Auktionen sind Matching-Märkte

Auf Stellenmärkten wie der der Paarvermittlung können Menschen ihr Interesse auf vielfältige Art und Weise signalisieren. Das Internet hat einige neue Möglichkeiten eröffnet, aber Menschen haben auch Zehntausende von Jahren damit verbracht, Mittel und Wege zu ersinnen, um leicht zu verstehende Signale des Interesses zu senden. Alvin E. Roth ergänzt: „Interessanterweise sind viele Signale, die sich am leichtesten interpretieren lassen, zugleich diejenigen, deren Sendung, in einem gewissen Sinne, auf aufwendigsten, am kostspieligsten sind.“ Auf Arbeitsmärkten kann ein Motivationsschreiben im Rahmen einer Stellenbewerbung ein starkes Signal des Interesses vermitteln. Es zeigt, dass der Bewerber sich die Zeit genommen hat, sich genauer über die Stelle zu informieren, für die er sich bewirbt. Im Jahr 2012 erhielt Alvin E. Roth den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Der Wirtschaftsprofessor lehrt an der Stanford University.

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Das Leben ist ein Wechsel zwischen Ruhe und Aktivität

Das Leben ist bestimmten Rhythmen unterworfen. Peter Spork erklärt: „Ohne periodisches Auf und Nieder wäre Leben nicht möglich, denn nichts hassen biologische Systeme mehr als Gleichförmigkeit.“ Der Neurologe nennt Beispiele: Wenn die Augen eines Menschen so fixiert werden, dass sie immer auf den gleichen Fleck schauen müssen, wird der Betroffene in kürzester Zeit gar nichts mehr sehen. Im Dauerlärm verlieren die Ohren jegliche Sensibilität. Die Muskulatur geht zu Grunde, wenn sie sich niemals entspannen kann. Die Nerven verarbeiten keine Signale mehr, wenn sie ihre Erregung nicht mehr an die jeweilige Situation anpassen dürfen. Und auch das Gehirn muss regelmäßig vom Modus der Datenaufnahme (Wachheit) in jenen der Datenverarbeitung (Schlaf) wechseln, um leistungsfähig zu bleiben. Der Neurobiologe Peter Spork ist Wissenschaftsjournalist.

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Das menschliche Gehirn wird von Erfahrungen programmiert

Kurt Langbein bezeichnet das menschliche Gehirn als den selbstständigen, eigenwilligen Apotheker des Körpers. Es reguliert die Körperfunktionen und das Immunsystem. Auf seine Signale hin werden zum Beispiel Muskeln in Gang gesetzt, Hormone ausgeschüttet und Milliarden Zellen in jeweils andere, einer neuen Situation besser angepassten Zustände versetzt. Die Kommunikation funktioniert dabei in beide Richtungen. Auch die einzelnen Organe melden über die Nervenbahnen ständig ihre aktuelle Verfassung an das Gehirn. Die moderne Hirnforschung hat herausgefunden, dass sich im Gehirn ein Leben lang neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und damit auch neue Muster bilden, wie Menschen zum Beispiel mit einem Problem umgehen. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Der außengeleitete Mensch ist extrem peinlichkeitsanfällig

In den modernen Gesellschaften ist die Vielfalt kultureller Verhaltensnormen ein zwiespältiges Phänomen. Einerseits ermöglicht eine Relativierung der jeweiligen Normen, denn erst heute können Normen in größerem Umfang überhaupt als Konvention aufgefasst werden, nämlich in das eigene Belieben gestellt, andererseits führt sie gleichzeitig zu einer größeren Unsicherheit im Verhalten. Die Philosophin Hilge Landweer zieht daraus den Schluss, dass aus dieser Unsicherheit heraus, die allermeisten Menschen Strategien zur Schamvermeidung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere praktizieren. Der Soziologe David Riesman erklärt in seinem Buch „Die einsame Masse“, wie es dazu kommt, dass Normen, obwohl als Konvention verstanden, ins eigene Belieben gestellt werden können. David Riesman stellt in seinem Werk drei verschiedenen Charaktere vor: den traditionsgeleiteten, den innengeleiteten und den außengeleiteten Typus.

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Millionen Deutsche leiden an der Krankheit Tinnitus

Für die Betroffenen ist die Tinnituskrankheit die reinste Qual. Ein ständiger Ton, der entweder als Pfeifen, Klingeln oder Klicken den Menschen das Leben zur Hölle macht. Die Töne können in verschieden Frequenzen quälen, und wenn der Geräuschpegel der Umwelt abnimmt, kehrt nicht etwa Stille ein, nein ganz im Gegenteil, die Töne im Inneren werden lauter. Nachts können viele Tinnituspatienten wegen des ständigen Geräusches nicht schlafen. Tinnitus bedroht zwar nicht das Leben, aber nimmt den Menschen viel von ihrer Lebensqualität. In Deutschland leiden rund zehn Prozent der Erwachsenen, was vier bis fünf Millionen Menschen entspricht, unter Tinnitus.

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