Jeremy Rifkin fordert eine „empathische Zivilisation“

Der Begriff „Empathie“ hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere gemacht, selbst Politiker wie der amerikanische Präsident Barack Obama klagen über fehlende Empathie, und Vordenker wie Jeremy Rifkin fordern gar eine „empathische Zivilisation“. Auch Straftaten werden heute gerne damit erklärt, dass der Täter einen Mangel an Empathie habe und daher im Gefängnis oder in der Therapie dazu gebracht werden müsse, mehr Empathie zu empfinden. In Ulrich Schnabel regt sich Widerspruch: „Solange Empathie jedoch lediglich als Einfühlung verstanden wird, garantiert ein Mehr davon noch längst kein friedlicheres oder freundlicheres Verhalten.“ Zum einen ist die Empathie nämlich meist nur auf die Angehörigen der eigenen Gruppe beschränkt und dient damit als Abgrenzung gegen andere. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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ZEN löst negative Gedankenmuster auf

Im Hier und Jetzt nichts zu bewerten, kann man vielleicht als Kernaufforderung des ZEN verstehen. Klaus Biedermann erläutert: „Unsere großen Seuchen – Depression und Angst – haben damit zu tun, dass die Betroffenen nicht in der Gegenwart leben. Der Depressive ärgert sich über Dinge, die waren, der Angstvolle macht sich Gedanken über das, was noch kommt und wahrscheinlich nie eintreffen wird.“ Der einzige Moment aber, in dem man glücklich sein kann, ist jetzt. Zu viel zu denken, macht unglücklich. Besonders gefällt Klaus Biedermann am ZEN, dass Komik und Erleuchtung hier nahe beieinander liegen dürfen. Arthur Schopenhauer sagte einmal, jedes Lachen sei eine kleine Erleuchtung. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Ein Lächeln bringt das innere Gleichgewicht zurück

Die Körpersprache verrät viel über die Stimmungen, die Gedanken und Einstellungen eines Menschen. Tanja Baum erläutert: „Jeder Mensch drückt seine Persönlichkeit im Auftreten, in der Mimik, in der Stimme und in den Bewegungen aus – mit seiner Körpersprache. Nicht allein die Argumentation, die Rhetorik zeigt, wer man ist und wie man denkt und fühlt. Gerade die Körpersprache ist es, die sich jenseits aller Worte dem anderen offenbart.“ Dabei sind es oft die kleinen Gesten, die unscheinbare Veränderung in der Mimik, die kaum merklich veränderte Haltung des Körpers, die bedeutungsvoll für das Erkennen des anderen sind. Die größeren Bewegungen sind leichter zu steuern. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

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Der Achtsame konzentriert sich ganz auf das Hier und Jetzt

Achtsamkeit beschreibt einen Prozess, bei dem „die Aufmerksamkeit nicht-wertend auf den gegenwärtigen Augenblick gerichtet ist“, schreibt Ute Anderssen-Reuster im „Handbuch der Achtsamkeit“. Der Experte für Achtsamkeit, Yoga-Lehrer und ehemalige Professor für Molekularbiologie aus Massachusetts Jon Kabat-Zinn definiert Achtsamkeit wie folgt: „Achtsamkeit ist die Kunst, sich durch Meditation ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, unseren Geist so zu schärfen, dass wir unser volles Potential ausschöpfen.“ Diese Kunst der achtsamen Betrachtung ist eng verwandt mit Aspekten der unterschiedlichsten Weisheitslehren und hat wenig mit dem zu tun, was oftmals im großstädtischen Zeitgeistgeträller davon übrig bleibt. Ina Schmidt gründete 2005 die „denkraeume“, eine Initiative, in der sie in Vorträgen, Workshops und Seminaren philosophische Themen und Begriffe für die heutige Lebenswelt verständlich macht.

