Ein Mensch sollte seinem Körper gegenüber Geduld aufbringen

Michel de Montaigne (1533 – 1592) geht das Leben lockerer an als beispielsweise Diogenes und Epikur, indem er als praktische Antwort auf sein theoretisches Zweifeln seiner persönlichen Vorlieben zur Richtschnur seines Umgangs mit sich selbst und seiner Gesundheit macht. Ein bedürfnis- und empfindungsreicher Umgang mit Krankheiten verlangt allerdings, dass ein Mensch seinem Körper gegenüber Geduld aufbringt. Ludger Pfeil erklärt: „Wir sollten den jeder Unpässlichkeit eigenen Lebenszyklus von Entstehung, Entfaltung, Höhepunkt, Abklingen und Vergehen nicht zu beschleunigen suchen.“ Michel de Montaigne will „den Krankheiten Durchlass gewähren“ und glaubt, dass sie dann weniger hartnäckig und von kürzerer Dauer sind, wenn sie nicht behandelt werden. Der Philosoph Dr. Ludger Pfeil machte nach seinem Studium Karriere in der Wirtschaft als Projektleiter und Führungskraft und ist als Managementberater tätig.

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Seneca verteidigt den Reichtum eines Philosophen

Seneca wehrt sich dagegen, einem Philosophen den Besitz von Geld zu untersagen. Denn die Weisheit ist niemals zur Armut verurteilt worden. Wenn ein Philosoph reich ist, wird er seine ansehnlichen Schätze weder von anderen geraubt noch mit fremdem Blut befleckt haben. Er wird sein Vermögen weder zu Unrecht noch durch ein schmutziges Gewerbe erworben haben. Deshalb schreibt Seneca: „Außer böswilligen Neidern hat kein Mensch Veranlassung, über ordnungsgemäße Mehrung und Minderung von Schätzen zu jammern.“ Der Besitz gilt als anständig, wenn sich darunter nichts findet, was ein anderer als sein rechtmäßiges Eigentum bezeichnen dürfte.

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Freundschaft fördert den Glauben an die Menschheit

In einer Freundschaft finden sich gemäß Siegfried Kracauer immer nur Menschen von ähnlicher typischer Veranlagung zusammen. Er schreibt: „Indem sie sich gegenseitig aufnehmen, verdoppeln sie sch in allem, worin sie gleich sind.“ Ein Ich wird durch das andere gestärkt, und weil es seine Eigenheiten und Schwächen und manches Heimliches bei seinem Freund in liebender Obhut weiß, kann es auf dem ihm vorgegebenen Weg vertrauensvoll weitergehen. Nur der Einsame schwankt unsicher wie ein Fähnchen im Wind oder erschöpft sich im Kampf um seine Selbstbehauptung. Der Widerhall eines Freundes dagegen stärkt das Selbstwertgefühl. Der Schriftsteller Siegfried Kracauer ist davon überzeugt, dass Freundschaft menschengläubig macht wie alle wahrhafte Liebe.

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