Rebekka Reinhard setzt auf die geistige Freiheit

Viele Menschen zeichnen sich laut Rebekka Reinhard durch ein übermäßiges Sicherheitsdenken, die Verliebtheit in das eigene Ich, einen moralischen Relativismus und Phantasielosigkeit aus. Sie sind darauf geeicht, jeglichen Irrtum als Zeitverschwendung und teuren Fehlschlag einzustufen. Sie haben verlernt, im Ungewissen zu bleiben, das Unvorhergesehene und Uneindeutige nicht nur auszuhalten, sondern auch neugierig zu bejahen. Trotz seiner vielfältigen Möglichkeiten schnell und sicher von einem Ort zu einem anderen zu gelangen und Expertenwissen nutzen zu können, sind die Menschen heutzutage bemerkenswert desorientiert. Rebekka Reinhard schreibt: „Allerdings nutzen wir die Desorientierung nicht wie Odysseus dazu, das Unbekannte zu erforschen und uns und unser Leben neu zu entdecken. Wir wissen ja oft nicht einmal, dass wir desorientiert sind.“

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Seneca zeigt Auswege aus dem Überdruss am Leben

Wer in den Genuss der Seelenruhe gelangen will, muss laut Seneca an sich selbst und an die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges glauben. Die Unerschütterlichkeit ist für ihn etwas Hohes, Erhabenes, ja Gottähnliches. Die Griechen bezeichneten diese ausgeglichene Gemütsverfassung als „Euthymia“, die Wohlgemutheit. Seneca nennt diesen Zustand Seelenruhe. Die Aufgabe der Seelenruhe besteht für ihn darin, sich eine Gelassenheit zu erhalten, ohne dabei überheblich oder niedergeschlagen zu werden. Einer der größten Feinde der Seelenruhe ist die Unzufriedenheit mit sich selbst, die einer Sprunghaftigkeit des Geistes und ängstlichen, unerfüllten Trieben entstammt.

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Werner Kieser: "Ein starker Körper stärkt den Geist"

Eine der Lebensweisheiten des Unternehmers Werner Kieser lautet: „Wer Kraft hat, geht leichter durchs Leben.“ Seit mehr als 40 Jahren will er seine Mitmenschen davon überzeugen, dass ein starker Körper auch den Geist stärkt. Der Schweizer hat in seiner Karriere eine Kette von Fitness-Studios aufgebaut, die sich inzwischen über 153 Standorte erstrecken. Mit seinem speziellen Kieser-Training sollen die Menschen nicht nur ihre Muskeln aufbauen, sondern sich auch mit seinen Ideen und Philosophien auseinandersetzen. Werner Kieser ist im wahrsten Worte ein Self-Made-Man, der sich fast alles in seinem Leben selbst beigebracht hat.

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Aristoteles

Der Philosoph Aristoteles wird 384 vor Christus in Stageira (Starro), einer kleinen Stadt im Nordosten Griechenlands, geboren. Aristoteles ist der Sohn eines mazedonischen Hofarztes namens Nikomachos und erhält eine ausgezeichnete Ausbildung. Im Jahr 367 kommt er nach Athen, um beim Rhetor Isokrates und besonders bei Platon zu studieren. 20 Jahre lernt er in dessen Akademie, dem internationalen Treffpunkt von Wissenschaftlern und Philosophen der damaligen Zeit. Hier lernt er nicht nur die Schriften Platons und Sokrates, sondern auch die Werke der Sophisten, der Vorsokratiker und der Mediziner kennen. Selbst mit altgriechischer Lyrik, Epik und Dramatik macht sich Aristoteles vertraut.

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Die Liebe kann die Quelle von Freude und Euphorie sein

Die Liebe ist für Julian Baggini in ihren unterschiedlichsten Formen von größter Bedeutung für die Menschen und macht das Leben erst lebenswert. Dennoch findet sich in den Werken der großen Philosophen nur wenig über die Liebe. Wichtige zeitgenössische Philosophen wie zum Beispiel Raimond Gaita und Martha Nussbaum philosophieren über die Liebe anhand der Literatur. Laut Julian Baggini gründet sogar der Wunsch, Gutes zu tun, nicht in der Vernunft, sondern in den verschiedenen Formen der Liebe. Er zählt dazu die Liebe zu einem Partner, die Liebe zur Familien oder die Liebe zu den Mitmenschen ganz allgemein.

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Das Narrenschiff der Katherine Anne Porter

Der Roman „Das Narrenschiff“ der amerikanischen Schriftstellerin Katherine Anne Porter ist ein großer Gesellschaftsroman, dessen Titel auf die gleichnamige Dichtung von Sebastian Brant aus dem 15. Jahrhundert anspielt. Die Protagonisten der Handlung sind Schiffsreisende auf der Fahrt von Veracruz in Mexiko nach Bremerhafen in Deutschland. Zu den Passagieren zählen unter anderen patriotische Deutsche, biedere Schweizer, eine Tänzergruppe aus Spanien, ein junges amerikanisches Künstlerpaar, ein Todgeweihter im Rollstuhl, eine abgetakelte Gräfin, eine Kubanerin aus der Upperclass, ein Buckliger, eine Lehrerin, deren Mann gestorben ist sowie ein jüdischer Handlungsreisender.

