in nicht ferner Zukunft erinnern können, sie werden Muster erkennen und „vernünftig“ reagieren. Als vierte industrielle Revolution, auch Industrie 4.0 genannt, bezeichnet man die digitale Vernetzung der Produktion und ganzer Wertschöpfungsketten vom Rohstofflieferanten über Zwischenverarbeiter bis zum Verbraucher. Der gesamte Prozess wird digital begleitet und optimiert. Davon gibt es einiges schon heute: Die Rückverfolgbarkeit von Produkten bis zum Lieferanten gibt eine Ahnung davon. Künftig soll aber jedes Produkt seine eigene Identität in einem Chip mit sich tragen. Dieser Chip enthält alle produktrelevanten Daten des Werkstücks, von seiner Herkunft über seine Bearbeitung bis zu seinem Endeinsatz und eventuell seiner Wiederverwertung. Als Gegenstück werden auch alle Anlagen der industriellen Produktion ihre Produktionsdaten über auslesbare Chips preisgeben.

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Eltern sollten unbedingt mit ihren Kinder spielen

Die Aufmerksamkeit ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Bildung von Erinnerungen. Die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis können nicht ohne einander auskommen. Dieses Grundprinzip gilt auch für Dinge, die man zwar sieht oder sonst irgendwie wahrnimmt, denen man aber keine Aufmerksamkeit schenkt. Aufmerksamkeit allein bedeutet aber nicht unbedingt, dass eine Erinnerung entstehen wird. Julia Shaw ergänzt: „Und wenn wir über die Aufmerksamkeit von Babys sprechen, meinen wir häufig nur eines – wie lange ein Baby etwas anschaut; Forscher nennen das den aufmerksamen Blick.“ Wie man aus seinem eigenen Leben weiß, garantiert die Tatsache, dass man etwas eine Zeit lang anschaut, keineswegs, dass man ihm seine volle Aufmerksamkeit widmet. Man muss auch innerlich auf die Informationen fokussiert sein, die man encodieren und sich merken will. Die Rechtspsychologin Julia Shaw lehrt und forscht an der London South Bank University.

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Der Computer wird nie ein Bewusstsein wie der Mensch erlangen

Die Computertechnik verschafft der Menschheit eine ungeheure Macht. Ein guter Programmierer kann ganz allein mit seiner Tastatur ungeheuer viel aufbauen und dann durch Umlegen eines Schalters lebendig werden zu lassen. Technologieverliebte verfallen diesen Maschinen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es Supercomputer gibt, die leistungsfähig genug sind, um mit dem Programm „Geist“ zu arbeiten, sich also von der Ausführung von Befehlen zu emanzipieren und selbstständig zu denken. David Gelernter schränkt ein: „Aber der klassische Computer wird nie ein Bewusstsein wie der Mensch erlangen, er wird keinen Daseinsmodus haben, er wird nicht in der Lage sein, die Welt zu erleben und sich etwas vorzustellen.“ David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University. In seinem jüngsten Buch „Gezeiten des Geistes“ erklärt David Gelernter, warum Computer und künstliche Intelligenz die Tiefen der menschlichen Subjektivität nicht ausloten können.

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Markus Gabriel seziert die Schwächen des Konstruktivismus

Die Menschheit befindet sich über ziemlich viele Dinge im Irrtum. Die Wissenschaft kann nicht einmal ermessen, wie weit das menschliche Nichtwissen reicht, da der Mensch in vielen Fällen überhaupt keine Ahnung davon hat, was er alles nicht weiß. Doch daraus folgt für Markus Gabriel nicht, dass alle Gegenstandsbereiche nur menschliche Projektionen, nützliche Einteilungen einer im Übrigen von der Erkenntnis weitgehend unabhängigen, homogenen Wirklichkeit sind. Friedrich Nietzsche hat zu diesem Thema eine berühmte Aussage gemacht: „Nein, gerade Tatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Faktum an sich feststellen: vielleicht ist es ein Unsinn, so etwas zu wollen.“ Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie an der Universität Bonn inne. Er ist Deutschlands jüngster Philosophieprofessor. Außerdem leitet er das Internationale Zentrum für Philosophie in Bonn.

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