Gute Lehrer werden oft als Störfaktor betrachtet

Was sind die Eigenschaften eines guten Lehrers? Andreas Salcher antwortet: „Wohl sich möglichst um das individuelle Talent jedes Schülers zu kümmern. Sich auch in der Freizeit ständig fortzubilden. Eltern zur Verfügung zu stehen, sich mit anderen Kollegen über Verbesserungen an der Schule auszutauschen und dann dem Direktor Vorschläge zu machen.“ Solche Lehrer, vor allem am Beginn ihrer Schullaufbahn, gibt es zahlreich und sie sind bei Schülern und Eltern schnell beliebt. Wie reagiert das österreichische Schulsystem auf solche Musterlehrer? Sie werden von weniger leistungsbereiten Direktoren eher als Störfaktor betrachtet, der Unruhe ins System bringt. Andere Lehrer empfinden sie als unkollegial und isoliert sie. Manch erfahrener Kollege unter vier Augen den wohlmeinenden Tipp, dass sie sich nicht selbst ausbeuten sollen. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

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Die Anzahl der Privatschulen nimmt rasant zu

Der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman hat einmal gesagt, dass jenes Land die beste Zukunft haben werde, das als erstes das Schulsystem aus den Händen des Staates befreit. Andreas Salcher ergänzt: „Aber auch ohne die Hauptverantwortung des Staates für das Schulsystem prinzipiell in Frage zu stellen, kann man bemerken, dass es der Politik bisher überall auf der Welt gelungen ist, ihr Monopol auf die Schulen mit zählen und Klauen erfolgreich zu verteidigen.“ Und die Konsequenzen von Monopolen sind immer die gleichen: schlechte Qualität zu hohen Kosten. Im Schulsystem reagieren Menschen so wie in allen Märkten, die ihre Bedürfnisse – in diesem Fall eine ausgezeichnete Ausbildung ihrer Kinder – nicht erfüllen können. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

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Alle Kinder haben eine Vielzahl von Talenten

Wenige Kinder werden als Genies geboren. Aber alle Kinder haben eine Vielzahl von Talenten. Wenn man ein Neugeborenes betrachtet, sieht man kein dummes oder kluges Baby. Kinder lernen nach dem Prinzip Trial-and-Error: Ausprobieren – Fehler machen. Andreas Salcher weiß: „Das funktioniert großartig, wenn man bedenkt, was Kinder alles von ihrer Geburt bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lernen: Krabbeln, Brabbeln, Sprechen, Singen, Tanzen, Sandburgen bauen, Drachen steigen lassen, Fahrrad fahren und vieles mehr.“ Daher kann es nur die Aufgabe einer entwickelten Gesellschaft sein, jedem Kind die maximale Chance auf die Entfaltung seiner Talente zu geben. Das Denkmodell, auf dem das gesamte österreichische Schulsystem aufgebaut ist, basiert aber auf der industriellen Massenproduktion. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

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Jedes Kind ist talentiert

In seinem neuen Buch „Der talentierte Schüler und seine ewigen Feinde“ vertritt Andras Salcher die These, dass jedes Kind talentiert ist. Österreich leistet sich seiner Meinung nach allerdings ein völlig veraltetes Schulsystem, das Talente selten erkennt und noch seltener fördert. Andreas Salcher schreibt: „Die Feinde des talentierten Schülers sind all jene, die sich mit dem ungemein niedrigen Anspruch an unsere Schulen zufriedengeben und jede Reform blockieren.“ So zerstören sie die Talente der österreichischen Kinder und werfen viele von ihnen chancenlos ins Leben. Andreas Salcher dagegen zeigt, wie man sich die Freude am Lernen trotzdem nicht verderben lassen muss. Es gibt einen Weg vom vergeudeten zum geretteten Talent. Jeder kann ein Freund des talentierten Schülers werden. Dr. Andreas Salcher ist Unternehmensberater, Bestseller-Autor und kritischer Vordenker in Bildungsthemen.

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Bildung hat sich in einen Religionsersatz verwandelt

Wer heute von Bildung spricht, glaubt an Wunder. In keinen Bereich des Lebens wird so viel Hoffnung gesetzt wie in den der Bildung, es gibt keine Instanz, der man so viel zutraut wie der Bildung. Konrad Paul Liessmann nennt einige Beispiele: „Bildung gilt als unerschöpfliche Ressource rohstoffarmer Länder im globalen Wettbewerb, Bildung ist das Medium, mit dem Mädchen, Migranten, Flüchtlinge, Außenseiter, Unterschichten, Behinderte und unterdrückte Minderheiten emanzipiert, gefördert, integriert und inkludiert werden sollen.“ Und ganz nebenbei befördert Bildung auch das Glück der jungen Menschen und senkt in reproduktionsstarken Gesellschaften die Geburtenrate. Es gibt beinahe nichts, was man den Schulen nicht zutraut. Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech.

