Betrogene Partner neigen nach einer Affäre zur Besessenheit

Betrogene Partner scheinen ihre Besessenheit von einer Affäre nicht ablegen zu können, bis sie im Besitz aller Antworten sind – was Monate dauern kann. Sie wälzen die Lügen und unbeantworteten Fragen ständig in ihrem Kopf. Shirley P. Glass fügt hinzu: „Sie entwickeln Fixierungen auf visuelle Eindrücke, Gesprächsschnipsel oder verwirrende Erinnerungen, deren Sinn sie nicht verstehen. Sie investieren eine Menge Energie, um die Wahrheit über frühere Lügen herauszufinden.“ Der betrogene Partner beginnt, frühere Lügen wie Puzzleteile zu einem Gesamtbild der Täuschung zusammenzufügen. Etwas zu vergessen, wäre fatal. Vor dem Hintergrund der zerstörten Erwartungen wird die gesamte Geschichte der Ehe durchgegangen. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Guter Sex ist ein wichtiger Beziehungskitt

Frauen verlassen ihre Männer, wenn die Liebe schwindet und das sexuelle Begehren stirbt. Männer empfinden an diesem Punkt kaum anders: Sexueller Frust führt nicht selten zu Untreue oder Trennung. Thomas Junker erklärt: „Die beidseitige Zufriedenheit im Bett scheint also eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Beziehung zu sein. Zweifelhaft ist lediglich, ob die sexuelle Lust die Ursache dafür ist, dass sich Menschen in einer Beziehung wohlfühlen. Oder ob sie mehr Lust empfinden, wenn es in der Beziehung ganz allgemein besser läuft.“ So wie es aussieht, stimmt beides, und die Freude im Bett und die allgemeine Zufriedenheit beeinflussen sich wechselseitig im positiven wie negativen Sinn. Es ist auch keine Überraschung, dass die Liebe bei jung verheirateten Paaren erst durch die gemeinsam genossene sexuelle Lust ihre volle Erfüllung findet. Thomas Junker ist Professor für Biologiegeschichte an der Universität Tübingen.

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Richard Schneebauer blickt hinter die Fassade der Männer

Viele Männer verstecken sich hinter einer Fassade aus Coolness und hippen Accessoires, hinter poliertem Machotum und derben Witzen – oder aufgesetztem Verständnis für die Welt der Frauen. Dennoch herrscht bei den meisten von diesen Männern ein tiefer Wunsch nach dem Gefühl, wirklich gebraucht zu werden, in einer Zeit, in der einem suggeriert wird, dass Frauen mittlerweile alles können, selbst Kinder zu kriegen geht mittels Samenbank. Richard Schneebauer stellt fest: „So rackern sich Männer ab, versuchen, alles besser zu machen als ihre Väter, können sich und Umfeld kaum zufriedenstellen und vor allem werden sie selbst nicht zufrieden. Der Druck auf sie steigt an allen Ecken und Enden. Irgendetwas Entscheidendes fehlt ihnen. Dr. Richard Schneebauer ist Soziologe und seit 17 Jahren in der Männerberatung tätig.

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Essen hat sich zu einer Ersatzreligion entwickelt

Kaum etwas ist den Deutschen so heilig wie ihr Essen, oder besser gesagt wie das, was sie nicht essen. Die Zahl der Menschen, die sich verweigern, wächst ständig: dem Fleisch, dem Fisch, den tierischen Eiweißen, dem Gluten, der Laktose, den Kohlenhydraten. Kaum einer Handlung des Alltags wird inzwischen größere Bedeutung zugemessen als der täglichen Aufnahme der Nahrung. Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) vermeldet stolz die Zahl von 7,8 Millionen Vegetariern und fordert die Nutzer seiner Website zur Unterstützung auf: „Verändern Sie mit uns die Welt! Schaffen Sie einen wertvollen Wandel in der Gesellschaft.“ Starkoch Vincent Klink dagegen meint: „Es müsste ein Missionierungsverbot geben für Religion und Essen.“ Tatsächlich hat sich beim Essen etwas ganz grundsätzlich verschoben. Auf der einen Seite sind so viele, so sichere und so billige Lebensmittel vorhanden wie noch nie.