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Für Martin Suter sagt ein Wort mehr als 1.000 Bilder

Für Martin Suter ist die Literatur ein Destillat des Lebens. Der Schweizer ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller. Sein aktueller Roman „Der Koch“ sprang sofort auf Platz eins diverser Bestsellerlisten. Im Januar kommt sein neues Buch „Allmen und die Libellen“ in die Buchhandlungen. Am 16. Dezember 2010, kommt die Verfilmung von „Small World“, seines ersten Romans, in die Kinos. Anfang des Monats fand die Premiere seines Singspiels „Geri“ in Zürich statt. Martin Suter schreibt deswegen so viel, weil er nicht gerne Dinge tut, die ihm schwer fallen. Das Schreiben fällt ihm nicht schwer.

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Karl Marx will die Vereinzelung der Menschen aufheben

Karl Marx legt seiner gesamten theoretisch-metaphysischen Menschenlehre einen kämpferischen Atheismus zugrunde. Gott ist tot, jeder Gedanke an ein Jenseits wird strikt abgelehnt, was zählt ist nur das Hier und Jetzt. Auf Erden soll der Mensch befreit beziehungsweise erlöst werden, Lohn oder Strafe im Jenseits nach dem Tod, kann es für Karl Marx nicht geben. An die Stelle eines allwissenden Gottes tritt laut Karl Marx die Materie, die für alle Ewigkeit existiert, selbst bewegt und bewegt in den unendlichen Grenzen von Raum und Zeit. Die Materie ist für Karl Marx der stoffliche Urgrund allen Seins, Materie ist Stoff. Die Materie ist ungeschaffen und unvergänglich, sie ist ohne Anfang und ohne Ende.

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John Stuart Mill tritt für die Frauenrechte ein

John Stuart Mill geht in seinen Schriften zur politischen Ökonomie von der Annahme aus, dass die ökonomische Entwicklung seiner Zeit allgemeine Mängel beseitigt habe, und es nur noch darum gehe, die erarbeiteten Güter menschlich verträglich zu verteilen. Die Arbeitervereinigungen sind für ihn ein unerlässliches Mittel zu Wahrung der Interessen der Menschen, die nichts außer ihrer Arbeitskraft anzubieten haben. Handlungen sind für John Stuart Mill moralisch richtig, wenn sie das Glück fördern, moralisch falsch, wenn sie das Gegenteil von Glück bewirken.

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Cicero stellt die Gemeinschaft über das Individuum

Cicero preist den Menschen als Gemeinschaftswesen. Der Mensch bildet mit anderen Menschen eine Gesellschaft, nicht deswegen, weil er sich als einzelner schwach fühlt, sondern weil ihm eine natürliche Geselligkeit angeboren ist. Das Menschengeschlecht ist einfach nicht einzeln lebend oder einzelgängerisch. Die rationale Natur des Menschen verbindet die Individuen untereinander zur Gemeinschaft in der Sprache und der Gestaltung des Lebens. Über das Lebensnotwendige hinaus will der Mensch laut Cicero sein Glück mehren und nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens fragen.

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Die Tugenden Bescheidenheit und Ehrlichkeit

Der griechische Philosoph Platon zählt zu den Kardialtugenden Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit. Der Scholastiker Thomas von Aquin fügte ihnen noch drei weitere hinzu: die Liebe, den Glauben und die Hoffnung. Diesen sieben fundamentalen Tugenden stehen die so genannten sieben Todsünden gegenüber. Sie heißen Wut, Neid, Hochmut, Geiz, Völlerei, Wollust und Trägheit des Herzens. Zu den Sekundärtugenden zählt die Soziologie folgende Eigenschaften: Ehrlichkeit, Bescheidenheit, Genauigkeit, Fleiß und Ordentlichkeit. Aus soziologischer Sicht handeln Menschen, die ehrlich, bescheiden, genau, fleißig und ordentlich sind, einigermaßen regelmäßig so, weil es ihnen Freude macht, so zu agieren. Es ist ihnen gelungen, derartiges Handeln zu ihrer zweiten Natur werden zu lassen.

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Julian Baggini: "Ist Altruismus ein Mittel zur Selbsthilfe?"

Der Motivationstrainer Zig Ziglar prägte den Ausspruch, dass der Mensch alles im Leben erreichen kann, was er will, wer er nur genügend anderen Leuten hilft zu erreichen, was diese haben wollen. Indem der Mensch anderen Menschen hilft, kann er seine eigenen Sorgen, die seine Existenz einengen, vorübergehend vergessen und hat zusätzlich an einem größeren Wohl teil. Wenn also die Hilfe für andere primär dem eigenen Leben einen Sinn verleiht, ist sie dann nicht lediglich ein Mittel zur Selbsthilfe? Das ist die Frage, die der Philosoph Julian Baggini sich stellt. Viele Menschen haben also das Gefühl, dass ihr Leben sinnvoll ist, wenn sie anderen Menschen helfen.

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