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Meditation führt zu innerem Frieden und Harmonie

Buddha wurde einst gefragt, was es ihm gebracht habe, zu meditieren. Er antwortete: „Nichts! Aber ich kann dir berichten, was ich verloren habe: Zorn, Ängstlichkeit, Furcht, Depression, Unsicherheit und die Angst vor dem Tod.“ Klaus Biedermann fügt hinzu: „Meditation führt zu Konzentration, Achtsamkeit, innerer Ruhe, inneren Frieden und Harmonie.“ Meditation ist geistige Hygiene und bringt einen Menschen dazu, die Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Augenblick seines Lebens zu richten und diesen auszukosten. Meditation lässt den „Felsen in der Brandung“ in ihm wachsen und gibt ihm so einen ruhigen Fixpunkt, um den herum er seinen Alltag in Ruhe und Übersicht gut bewältigen kann. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Durch Meditation kommt man seinen Gedanken und Gefühlen näher

Glückliche Menschen sind ziemlich allein. Mit sich selbst im Reinen zu sein, genügt ihnen auch, weil sie dann mit allem verbunden sind. Gefühle sind immer Zustände des Sich-Selbst-Erlebens in Bezug auf die Umwelt. Klaus Biedermann erläutert: „Emotionale Qualität erreichen Sie durch bewusste Selbstwahrnehmung: durch Erkennen der jeweils vorhandenen Gedanken, der daraus resultierenden Emotionen und der sich daraus ergebenden notwendigen Veränderungen. Machen Sie sich bewusst, ob Gefühle wie Freude, Angst, Überraschung, Wut, Ekel oder Trauer etwas mit Ihnen machen oder ob Sie diese Gefühle beherrschen.“ Emotionale Intelligenz erfordert Verantwortungsbereitschaft sowie die Bereitwilligkeit, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, in der man es sich so herrlich eingerichtet hat. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Das Neue bricht plötzlich und unvorhergesehen in das Sein ein

Das Titelthema des neuen Philosophie Magazins 02/2018 beantwortet folgende Frage: „Woher kommt das Neue?“ Denn es existiert jener Punkt, an dem das Alte nicht mehr passt, Gewohnheiten schal werden, Routinen beziehungsweise Rituale einem Menschen die Kehle zuschnüren. Vielgepriesene Losungen der Gegenwart lauten: Bleib up to date! Erfinde dich neu! Sei kreativ! Der permanente Wandel in der modernen Zeit zwingt die Menschen zu einer ständigen Anpassung, die nicht wenige von ihnen überfordert. Sie wissen nicht, ob sie den Sprung ins Ungewisse wagen sollen, um das zu finden, was noch nicht vorhanden ist. Während das Neue für die einen gar nicht schnell genug kommen kann, fühlen sich andere von ihm chronisch erschöpft. Für Denker wie Martin Heidegger oder Alain Badiou ereignet sich das Neu im eminenten Sinne. Das heißt, es bricht so plötzlich wie unvorhergesehen in das Sein ein.

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Der Arche Literatur Kalender 2018 pendelt zwischen Ruhe und Bewegung

Der Klassiker unter den Literaturkalender, der Arche Literatur Kalender, hat für das Jahr 2018 „Ruhe & Bewegung zum Thema erwählt. Das Titelbild zeigt den jungen Vladimir Nabokov mit seiner Braut beim Tennisspielen, Anfang 1920 in Berlin. 53 Autorinnen und Autoren erzählen was ihnen Ruhe und Bewegung bedeutet. Dabei kann es sich um Sehnsucht, Frust oder Freude handeln. Der Dichter, Publizist und geniale Filmemacher Pier Paolo Pasolini zum Beispiel liebte seit frühester Kindheit das Fußballspiel: „Die Nachmittage, die ich beim Fußballspielen auf den Wiesen von Caprara verbrachte (ich spielte damals auch sechs, sieben Stunden lang, ununterbrochen, rechts außen …), sind unzweifelhaft die schönsten meines Lebens gewesen.“ Für die berühmte französische Schriftstellerin Simone de Beauvoir dagegen war die Ruhe beim Lesen von existenzieller Bedeutung: „Ich ziehe die Vorhänge in meinem Zimmer zu, strecke mich auf dem Divan aus, ich vergesse mich selbst: es gibt nur noch die schwarz-weiße Seite, die mein Blick durchfliegt ….“

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Viele Wege führen vom Burn-Out zum Burn-In

