Der Aralsee droht ganz zu verschwinden

Seit mehr als dreitausend Jahren zweigt man den Flüssen zur Bewässerung von Feldern Wasser ab. Man baute Kanäle, schuf Verbindungen und grub neue Flussmündungen. Josef H. Reichholf weiß: „Allein an Europas Flüssen gibt es über eine Million Querbauwerke, die stauen oder Wasser umleiten. Zweifellos sind dies gewaltige Eingriffe in das Regime der Fließgewässer.“ Am drastischsten zu sehen ist dies am Schrumpfen von Aralsee und Kaspischem Meer. Der Aralsee droht ganz zu verschwinden, große Teile des Kaspischen Meeres ebenso und damit die letzten Reste eines erdgeschichtlichen Nebenmeeres, der Para-Tethys. Änderungen des regionalen Klimas und des Wasserhaushaltes sin die Folgen. Umgekehrt wirken sich Änderungen des Klimas auch ganz ohne Zutun der Menschen auf Flüsse im Naturzustand aus. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

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Der Stickstoffüberschuss in der Landwirtschaft nimmt wieder zu

In den vergangenen 25 Jahren sind in Deutschland die Nitratgehalte im Trinkwasser zurückgegangen. Doch seit Kurzem bewegt sich die Nitratkurve wieder leicht nach oben. Einer der Gründe dafür ist, dass immer mehr Mais für Biogasanlagen angebaut wird. Zudem wird der Mais häufig überdüngt und bei der Herstellung von Biogas fallen stickstoffreiche Gärreste an, die auf den Feldern ausgebracht werden dürfen. Wenn aus diesen Quellen zu viel Stickstoff in den Boden gelangt, verwandelt sich dieser in Nitrat und belastet das Grundwasser. Friedhelm Taube, Agrarwissenschaftler an der Universität Kiel, erklärt: „Die Böden in Deutschland sind gesättigt. Wir sind derzeit bei einem Stickstoffüberschuss von 112 Kilogramm pro Hektar, dabei waren wir schon bei 96 Kilogramm.“ Der größte Teil des Nitrats stammt aus der Viehwirtschaft.

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Das beliebteste Urlaubsland der Deutschen ist Deutschland

Allein schon der Umfang von 1144 Seiten der 11. Auflage des neuen Baedeker-Reiseführers über Deutschland ist beeindruckend. Noch besser ist der Inhalt: es ist kaum zu glauben, was die Baedeker Redaktion an Wissenswertes über die Städte, Regionen und Sehenswürdigkeiten  Deutschlands zusammengetragen hat. Um die Orientierung des Lesers zu erleichtern, stellen die Autoren gleich zu Beginn ihres Reiseführers die Top 30-Reiseziele vor. Dazu gehören unter anderem die Insel Rügen mit ihren kilometerlangen weißen Sandstränden und leuchtenden Kreidefelsen, die Stadt Dresden mit seinen weltberühmten Baudenkmälern, die der Hauptstadt Sachsens den Beinamen „Elb-Florenz“ eingebracht haben. Zu den Top Reisezielen in Deutschland zählt natürlich auch München, die heimliche Hauptstadt des Landes, die seinen Gästen hochkarätige Kunst, monarchische Repräsentationsarchitektur und das größte Volksfest der Welt präsentiert.

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Bard Offshore I soll 400.000 Haushalten Strom liefern

Seit März 2010 bauen 250 Männer vor der Küste, 90 Kilometer nordwestlich von Borkum, den Windpark „Bard Offshore I“ auf, der künftig Strom für 400.000 Haushalte liefern soll. Sie leben auf einer Plattform und einigen Schiffen praktisch im Niemandsland. Dort arbeiten Maschinisten, Mechaniker, Elektriker, Köche, Ingenieure und Kapitäne. Die Arbeiter rammen Pfahl um Pfahl ins tiefe Meer und montieren die Windanlagen auf Stützkreuze. Die Crew hat unter anderem auch die anspruchsvolle Aufgabe zu beweisen, dass alternative Stromquellen wie die Windenergie die Atomkraft ersetzen können. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister ist von dem Projekt „Bard Offshore I“ begeistert und sagt: „Es ist eine Jahrhundertchance für die Nordsee.“

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Schiffe sind schwimmende Müllverbrennungsanlagen

Fast 100.000 Schiffe befahren zurzeit die Weltmeere. Umweltschützer sehen in den Ozeanriesen nichts anderes als eine Flotte von Dreckschleudern, die die Umwelt ähnlich stark mit Feinstaub, Kohlendioxid und Schwefel belastet, wie der weltweite Autoverkehr. Der Schifffahrtsexperte der Umweltschutzorganisation Greenpeace, Christian Bussau, formuliert es drastisch: „Schiffe sind im Prinzip schwimmende Müllverbrennungsanlagen.“ Mehr als 90 Prozent der Schiffe, die auf den Ozeanen unterwegs sind, verfeuern Schweröl, den Bodensatz der Erdölverarbeitung. Schweröl ist ein teerähnliches Abfallprodukt, voller Asche und Sand. An Land müsste der Stoff als Sondermüll behandelt werden, auf den Meeren treibt er die Schiffe an.

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