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In einem akuten Konflikt fügen sich die Partner wechselseitig Gewalt zu

Körperliche Gewalt von Männern gegenüber ihren Partnerinnen ist seit Jahrzehnten ein Thema in der Öffentlichkeit, und seit dem gleichen Zeitraum gibt es Bemühungen, die Opfer besser zu schützen; unter anderem entstanden in vielen Städten Frauenhäuser als Zufluchtsort. Es scheint klar: Gewalt in Paarbeziehungen ist Gewalt gegen Frauen. Hans-Peter Nolting stellt fest: „Nach der Polizeistatistik, die auf Anzeigen beruht, also im sogenannten Hellfeld, wird diese Asymmetrie durchaus bestätigt.“ Ganz anders sieht es hingegen aus, wenn Wissenschaftler das Dunkelfeld erforschen. Diese Studien kommen gleichweg zu demselben Ergebnis: Gewalt von Frauen gegen Männer kommt nicht nur gelegentlich vor, sondern ist insgesamt etwa genauso häufig wie Gewalt von Männern. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

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Viele Deutsche sehnen sich nach einem optimierten Körper

Über 30 Prozent der 15- bis 25- Jährigen lassen sich heutzutage tätowieren und piercen. Die Zahl der Menschen, die ihren Körper mit Schmucknarben oder Brandings „verschönern“, wächst ständig. Eingriffe von Schönheitschirurgen nehmen seit Jahren zu. Ernst-Dieter Lantermann nennt Zahlen: „Im Jahr 2013 wurden von der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie 138.000 ästhetische Operationen und fast gleich viele Unterspritzungen zur Straffung der Haut gezählt.“ Body- und Facelifting, Kinn-, Ohr- und Nasenkorrekturen, Augenlidstrafung und Fettabsaugung werden zunehmend auch von Männern nachgefragt. Immer mehr Frauen lassen sich ihre Schamlippen in eine schönere Form bringen und folgen damit dem Trend zur Designer-Vagina; waren es 2010 in Deutschland noch 1.700 Operationen, sind es im Jahr 2015 bereits 9.000. Ernst-Dieter Lantermann war von 1979 bis 2013 Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel.

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Beim Sex ist die Lust besonders groß

Die Tatsache, dass Sex sehr lustvoll sein kann, ist ein überzeugender Hinweis darauf, dass er biologisch nützlich ist. Thomas Junker erklärt: „Denn wenn wir etwas als angenehm empfinden oder wenn das Gegenteil der Fall ist, dann ist dies ein sehr präzises Abbild dessen, was sich in vielen Millionen Jahren der Evolution als vorteilhaft bzw. als schädlich erwiesen hat.“ Da die Fortpflanzung zu den biologisch wichtigsten Verhaltensweisen gehört, ist schon von daher zu erwarten, dass Sex mit positiven Gefühlen belohnt wird – ähnlich wie man es genießt zu essen oder zu schlafen, weil man nur so überleben kann. Das erklärt aber noch nicht, warum die Lust beim Sex so besonders groß ist und warum ein Mensch bei Liebeskummer so verzweifelt sein kann. Thomas Junker ist Professor für Biologiegeschichte an der Universität Tübingen.

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Das Ende einer Liebe hat viel mit Hoffnungslosigkeit zu tun

Psychologen ergründen, ob es möglich ist, eine Liebe im Guten zu beenden oder ob ein Rosenkrieg unumgänglich ist. Das Ende einer Liebe hat einen geradezu brutalen Charakter. Mindestens einer sagt: Ich kann nicht mehr mit dir leben, du genügst nicht mehr meinen Ansprüchen. Das Ende einer Liebe hat auch viel mit Hoffnungslosigkeit zu tun denn es bedeutet das Aus von allem, das einmal das Wertvollste im Leben war. Selbst die Stärksten fühlen sich wie ein Häufchen Elend. Sie weinen, rasen und fluchen. Fast nichts kann einen Menschen so zertrümmern wie das Ende einer Liebe. Psychologen wissen, dass eine Trennung einen Menschen so erschüttern kann wie der Tod eines Angehörigen. Alles fällt auseinander. Sie stellt alles in Frage, das eigene Ich und die persönliche Zukunft.