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Wettbewerbe produzieren Neid und Missgunst

Moderne Unternehmen sind um die Idee der Zusammenarbeit gebaut. Man kommt immer mehr zu der Erkenntnis, dass exzellente Leistungen das Ergebnis gut funktionierender Teams sind, in denen Fähigkeiten geteilt, Wissen ausgetauscht, Fertigkeiten zusammengefügt werden. Reinhard K. Sprenger ergänzt: „Man baut dabei auf Teams mit einem sozialen Klima, in dem die Teammitglieder sich wechselseitig stimulieren, helfen und ermutigen, ihr Bestes zu geben. Bei Stellenbesetzungen ist Teamfähigkeit daher eine der meistgesuchten Qualitäten.“ Dagegen basiert das deutsche Schulsystem zu weiten Teilen auf einem individualisierten Belohnen und Bestrafen. Belohnungen allerdings fördern alles Mögliche, aber nicht Zusammenarbeit und Gemeinsinn. Kinder werden nicht mit der Einstellung des Gegeneinanders geboren, und viele entwickeln diese Einstellung auch später nicht. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

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Konrad Paul Liessmann macht sich Gedanken über die Schule

„Nirgendwo wird so gerne über Utopien, bessere Rahmenbedingungen, ideale Betreuungsverhältnisse, innovative Didaktiken, neue Möglichkeiten, Aufgaben und Herausforderungen schwadroniert wie in Fragen der Bildung,“ behauptet Konrad Paul Liessmann. Und nirgendwo hält sich die hartnäckige Klage länger, dass sich nichts ändert, alles erstarrt und verknöchert ist, frontal vorgetragen wird, was dann auswendig gelernt werden muss, selektiert statt gefördert wird, alles verstellt und blockiert wird durch Überbleibsel aus der Vergangenheit, die endlich beseitigt werden müssen. Tatsächlich gibt es, vielleicht mit Ausnahme der katholischen Kirche, keine Institution, die so sehr unter Verdacht steht, sich allen Veränderungen zu verweigern, wie die Schule. Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien und wissenschaftlicher Leiter des Philosophicum Lech.

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Markus Hengstschläger fordert mehr Individualismus

Markus Hengstschläger, Österreichs Aushängeschild für Humangenetik, ist davon überzeugt, dass der allgemeine Wunsch nach Durchschnittlichkeit die Menschen wahrscheinlich um die Fähigkeit bringt, mit Hilfe neuer Gedanken optimal auf die rasanten Veränderungen zu reagieren, die in Zukunft auf sie zukommen. Seiner Meinung nach führen die Bemühungen, Jugendliche dem unauffälligen Durchschnitt anzupassen, die nächste Generation womöglich in eine Sackgasse des Denkens. Markus Hengstschläger fordert mehr Individualismus, da der Wissenstand und die heutige Zivilisation nicht ausgetretenen Denkpfaden und nicht Menschen mit durchschnittlichen Verhaltensweisen zu verdanken sind. Markus Hengstschläger leitet seit dem Jahr 2005 das Institut für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität in Wien.

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Heinz Bude erforscht die Bildungspanik in Deutschland

Heinz Bude beschreibt in seinem neuen Buch „Bildungspanik“ wie eine große Unsicherheit die deutsche Gesellschaft durchdringt. Nämlich die Frage, ob die deutschen Schüler und Studenten in Zukunft gegen die internationale Konkurrenz bestehen können. Die Ergebnisse der PISA-Studien haben in Deutschland eine rege Diskussion über die Leistungsfähigkeit des aktuellen Schulsystems ausgelöst. Heinz Bude stellt fest, dass dabei selten darüber gesprochen wird, was gelernt werden soll. Sondern viel häufiger wird darüber gesprochen, wie die Bildungschancen verteilt werden sollen. Für den Soziologen gehört die Bildung zu dem Feld, auf dem die Bürger soziale Unterschiede ausspielen können. Er schreibt: „Das Bedürfnis, sich zu unterscheiden, und die Angst vor dem gesellschaftlichen Abstieg lassen sich nicht wegdiskutieren. Das zeigt die gescheiterte Reform in Hamburg genauso wie der Run auf teuere Privatschulen.“ Heinz Bude ist seit dem Jahr 2000 Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel.

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Immer mehr Kinder gehen auf Elite-Grundschulen

Zu den Elite-Grundschulen, die sich immer mehr in Deutschland etablieren, zählen auch die „BIP Kreativitätsschulen“. BIP ist die Abkürzung für Begabung, Intelligenz, Persönlichkeit. Die Schulen werben damit, dass 90 Prozent ihrer Schüler den Übergang ins Gymnasium schaffen. Eltern, die ihre Kinder auf Eliteschulen schicken, wollen ihren Nachwuchs vor allem vor der Willkür des staatlichen Schulsystems schützen. Kindertagesstätten, in denen zweisprachig gelehrt wird und die Betreuer Mentoren heißen, haben lange Wartelisten. Ihre Mission lautet, aus den Kindern erfolgreiche, selbstbewusste Menschen zu formen. Privatschulen, die zwei Drittel ihres Unterrichts in Englisch abhalten und die Kinder Schuluniformen tragen, sind auf Jahre ausgebucht.

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