In seinem Buch „Burn-In statt Burn-Out“ vertritt Klaus Biedermann die These, dass Arbeitsüberlastung und Tempodruck nicht zwangsläufig zu einem Zusammenbruch führen. Vielmehr sind es fehlende Sinnhaftigkeit und Fremdbestimmung im Privatleben und im Beruf sowie der Verlust an Werten. Daneben haben viele Menschen die Fähigkeit verloren, sich zu entspannen und positiv wahrzunehmen, was früher oder später zu einem Kollaps führt. Statt innerlich auszubrennen, gilt es, im positiven Sinn für etwas zu brennen. Dazu kann es hilfreich sein, das eigene Leben mit allem, was einen Menschen als Persönlichkeit ausmacht, infrage zu stellen. Klaus Biedermann rät die ausgetretenen Pfade zu verlassen, und neue Perspektiven zu entdecken und erstmalige Erfahrungen zu sammeln. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Ein freundliches Nein ist besser als ein hartes Nein

Es liegt zum großen Teil am Auftreten der eigenen Person, wie das Umfeld auf ein Nein kurzfristig reagiert. Tanja Baum kann sich vorstellen, dass ein knappes und hart formuliertes Nein eher auf Unverständnis beim Gegenüber stößt als eine freundliche Absage. Schnell wird dieses Verhalten als fehlende Hilfsbereitschaft, Antipathie, Gleichgültigkeit oder Ablehnung interpretiert. Tanja Baum betont: „Mithilfe der Körpersprache, der Art des Sprechens, der Wortwahl und des gesamten Auftretens kann ein Nein verbindlich und dennoch bestimmt formuliert werden. Die Reaktion der Umwelt fällt dann weniger scharf aus.“ Die Reaktionen auf ein Nein sind natürlich auch unterschiedlich, da jede Situation in einen bestimmten Zusammenhang eingebettet ist. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

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Bei der Achtsamkeit spielt Transzendenz keine Rolle

Achtsamkeit heißt die aktuelle Antwort auf Burn-out und Stress. Die neu entdeckte Innerlichkeit soll Menschen dazu bringen, sich dem Wesentlichen im Leben zuzuwenden – ist aber oft nur der Esoterik-Chic einer erschöpften Leistungselite. Achtsamkeit ist das Wort der Zeit. So wie in Burn-out alles Bedrohliche einer anstrengend gewordenen Welt mitschwingt, so atmet Achtsamkeit bereits alles, was fehlt und doch ersehnt wird. Es geht um Dinge, die lange an allen möglichen Orten eine Rolle spielten, nur nicht im Job. Um Sinnsuche und Sinnfragen, um Meditation, Spiritualität und inneres Leid. Dinge, für die traditionell die Kirchen zuständig waren, Psychotherapeuten, Freunde und vielleicht der Barmann im Hotel. Aber bestimmt nicht der Chef. Das Wort Achtsamkeit ist eine Übersetzung aus der buddhistischen Literatur: Satipatthana oder Smrti-Upasthana.

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Freundlichkeit wird im Alltag nicht immer gelebt

Sicher lässt sich mit Freundlichkeit nicht jedes Problem lösen. Tanja Baum stellt allerdings fest, dass mit freundlichem Verhalten viele Probleme erst gar nicht aufgetaucht wären. Ein Nein zu äußern, bedeutet immer, auch eine Konfliktsituation zu schaffen. Egal wie banal die Situation auch sein mag, ein Nein ist immer eine Ablehnung für die andere Person. Tanja Baum betont: „Sagen sie Nein, haben Sie sich durchgesetzt. Damit haben Sie bereits einen Vorteil für sich verbuchen können.“ Wer es dabei auch noch schafft, dass sein Gegenüber sich bei einem Nein nicht vor den Kopf gestoßen fühlt, hat sogar einen zweiten Nutzen aus seinem Nein gezogen. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

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Freundlich Nein sagen kann jeder lernen

Eigene Bedürfnisse durchzusetzen und die Bedürfnisse der Mitmenschen anzuerkennen, muss sich nicht ausschließen. Tanja Baum weiß: „Jeder Mensch will ernst genommen und respektiert werden. Wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird, kommt es zum Konflikt.“ Aber den Wunsch anderer nach Anerkennung zu erfüllen, heißt nicht, sich selbst und seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer hinten anzustellen. Gerade dann, wenn ein Mensch sich anderen gegenüber abgrenzen will, eine Bitte ablehnen oder einer Forderung nicht nachkommen will, erfüllt er die Bedürfnisse des Anderen nicht. Umso wichtiger ist es, dass er sich an dieser Stelle trotzdem ernst genommen fühlt. Selbstverständlich kann man eine Bitte ablehnen. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

