Menschen wollen ihren Körper und Geist verbessern

Mehr als 13 Prozent der Studenten in den USA werden verdächtigt, das Medikament Ritalin vor Examina einzunehmen. Bernward Gesang kennt den Grund dafür: „Sie hoffen, dass dieses eigentlich für hyperaktive Kinder konzipierte Medikament willkommene Nebenwirkungen hat und die Konzentration fördert.“ In den USA ist deshalb eine Debatte um Dopingtests für Studenten entbrannt. Ob Ritalin wirklich diese Wirkung hat, ist umstritten. Aber die Pharmaindustrie hat die Bedürfnisse erkannt und Forschungsprojekte gestartet. Es werden Pillen entwickelt, die das Gedächtnis verbessern sollen. Schon im Jahr 2004 lag der Umsatz mit Medikamenten gegen das Vergessen bei rund 10 Milliarden Dollar. Vielfach gibt es jedoch noch nicht viel mehr als Tierversuche. Richtig schlau haben die Forscher bisher nur Mäuse und Taufliegen machen können. Professor Dr. Bernward Gesang lehrt Philosophie mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsethik in Mannheim.

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Ganztagsschulen sind zu reinen Aufbewahrungsanstalten verkommen

Joachim Bauer kritisiert, dass die Förderung der Potenziale zur Selbststeuerung und Selbstkontrolle an Deutschlands Schulen besorgniserregend mangelhaft ist: „Bedingt durch den Alltagsstress und allgemeinen Zeitmangel ihrer Eltern und Pädagogen, fehlt es vielen Kindern in hohem Maße an persönlichem Gesehenwerden, an Zuwendung und Gelegenheiten zur produktiven Auseinandersetzung mit Bezugspersonen.“ Ein besonders gravierender Mangel herrscht an Möglichkeiten, sich sportlich und musikalisch zu betätigen. Sport und Musik sind für Joachim Bauer sozusagen Intensivtrainingslager für die Entwicklung der exekutiven Funktionen, und hier ganz besonders der Selbstkontrolle und der sozialen Kompetenzen. Anstatt diese Fächer massiv zu verstärken, sind viele Ganztagsschulen in Deutschland, statt Treibhäuser für die Zukunft der Kinder zu sein, inzwischen zu reinen Aufbewahrungsanstalten verkommen. Der Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut Joachim Bauer lehrt an der Universität Freiburg.

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Gottfried Wilhelm Leibniz gilt als der Optimist unter den Philosophen

Gemeinhin gilt unter den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716) als der Optimist im wahrsten Sinne des Wortes – insbesondere, weil Optimismus vom lateinischen „Optimum“ (das Beste) abgeleitet ist und Gottfried Wilhelm Leibniz die reale Welt als die bestmögliche betrachtet. Dieser Denker zählt zu den letzten Universalgelehrten, der als studierter Jurist leidenschaftlich Mathematik und Naturwissenschaften betrieb. Ludger Pfeil erklärt: „Er erfand das duale Rechnen, dass ausschlich Nullen und Einsen kennt, und eine dazu passende Rechenmaschine.“ Daneben vertiefte er als politischer Berater des Hauses Hannover sein Interesse an Ökonomie und Geschichtswissenschaft. Seine unermüdliche Suche nach Harmonie prädestinierte ihn dabei zum Diplomaten. Der Philosoph Dr. Ludger Pfeil machte nach seinem Studium Karriere in der Wirtschaft als Projektleiter und Führungskraft und ist als Managementberater tätig.

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Politik ist der Kampf um Macht

Ein soziales Bedürfnis mit großer Nähe zur Problematik der Aggression ist das Streben nach Macht. In gewissem Ausmaß Einfluss ausüben und eigene Absichten durchsetzen zu wollen ist keineswegs unsozial, sondern sogar notwendig für die Selbstentfaltung und Selbstbehauptung; die Alternative wäre völlige Unterwerfung. Hans-Peter Nolting fügt hinzu: „Wenn das Machtstreben jedoch ein angemessenes Maß überschreitet und mit aggressiven und gewalttätigen Mitteln umgesetzt wird, haben zwangsläufig andere Menschen darunter zu leiden.“ Das Streben nach Macht dient also dazu andere Menschen beeinflussen und kontrollieren zu können. Es ist das eigentliche Ziel, unabhängig von den anderen Vorteilen, die aus der Macht eventuell erwachsen. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

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Kurt Langbein stellt die Traditionelle Chinesische Medizin vor

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) vertritt den Ansatz, dass die Organe nicht von den Gefühlen getrennt sind, genauso wenig wie der Geist nicht abgekoppelt ist von den körperlichen Vorgängen und der Mensch nicht isoliert von seiner Umwelt betrachtet werden kann. Kurt Langbein erläutert: „Alles steht mit allem in Verbindung und befindet sich in einem ständigen Prozess der Veränderung.“ Paradoxerweise existieren aber seelische Krankheiten im Sinne der westlichen Psychotherapie nach traditioneller, chinesischer Auffassung nicht. Das hat sicherlich mit der Gesellschaftsform des Landes zu tun. Denn es gilt: „Die Einordnung in die gegebene gesellschaftliche Ordnung gilt als erster notwendiger Schritt, um wieder gesund zu werden. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neuestes Werk heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Manfred Spitzer warnt vor der Gefahr der digitalen Demenz

Manfred Spitzer behauptet in seinem Buch „Digitale Demenz“, dass digitale Medien langfristig dem Körper und vor allem dem Geist schaden. Wer googelt, surft und chattet, lagert seiner Meinung nach geistige Arbeit aus. Die Gedächtnisleistung und das Konzentrationsvermögen nehmen ab. Bei Kindern und Jugendlichen wird laut Manfred Spitzer durch die Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert und eine Oberflächlichkeit erzeugt. Wenn soziale Online-Netzwerke mit virtuellen Freundschaften locken, besteht die Gefahr, dass das Sozialverhalten der User beeinträchtigt wird und es möglicherweise sogar zu Depressionen kommen kann. Deshalb fordert Manfred Spitzer Eltern, Lehrer und Politiker auf, objektive Informationen über die Risiken der Online-Medien zu verbreiten und deren Nutzung für Kinder und Jugendliche zu beschränken. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen.

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Das lustvolle Risiko des selbstbestimmten Lebens

Laut Frank Böckelmann muss der moderne Mensch ständig Entscheidungen treffen, die eigentlich seinen Horizont übersteigen. Herrschte früher über bestimmte Werte und Normen gesellschaftlicher Konsens vor, ist heute nichts mehr allgemeinverbindlich und die Menschen sind ständig gezwungen, weitreichende Urteile zu fällen, ohne die Risiken und Nebenwirkungen auch nur im entferntesten zu kennen. Frank Böckelmann glaubt nicht, dass die Heerscharen von Beratern den Betroffenen wirklich helfen können, sondern im Extremfall die Lage sogar verschlimmern. Der Autor ist davon überzeugt, dass sich viele Schwierigkeiten von selbst in Luft auflösen, wenn man bereit ist, das eigene Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und voller Lust Neues auszuprobieren.

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