Das Glück ist nicht vom Reichtum abhängig

Auf die Frage, was wirklich im Leben zählt hat sich inzwischen die Antwort herumgesprochen, dass es eher nicht Erfolg, Reichtum oder Karriere sind. Sicher ist Geld hilfreich, aber es gibt Untersuchungen, wonach das subjektive Glücksgefühl von einem Jahreseinkommen von 75.000 Euro an nicht mehr weiter steigt, egal wie viel man mehr verdient. Der Soziologe Hartmut Rosa versucht in seinen Büchern eine Soziologie des guten Lebens zu entwerfen. Werner Bartens erklärt: „Der Entfremdung, die viele Menschen störend für ihr Glück empfinden, setzt er nicht Selbstbestimmung und Authentizität entgegen, sondern das Konzept der Resonanz, das auf einer Wechselseitigkeit der Beziehungen, auf Erwiderung und Schwingung aufbaut.“ Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Der Buddhismus beschäftigt sich viel mit dem Glück

Die meisten Religionen und Philosophien vertreten ein ganz anderes Verständnis von Glück als der liberale Humanismus. In diesem Zusammenhang ist für Yuval Noah Harari der Buddhismus besonders interessant. Denn der Buddhismus räumt der Frage nach dem Glück eine vermutlich größere Bedeutung ein als jede andere Religion. Yuval Noah Harari erklärt: „Seit zweieinhalb Jahrtausenden beschäftigen sich Buddhisten systematisch mit dem Wesen und den Ursachen des menschlichen Glücks, weshalb sich Wissenschaftler heute besonders für ihre Philosophie und Meditationspraxis interessieren.“ Der Buddhismus geht davon aus, dass Glück weder eine subjektive Empfindung ist noch einem Lebenssinn abhängt. Glück bedeutet im Gegenteil, keinen persönlichen Gefühlen und keinen Illusionen mehr nachzujagen. Nach Ansicht des Buddhismus verwechseln die meisten Menschen Glück mit angenehmen Empfindungen und Leid mit unangenehmen Empfindungen. Yuval Noah Harari ist Professor für Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem.

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Die Spinnenseide ist dünner als ein Haar und fester als Stahl

Fritz Vollrath von der britischen University of Oxford interessiert sich für das einzigartige Material, aus dem Spinnen ihre Netze bauen: „Spinnenseide ist ausgesprochen leicht, dünner als ein Haar, fester als Stahl und elastischer als Gummi. Außerdem ist sie biokompatibel und biologisch abbaubar.“ Die Proteinstränge haben sich in mehr als 350 Millionen Jahren entwickelt und zählen zu den wohl ausgereiftesten Zwirnen überhaupt. Das betrifft auch den Aufwand an Energie. Eine Spinne braucht nur ein Tausendstel der Energie, die für die Herstellung eines vergleichbaren Kunststofffadens benötigt wird. Seit vielen Jahren beschäftigen sich Forscher, Ingenieure und Unternehmen mit den außergewöhnlichen Eigenschaften der Spinnenseide. Wissenschaftler von der Medizinischen Hochschule Hannover erforschen gerade die Klebeeigenschaften der Wunderfäden. Sie erproben, wie man entlang der klebrigen Seide neue Nervenbahnen wachsen lassen könnte.

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Viele Menschen erfahren den Sinn ihres Lebens in der Liebe

Immer mehr Menschen stellen die Sinnfrage. Wilhelm Schmid erklärt in seinem neuen Buch „Dem Leben Sinn geben“ warum das so ist. Er geht dabei von der Beobachtung aus, dass viele Menschen Sinn in der Liebe erfahren, aber in einen Strudel der Sinnlosigkeit geraten, wenn diese, aus welchen Gründen auch immer, zerbricht. Daher stellt sich der Autor die Frage, ob es die Liebe nicht besser im Plural geben sollte und stellt viele mögliche Lieben und deren Sinnpotential in seinem Buch vor. Als Beispiele nennt er unter anderem die Liebe in der Familie und zwischen Freunden, die Liebe zu Tieren und zur Natur, zur Kunst und Kultur sowie die Liebe zum Leben, zum Tod und zu Gott. Selbst der Feindesliebe schenkt er seine Aufmerksamkeit. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.

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Gabriel Tarde erforscht die Wiederholungen des Alltags

Gilles Deleuze und Félix Guatarri stimmen in ihrem Buch „Tausend Plateaus“ ein Loblied auf den französischen Soziologen Gabriel Tarde an, der von 1843 bis 1904 lebte. Sie feiern ihn als soziologischen Klassiker unserer Zeit. Sie schreiben, dass nur im Anschluss an Gabriel Tarde eine radikale Neuausrichtung der Soziologie als einer „Mikrosoziologie“ möglich war. Denn sie hat sich genau für die Unwahrscheinlichkeiten dessen interessiert, was andere Soziologen als soziale Tatsachen oder kollektive Vorstellung in stabilen Gesellschaftsstrukturen betrachteten. Gilles Deleuze und Félix Guatarri stimmen mit Gabriel Tarde überein, dass es die sozialen Regelmäßigkeiten sind, die erklärt werden müssen. Man darf ihre Entstehung nicht als bekannt voraussetzen.

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