Es existieren zwei grundlegende Formen der Freiheit

Wolfgang Kersting unterscheidet zwei Formen der Freiheit. Eine negative Freiheit genießen die Menschen, wenn sie frei von Zwang, Gewalt und Drohung handeln und Entscheidungen treffen können. Positive Freiheit bedeutet für den Menschen sein eigener Herr zu sein und über sein Leben selbst bestimmen zu können. Wolfgang Kersting fügt hinzu: „Negative Freiheit bedeutet Freiheit von Selbstbestimmung, positive Freiheit bedeutet Selbstbestimmung.“ Allerdings ist die Abwesenheit von Fremdbestimmung nicht hinreichend für Selbstbestimmung. Es gibt laut Wolfgang Kersting Hindernisse bei der Selbstbestimmung, die auch dann bestehen bleiben, wenn alle darauf verzichten, sich einander durch Gewalt, Drohung und Erpressung gefügig zu machen. Wolfgang Kersting, emeritierter Professor für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat sich vor allem mit den Themen Sozialstaat, Gerechtigkeit und Gesellschaftsordnung beschäftigt. Er veröffentlichte Bücher über Platon, Machiavelli, Thomas Hobbes, John Rawls sowie über Immanuel Kants Rechts- und Staatsphilosophie.

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Ökolandbau kann das globale Ernährungssystem retten

Felix von Löwenstein behauptet in seinem neuen Buch „Foodcrash. Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“, dass nicht die mangelnde Produktionssteigerung, sondern der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln und die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen zum Zusammenbruch des globalen Ernährungssystems führen wird. Er beschreibt anhand vieler Beispiele, wie es im Einklang mit der Natur gelingen kann, die Ernährungsgrundlagen der Menschheit zu sichern. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein engagiert sich neben seiner Arbeit als Biolandwirt als Präsidiumsmitglied des Anbauverbandes Naturland, als Vorstandsvorsitzender es Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und im Vorstand des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL Deutschland).

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Die Philosophie muss wieder Alltagsfragen beantworten

Für Julian Nida-Rümelin geht es in der Philosophie um Fragen wie: Was ist gerecht?, Wirkt in der Welt eine Vorsehung oder ist alles durch den Zufall bestimmt? Dies sind uralte Fragen, die sich Philosophen zu jeder Zeit neu stellen müssen. Die Philosophie soll sich seiner Meinung nach nicht nur als akademische Disziplin verstehen, sondern einen Beitrag zu rationaler Handlungs- und Weltorientierung leisten. Vorbildlich haben sich Platon und Aristoteles verhalten, die sich zu allen Lebensfragen äußerten. Julian Nida-Rümelin sagt: „Erst in den vergangen 300 Jahren ist das in den Hintergrund gerückt. Und das Vakuum wird heute durch mehr oder weniger seriöse Angebote gefüllt.“

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Charlton Heston war der König des Kostümfilms

Bevor Charlton Heston als Schauspieler 1950 mit dem Film „Stadt im Dunkeln“ bekannt wurde, hatte er in der Schule Theater gespielt und auf der Bühne am Broadway erste Erfolge gefeiert. Die Glanzzeit Hollywoods war gerade erloschen, da die Zuschauer lieber zu Hause blieben und Fernsehen schauten. Das Kino reagierte auf den eklatanten Schwund der Zuschauer mit monumentalen Filmen, in denen Statistenheere dominierten und die im Breitwandformat ausgestrahlt wurden. Das Kino dieser Zeit verlangte keine feinsinnigen Charakterdarsteller, sondern einprägsame, eindimensionale Figuren.

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Seneca denkt über das wahrhaft glückliche Leben nach

Für Seneca ist das höchste Gut eine Gesinnung, die Zufälligkeiten verachtet, oder Freude an der Tugend findet. Er ergänzt: „Sie ist die Kraft eines ungebrochenen Geistes, mit Lebenserfahrung, voll ruhiger Tatkraft, die sich im Verkehr mit den Mitmenschen sehr umgänglich und fürsorglich zeigt.“ Ein glücklicher Mensch wäre demnach jemand, dem Gutes und Übles dasselbe bedeuten wie gute und schlechte Gesinnung, der die Ehre hochhält und den Zufälligkeiten weder übermütig noch niedergeschlagen machen. Er ist ein Mensch, der von keinem größeren Gute weiß als dem aus eigener Kraft erworbenen und dessen wahre Lust in der Verachtung der Begierden besteht.

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