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Freundlichkeit ist nicht mit Nachgiebigkeit gleichzusetzen

Tanja Baum beschreibt in ihrem Buch „Die Kunst, freundlich Nein zu sagen“ wie man bestimmt, selbstbewusst und souverän nein sagen kann, ohne die Gefühle des Gegenübers zu verletzen. Denn wer stets Ja sagt, bürdet sich mehr Arbeit auf, als er selbst bewältigen kann und bringt sich so unnötig in Stresssituationen. Tanja Baum weist darauf hin, dass es ein Trugschluss ist, Freundlichkeit immer mit Nachgiebigkeit gleichzusetzen. Ein souveränes Nein kann zugleich nachvollziehbar und trotzdem verbindlich sein. Die Autorin zeigt in der Neuauflage ihres Klassikers anhand vieler Beispiele und Anleitungen, wie man eine solche konsequente Strategie der Freundlichkeit entwickeln kann. Tanja Baum, systemische Organisationsberaterin und Coach, gründete 1999 in Köln die Agentur für Freundlichkeit mit den Arbeitsschwerpunkten Beratung, Coaching, Training und Meditation.

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Selbstmitgefühl bietet Trost und Unterstützung

Wenn es einem Menschen schlechtgeht, ist es hilfreich, das eigene Leid zunächst zu sortieren und richtig wahrzunehmen. Leider haben aber viele Menschen nicht gelernt oder wieder verlernt, zu erspüren, warum es ihnen nicht gutgeht und was ihnen möglicherweise fehlt. Werner Bartens nennt ein Beispiel: „Sie erkennen dann beispielsweise nicht, dass ein Großteil ihres Unbehagens damit zusammenhängt, dass sie sich permanent selbst fertigmachen, weil sie den eigenen, viel zu hoch gesetzten Ansprüchen nicht genügen und diesen Kampf nur verlieren können.“ Es gibt inzwischen eine Reihe von Übungen und Meditationspraktiken, die dabei helfen, das verschüttete Selbst wieder freizulegen. Wer das hinbekommt und Selbstmitgefühl entwickelt, blendet schmerzhafte Einsichten und Emotionen zwar nicht aus, schützt sich aber davor, sich mit den negativen Grübeleien und Vorwürfen über alle Maßen zu identifizieren. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Gilles Deleuze nähert sich der Philosophie über Begriffe

Der französische Philosoph Gilles Deleuze definiert die Philosophie als die Erschaffung von Begriffen beziehungsweise ganzen Begriffskaskaden. Diese Bestimmung setzt drei wesentliche Dinge voraus. Erstens ist der Begriff keine bloße Funktion oder Merkmalseinheit, außerdem kein identischer Ausdruck einer Singularität und kein Überflug eines Ereignisses im und durch das Denken. Die philosophischen Begriffe stellen keine universalen oder transzendenten Ganzheiten dar, sondern sind intensive Mannigfaltigkeiten, durch die ein Feld der menschlichen Erfahrung Form und Konsistenz gewinnt, das sonst nicht zugänglich wäre.

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Die neue Sehnsucht nach Muße ist auf dem Vormarsch

Viele Menschen sehnen sich nach Muße – vor allem im Urlaub. Dieses Sehnen nach Langsamkeit ist mittlerweile so bedeutsam, dass sich jetzt sogar die Wissenschaft damit befasst. In Freiburg wurde jetzt sogar eigens ein interdisziplinärer Sonderforschungsschwerpunkt eingerichtet. Geleitet wird er vom Germanisten Peter Philipp Riedl, der Muße wie folgt definiert: „Sie bedeutet ein freies Verweilen in der Zeit, ohne dass wir einen Zweck mit unserem Tun verbinden.“ Gleichzeitig erwähnt er, dass dies ein Idealzustand sei, den kaum jemand noch erreicht. Besonders stark an Leistung orientierte berufstätige Menschen wünschen sich manchmal die „gute alte Zeit“ zurück, als alles noch etwas langsamer war. Gerade das Abendland hat allerdings eine lange Tradition darin, die Muße zu skandalisieren. Wenn jemanden Muße zugestanden wurde, dann nur der Elite.