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Eine Affäre wirkt sich extrem spaltend auf eine Ehe aus

Eine Affäre, die sowohl vollkommene Anteilnahme als auch Geschlechtsverkehr beinhaltet, ist überaus mächtig. Sie ist wie eine Schlinge aus ineinander verflochtenen Strängen von Zuneigung, geteilter Erfahrung und sexuellem Vergnügen. Es ist für Shirley P. Glass nicht schwer zu verstehen, warum Affären dieses kombinierten Typs extrem spaltend auf eine Ehe wirken und warum sie am schwierigsten zu verarbeiten sind. Shirley P. Glass erklärt: „Der Schritt zum ersten Kuss ist ein größerer als der vom Küssen zum Geschlechtsverkehr.“ Viele Männer definieren Untreue durch Geschlechtsverkehr. Andere körperliche Intimitäten „zählen nicht“. Für Frauen dagegen wird die Schwelle zur Untreue überschritten, sobald irgendeine Art sexueller Intimität stattfindet, wie zum Beispiel romantisches Küssen. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Frauen vermissen oft die Verbindung von Sex mit Liebe und Zärtlichkeit

Ein weiteres ausschlaggebendes Element, um Untreue zu verstehen, besteht für Shirley P. Glass in der Erforschung der sexuellen Seite der Ehe. Ein offenes Gespräch, oder Schuldzuweisungen oder Ausflüchte, kann die sexuellen Anfälligkeiten zutage fördern, die den Reiz einer Affäre erhöht haben; es sei denn, der Sex in der Affäre war nur eine Nebenerscheinung einer emotionalen Affäre. Shirley P. Glass erklärt: „Affären, die aus Freundschaften entstehen, werden in der Regel eher durch emotionale Vertrautheit und sexuelle Chemie beeinflusst als durch die Unzufriedenheit über den ehelichen Sex.“ Trotzdem fallen sexuelle Frustration oder Enttäuschung in der Ehe durch den Vergleich mit dem aufregenden Sex in der Affäre natürlich besonders auf. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Affären mit Bekannten sind ziemlich weit verbreitet

Obwohl die Mehrzahl emotionaler Affären sich zwischen Arbeitskollegen abspielt, sind Romanzen zwischen näheren Bekannten und Nachbarn ebenso verbreitet. Wenn man versteht, wie dünn die Linie zwischen Freundschaft und Liebe ist, überrascht das nicht. Shirley P. Glass erklärt: „Die Zutaten, um sich romantisch zu verbinden, sind in einer Freundschaft bereits vorhanden. Sie mögen sich, haben eine gemeinsame Geschichte und sind gut darin, über Gefühle zu reden.“ Trotz der offensichtlichen Ähnlichkeiten bestehen zwischen Freundschaft und emotionalen Affären klare Unterschiede. Emotionale Affären zeichnen sich durch Heimlichkeit, emotionale Intimität und sexuelle Chemie aus. Diese drei Elemente bilden eine Mischung, die die ohnehin schon vorhandene Anziehung noch verstärkt. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Die Redefreiheit ist in der gegenwärtigen Welt wichtiger denn je

Schon im Jahr 2011 hat Timothy Garton Ash eine Debatte über die Redefreiheit angestoßen. Teilnehmer aus der ganzen Welt diskutieren seitdem Konflikte, die aus der Kollision unterschiedlicher Überzeugungen entstehen. In seinem Buch „Redefreiheit“ hat er Prinzipien entwickelt, die das Recht auf Redefreiheit genauso wie die Würde Andersdenkender sichern sollen. Das Internet macht es leicht, mit der ganzen Welt Ideen und Meinungen auszutauschen. Doch nicht überall auf der Welt darf alles gesagt und gezeigt werden – was in den meisten Staaten Europas als legitime Meinungsäußerung gilt, kann beispielsweise in Ländern wie Russland oder China als schwerer Verstoß gegen politische oder kulturelle Regeln gelten. Timothy Garton Ash ist Professor für Europäische Studien an der Universität Oxford und Senior Fellow an der Hoover Institution der Stanford University.

