Skeptiker werden von ihren Mitmenschen oft negativ bewertet

Pyrrhon aus dem griechischen Elis (ca. 360 – 270 v. Chr.) und seine Nachfolger professionalisieren das Zweifeln zur grundsätzlichen Skepsis, bei der heute ein deutlich negativer Beiklang mitschwingt. Ludger Pfeil nennt den Grund: „Der Skeptiker steht in unserer Welt der Effizienzanbetung, in der dem schnellen Entscheiden und Handeln gehuldigt wird, im Generalverdacht, zu lange zu zögern und damit den ganzen Betrieb aufzuhalten.“ Nicht wirklich zu Recht, denn aus eigener Erfahrung kann man wie die alten Griechen wissen: Die Dinge sind in Wirklichkeit nicht unbedingt so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Vieles nickt man leichtfertig ab, weil es die anderen behaupten, weil die Gewohnheit dazu verleitet oder schlicht weil es so in den eigenen Kram passt. Der Philosoph Dr. Ludger Pfeil machte nach seinem Studium Karriere in der Wirtschaft als Projektleiter und Führungskraft und ist als Managementberater tätig.

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Jeder Mensch kann seinem Leben einen Sinn geben

Für die Philosophen Julian Baggini gibt es mehrere Arten von Erfolg, die für sich genommen, dem Leben keinen Sinn verleihen können. Wer daran glaubt, nur absoluter Erfolg sei in der Lage, dem Dasein einen Sinn zu verleihen, ist es für fast jeden sinnlos. Selbst wenn ein Mensch meint, relativer Erfolg gebe dem Leben einen Sinn, weil Erfolg nur zähle, wenn das Scheitern eine realistische Alternative ist, würde ihn immer noch in den meisten Fällen zu einem sinnlosen Leben verdammen. Egal, ob es sich um relativen oder absoluten Erfolg handelt, etwas geschafft und eine Stufe des Erfolgs erklommen zu haben, reicht im Allgemeinen laut Julian Baggini nicht, um dem Leben einen Sinn zu verleihen. Leistungen kommen und gehen, und wenn sie das einzige Ziel eines Menschen sind, was bleibt ihm dann noch, wenn er sie erreicht hat?

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Rebekka Reinhards moralischer Relativismus

Für Rebekka Reinhard scheint grundsätzlich jedes Opfer, das einen freien Willen besitzt, die Wahl zu haben, wie es mit seinem Los umgehen möchte. In der modernen Gesellschaft sind die häufigsten Methoden die Selbstanklage, die Selbstbemitleidung und die Bemitleidung durch Dritte. Rebekka Reinhard gibt folgende Definition eines Opfers: „Opfer zu sein heißt, für etwas Böses verurteilt worden zu sein, das man gar nicht begangen hat und aufgrund dessen unschuldig – und damit auch irgendwie gut zu sein.“ Wer in die Opferrolle gedrängt wird, muss in der Regel schwer dafür büßen. Beispielsweise mit dem Aufenthalt in einer Klinik, dem Verlust des Vermögens, der Schädigung des Rufs oder dem Verlust des Jobs.

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Maurice Merleau-Ponty kritisiert die Technikgläubigkeit

Obwohl Naturwissenschaft und Technik unwiderstehlich voranschreiten, bewirken sie für Maurice Merleau-Ponty keine fundamentale Förderung der Humanität. Denn das menschliche Ethos hat offenbar nur wenige Berührungspunkte mit dem Begreifen der Natur und der technischen Allmacht über dieselbe. Jedenfalls hat es die Menschheit erlebt, dass Wissenschaft und Technik ohne Moral sich durchaus in den Dienst tyrannischer Herrschaftssysteme stellen lassen. In den Kriegen gehört es zu den Selbstverständlichkeiten, dass die großartigen technischen Erkenntnisse und Maschinen zur Vernichtung von Menschen eingesetzt werden. Die Naturwissenschaften sind laut Max Scheler eine Art von Herrschaftswissen, in denen keinerlei Heilswissen enthalten ist.

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