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Daniel Goleman befürwortet ein Training der Aufmerksamkeit

Daniel Goleman fordert in seinem Buch „Konzentriert Euch!“ seine Leser auf, sich die Aufmerksamkeit einmal als mentalen Muskel vorzustellen, den man durch Training stärken kann. Daniel Goleman schreibt: „Gedächtnisübungen fordern diesen Muskel, Konzentration ebenso. Die mentale Entsprechung zum wiederholten Heben einer Hantel bemerkt, wenn der Geist abschweift, und führt ihn wieder auf den zielgerichteten Weg zurück.“ Das Gleiche ist übrigens auch das Wesen, der auf ein Ziel hin gerichteten Meditation, die aus der Sicht der kognitiven Neurowissenschaft üblicherweise auch ein Training der Aufmerksamkeit mit einschließt. Die Meditierenden erhalten die Anweisung, ihre Konzentration nur auf einen Gegenstand zu richten, beispielsweise auf ein Mantra oder auf die eigene Atmung. Meditiert man so eine Zeit lang, gehen die Gedanken zwangsläufig auf die Wanderschaft.

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Für José Ortega Y Gasset ist das Leben altruistisch

In vergangenen Zeiten nahmen Menschen ihre Zuflucht zu einem Jenseits, wenn sie Werte, Sinn und eine Rechtfertigung ihres Lebens suchten. Der Wert des Lebens lag immer in einem Jenseits, zu dem das Leben ein Weg oder Werkzeug war. Das Leben in seiner Immanenz hatte ein meist negative Bewertung. Für José Ortega Y Gasset war es ein folgenschwerer Irrtum, dass die Menschen glaubten, wenn man das Leben sich selbst überlässt, zum Egoismus neigt. Ganz im Gegenteil: das Leben ist in seinem tiefsten Grund und Wesen altruistisch. José Ortega Y Gasset schreibt: „Das Leben ist die Verwirklichung des Altruismus in der Schöpfung; es existiert nur als ewige Wanderung des Ich hin zum anderen.“

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Die Meditation verspricht innere Ruhe und mehr Gelassenheit

Wer neu mit der Meditation beginnt, hat oft sehr große Erwartungen. Vor allem aber werden diejenigen am meisten frustriert sein, die mit allen Mitteln einen entspannten Zustand herbeiführen wollen. Dr. Ulrich Ott vom Bender Institute der Justus-Liebig-Universität Gießen erklärt: „Meditation ist kein Mittel, das man anwendet, und dann kommt Entspannung raus.“ Aber sie kann sich als positiver Nebeneffekt jederzeit einstellen. Denn die guten Gefühle sind wie ein Geschenk, das der Meditierende bekommt, ohne dass er es erwarten darf – und dann kann es überraschend schön sein. Manchmal werden einem in der Meditation aber auch Dinge präsentiert, die man schon länger mit sich herumträgt, aber bisher erfolgreich verdrängen konnte. Ulrich Ott erläutert: „Geübte können beim Meditieren zwar ganz gut aus der Hektik des Alltags aussteigen und entspannen. Bei Anfängern kommt es aber manchmal auch zu einer Art Erstverschlimmerung.“

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Durch Meditation lässt sich negativer Stress im Alltag vermeiden

Das Gehirn besitzt Areale, die für positive Gefühle, für Glück und Freude zuständig sind. Häufiges Meditieren soll die Aktivität in diesen Regionen des Gehirns verbessern können und die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. Das Angstzentrum soll dagegen durch regelmäßiges Training verkleinert werden können. Anna Paul vom Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen erklärt: „Entspannungstechniken wie autogenes Training lösen Entspannungsantworten aus, wenn jemand unter Stress steht.“ Die Meditation hingegen setzt einen Schritt vorher an. Sie versucht von vornherein negativen Stress im Alltag zu vermeiden. Der Mensch soll gar nicht erst in Verspannungssituationen geraten und mit komplizierten Aufgaben im Leben besser zurechtkommen. Leistungssportler sind in dieser Hinsicht ein Vorbild, da sie eine hohe Disziplin haben müssen und sich während eines Wettkampfs nicht von ihren Gefühlen überwältigen lassen dürfen.