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Der Übergang von der Freundschaft zur Affäre ist fließend

In vielen Fällen vollzieht sich der Übergang von der Freundschaft zur Affäre kaum wahrnehmbar – sowohl für die Beteiligten als auch für die Beobachter. Die Grenzen verschieben sich langsam. Shirley P. Glass schreibt: „In einer festen Partnerschaft errichtet ein Paar rings um sich einen Schutzwall, der es vor jeglichen äußeren Kräften schützt, die es auseinanderbringen könnten. Sie betrachten die Welt außerhalb ihrer Beziehung durch ein gemeinsames Fenster von Offenheit und Ehrlichkeit.“ Das Paar bildet eine Einheit und verfolgt eine einheitliche Linie beim Umgang mit den Kindern, der Verwandtschaft und Freunden. Eine Affäre untergräbt ihr sorgsam errichtetes Sicherheitssystem. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Depressionen erhöhen das Risiko für Herzerkrankungen

Forscher aus München haben herausgefunden, dass Depressionen bei Männern ein ähnlich großes Risiko für Herzkreislauferkrankungen bergen wie die klassischen körperlichen Faktoren Übergewicht und erhöhtes Cholesterin. Nur Bluthochdruck und Rauchen brächten ein noch höheres Risiko mit sich, berichtet Studienleiter Karl-Heinz Ladwig. Betroffene beschreiben ihren Zustand als schwarzen, bleischweren Vorhang, der sich auf ihr Leben legt. Sie fühlen sich müde, freudlos und denken sogar daran, ihr Leben zu beenden. Depression wird als Volkskrankheit teils bis heute unterschätzt. Dabei hat sie unbehandelt mitunter schwere körperliche Folgen. Auf die Dauer kann sie auch das Herz schädigen – und zwar stärker als bisher angenommen. Karl-Heinz Ladwig betont: „Ein psychisches Phänomen kann größere Einflüsse auf den Körper haben, als man bisher dachte.“ Folglich könnte eine Therapie der Depression in manchen Fällen Herzinfarkte vermeiden helfen und im Extremfall sogar Leben retten.

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Die Generation Allah bildet die Basis für den Extremismus

Im Juli 2016 beherrschten erneut grausame Attentate die Schlagzeilen. In Nizza, Würzburg und Ansbach setzten junge Männer die islamische Ideologie in Gewalttaten um und verbreiteten Angst, Unsicherheit und Wut in der Gesellschaft. Ahmad Mansour stellt klar: „Wer versucht, seine islamistische Ideologie mit Gewalt und Angst durchzusetzen, ist ein Fall für Polizei und Sicherheitskräfte.“ Aber für eine andere, viel größere Gruppe sind alle zuständig, da liegt die Verantwortung bei der ganzen Gesellschaft. Es sind Jugendliche, die vielleicht den Salafismus ablehnen, aber die Werte der deutschen Gesellschaft und der Demokratie nicht teilen. Dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind oder dass Eltern ihre Kinder ohne Gewalt erziehen müssen, stellen sie für sich selbst in Frage; sie nehmen sich die Freiheit, allein über ihre eigenen Lebensmaximen zu entscheiden, auch über ihr Sexualverhalten und den Umgang mit ihrem Partner. Ahmad Mansour ist Psychologe und Fachmann für Extremismus.

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Gegenseitige Anziehung kann zu einer Affäre führen

Anziehung ist eine der zuverlässigsten Konstanten des menschlichen Lebens. In einem solchen Moment setzt die Möglichkeit von Intimität viele Menschen unter Hochspannung. Was ist es, das es einigen Menschen erlaubt, der Versuchung zu widerstehen, während andere ihr erliegen? Die Antwort liegt für Shirley P. Glass im komplexen Zusammenwirken von Gelegenheit, Anfälligkeit, Verpflichtung und Werten. Der Psychiater Frank Pittman sagt dazu: „Verliebt zu sein schützt Menschen nicht davor, Lust zu empfinden.“ Mit Sicherheit müssen die Umstände günstig sein. Man muss jemanden treffen, wenn man sowohl Gelegenheit als auch die Neigung hat, sich darauf einzulassen. Erwähnenswert hierbei ist allerdings, dass viele Menschen, die keine Zeit für ihre Ehe haben, es schaffen, Zeit für eine Affäre zu finden. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Die Sexualität hat sich in ein Konsumprodukt verwandelt

Dass Menschen in manchen Liebesportalen im Internet, ähnlich wie Automobile, nur noch nach ihren Eigenschaften und Aussehen beurteilt werden, dass es bessere und schlechtere gibt, begehrenswerte und unattraktive – dieses Denken ist so tief in die Köpfe vieler Menschen eingedrungen, dass es die meisten kaum noch infrage stellen. Ulrich Schnabel fügt hinzu: „Ebenso akzeptiert scheint die Ansicht, dass man die Attraktivität der eigenen Person erst durch entsprechendes Outfit und Styling herzustellen habe.“ Von diesem Denken leben große Teile der Wirtschaft: nicht nur die Illustrierten, die die unwiderstehlichsten Frisuren, die zehn besten Schminktipps und endlich – das perfekte Liebesglück versprechen, sondern auch die Hersteller von Kleindung, Schmuck oder Kosmetik, die Schönheitsindustrie, Mediziner, Berater und Therapeuten und nicht zuletzt alle Firmen, die Statussymbole wie Autos, Uhren oder Handys zur Profilierung anbieten. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Untreue entsteht schleichend und oft ohne Vorsatz

Die neue Krise der Untreue zeichnet sich laut Shirley P. Glass dadurch aus, dass sich platonische Freundschaften und Arbeitsbeziehungen in emotionale Affären verwandeln; in der Regel nach und nach und oft ohne Vorsatz. Die Beteiligten überschreiten die Grenzen emotionaler Intimität, indem sie vertrauliche Informationen, die normalerweise ausschließlich dem Partner vorbehalten sind, mit einem Freund teilen. Wenn emotionale Grenzen überschritten werden, hat der Partner den ersten Schritt auf die rutschige Piste getan, die in Richtung emotionaler und eventuell sexueller Untreue führt. Selbst wenn die Untreue „nur“ emotional ist, führt das oftmals zu einem Doppelleben, das von Täuschung und sexuellen Komponenten geprägt ist, und bedroht damit einst sichere Ehen. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Der Narzissmus ist die Leitneurose der Gegenwart

Narzisst ist das Schimpfwort der Stunde. Narzissmus gilt als Leitneurose der emanzipierten Gesellschaft. Doch nicht jeder, der stört, ist auch gestört. Der Schweizer Moderator, Medienunternehmer und ehemalige Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski schreibt in seinem neuen Buch „Ich bin der Allergrößte“, dass sich überall in den modernen Gesellschaften der Narzissmus ausbreitet. Vor allem geht es dabei um Männer, denen ihr Hochmut zum Verhängnis wurde. Wo man hinschaut, selbstverliebte Alphatiere, männliche und weibliche Egozentriker, Junge und Alte, die sich vor allem mit sich selbst beschäftigen. Im Fernsehen, im Internet, im Alltag. In den Reality- und Castingshows, in denen sich Möchtegernmodels und Traumtänzer in Szene setzen. In den sozialen Netzwerken, wo auf Instagram täglich 80 Millionen Bilder geteilt werden, unzählige davon mit dem wichtigsten Motiv eines digitalen Lebens: dem Selfie.

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Loben ist ein Erfolgsrezept für eine gute Beziehung

Loben stärkt die Bindung eines Paares aneinander. Durch jede positive Äußerung festigt sich die Bindung, weil ein Lob dem Partner zu erkennen gibt, was man an ihm schätzt. In lebendigen Partnerschaften bestätigen sich erstens beide Partner gegenseitig ihrer Wertschätzung. Zweitens gibt es wenig Kritik und viele zugewandte Äußerungen. Dritten freuen sich beide Partner, wen sie eine Gelegenheit finden, dem anderen etwas Positives zu sagen. Christian Thiel betont: „Manch eine Partnerschaft verliert nur deshalb an Lebendigkeit, weil es die Partner nach der Verliebtheitsphase nicht mehr für nötig halten, einander zu loben.“ In jeder schwierigen oder sterbenden Beziehung finden sich ein hohes Maß an Kritik und eklatanter Mangel an positiver Zuwendung. Lob ist für eine Beziehung wie ein lebenswichtiges Vitamin. Christian Thiel ist Single- und Paarberater.