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Anerkennung und Respekt machen die Menschen glücklich

Der Organismus und das Bewusstsein des Menschen befinden sich in einem ständigen Prozess der Anpassung an Neues, das ihn erwartet. Es gibt keinen Stillstand, und daher auch keine ausbalancierte Statik. Diese muss sich vielmehr immer von neuem bilden. Gelingt das über einen längeren Zeitraum nicht, erkrankt der Mensch. Michael Marmot, Hauptautor der sogenannten Whitehall-Studien nennt den zentralen Wert „Effort-Reward Balance“, der über die Chancen entscheidet, ob ein Mensch gesund bleibt oder nicht. Wer gesund bleiben möchte, muss aktiv sein, und wenn ein Mensch dafür noch Anerkennung, Respekt oder eine Belohnung bekommt, dann macht ihn das glücklich. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein aktuelles Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Das Philosophie Magazin fragt nach dem Tier im Menschen

In der sechsten Ausgabe stellt das Philosophie Magazin im Dossier die Frage: „Wie viel Tier steckt in mir?“ Chefredakteur Wolfram Eilenberger zitiert in seinen Ausführungen den amerikanischen Biologen und Verhaltensforscher Edward O. Wilson, der das Phänomen der Eusozialität ins Zentrum seiner evolutionären Analysen gestellt hat. Er meint damit die natürliche Disposition von Lebewesen, die jeweils eigene Existenz in den Dienst einer generationsübergreifenden Gemeinschaft zu stellen. Ameisen und Menschen, die beiden wahrhaft staatenbildenden Wesen, haben es als einzige Arten geschafft den gesamten Globus zu besiedeln. Edward O. Wilson schließt daraus, dass der Altruismus, der Wille zur Selbstaufopferung und generationenübergreifende Nachhaltigkeit sich damit als die wahren Erfolgsgaranten der Evolution erweisen. Es war also die Fähigkeit unserer Vorfahren, sich kooperativ und empathisch weiterzuentwickeln, die den Homo sapiens hervorbrachten. Wolfram Eilenberger schreibt deshalb: „Gerade das Tier in uns ist gut.“

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Tomas Tranströmer verwandelt Alltag in Meditation

Der Schwede Tomas Tranströmer, ein Lyriker, der eine Poesie ohne Pose entwirft, ist in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Literaturkritiker bezeichnen ihn zwar als strengen Modernisten, aber auch als freundlichen Mystiker. Für mache ist er sogar ein Weltdichter. Seit dem Gedichtband „17 Gedichte“ des jungen Tomas Tranströmer aus dem Jahr 1954 ist der Dichter aus der schwedischen Lyrik nicht mehr wegzudenken. Understatement, das mit einer Menge Selbstbewusstsein daherkam, wurde zu seinem lyrischen Programm. Tomas Tranströmer, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, hat seither in seinen Gedichten immer mit dem kleinsten Aufwand die größtmögliche Wirkung erzielt. Diese Fähigkeit hat er nahezu bis zur Vollendung ausgedehnt.  

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Die Schmerztherapie in Deutschland hinkt hinterher

Laut Professor Hajo Schneck, Anästhesist und Schmerztherapeut im Landkreis Ebersberg, kommt es in Deutschland sehr häufig vor, dass Menschen unnötig Schmerzen erleiden. Er sagt: „Was Schmerztherapie angeht, war Deutschland jahrelang Schlusslicht im Vergleich mit anderen Ländern. Im Opiat-Verbrauch pro Kopf der Bevölkerung liegen wir inzwischen im unteren europäischen Mittelfeld, im Vergleich zum Jahr 2000 haben wir etwas aufgeholt.“ Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass rund 80 Prozent der Weltbevölkerung keinen oder nicht genügend Zugang zu Schmerzmitteln haben. Hajo Schneck vertritt die Auffassung, dass sowohl praktische als auch emotionale Gründe dafür verantwortlich sind, dass in Deutschland die Schmerztherapie so ein Schattendasein führt. Er erklärt: „Schmerztherapie wird in den Köpfen oft mit Palliativmedizin und der Sterbehilfe assoziiert.“

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