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Die verbotene Liebe hat eine magnetische Anziehungskraft

Beinahe jedes frisch verheiratete Paar geht davon aus, dass seine Beziehung eine monogame ist. Am Beginn des gemeinsamen Lebens ist es undenkbar, dass einer oder auch beide Untreue als akzeptabel betrachten könnten. Jedoch wissen sie wahrscheinlich nicht, dass ihr gegenseitiges Exklusivitätsversprechen sie nicht davor hütet, Dingen zu denken, zu fühlen und zu tun, von denen sie nicht wollen, dass irgendjemand davon erfährt. Shirley P. Glass fügt hinzu: „Selbst wenn sie Lauf ihrer Ehe untreu sind, bekennen sie sich vielleicht weiterhin zum Wert der Monogamie, der vor allem für ihre Partner gelten soll. Während sie in ihr Abenteuer verstrickt sind, führen sie zwei verschiedene Leben: ein öffentlichen und ein geheimes.“ Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Gewalt gegen Frauen und Fremde ist durch nichts zu rechtfertigen

In Deutschland wurden im Jahr 2015 rund 117.000 Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt; jede Fünfte vom Ehemann, Freund oder von der Ex-Beziehung. Etwa 643.000 Frauen wurden Opfer von Gewalt in Beziehungen, verschleiernd „häusliche Gewalt“ genannt. Und 327 wurden getötet; eine von dreien vom eigenen Ehemann oder Freund. Woher die Zahlen kommen? Alice Schwarzer kennt die Antwort: „Es handelt sich um reale Fälle, bei den Toten, oder um erstattete Anzeigen mal zwölf.“ Denn, so erforschte das Bundesfrauenministerium in einer breit angelegten Studie: Nur jedes zwölfte Opfer von Gewalt erstattet Anzeigen. Und da redet Alice Schwarzer weder von Flüchtlingen noch von Migranten, noch vom Islamismus: „Diese epidemische, strukturelle Männergewalt in unserer christlich geprägten Demokratie ist hausgemacht. Sie ist das dunkle Geheimnis im Herzen des Machtverhältnisses der Geschlechter.“ Alice Schwarzer (73) ist Feministin sowie Gründerin und Herausgeberin der Zeitschrift „Emma“.

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Sigmund Freud entdeckt das Unbewusste

Sigmund Freud (1856 – 1939) war der Entdecker des Unbewussten. Er erkannte, dass vieles von dem, was ein Mensch tut, von versteckten Wünschen motiviert wird, zu denen man keinen direkten Zugang hat. Aber trotzdem beeinflussen sie die menschlichen Handlungen. Nigel Warburton erklärt: „Es gibt Dinge, die wir tun wollen, dies aber nicht erkennen. Diese Wünsche üben großen Einfluss auf unser Leben aus und auf unsere Art und Weise, die Gesellschaft zu organisieren. Sie sind die Quelle der besten und schlimmsten Aspekte der menschlichen Zivilisation.“ Sigmund Freud war verantwortlich für diese Entdeckung, auch wenn sich ähnliche Vorstellungen schon in einigen Schriften von Friedrich Nietzsche finden. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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Gute Freunde halten Körper und Seele gesund

Gute Freunde helfen nicht nur Hindernisse zu meistern, sie halten außerdem gesund. Denn gegen Übergewicht und Bluthochdruck helfen sie offenbar besser als Sport und gesunde Ernährung. Wer kaum freundschaftliche Kontakte pflegt, schläft nicht nur schlechter und ist öfter gestresst. Er hat auch ein höheres Risiko, früher zu sterben. Professor Franz Neyer, Direktor des Instituts für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erklärt: „Ohne soziale Beziehungen können Menschen überhaupt nicht existieren.“ Was ihn an dieser Tatsache besonders fasziniert, dass der Mensch freiwillig enge Bande zu Fremden knüpft. Das ist der Unterschied zu vielen Tieren, die ohne ihr Rudel kaum überleben könnten. Seit mehr als 20 Jahren untersucht Franz Neyer was Menschen abseits von Verwandtschaft, Sexualität und oberflächlichem Nutzen aneinander bindet.

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Gegensätze ziehen sich tatsächlich an

Alles spricht eigentlich für die Wahl eines ähnlichen Partners, mit analogen Ansichten und einer geistesverwandten Gangart im Leben. Warum aber wählen dennoch so viele Menschen einen gegensätzlichen Partner? Es gibt einen ganz rationalen Grund für dieses gegensätzliche Wahlverhalten. Christan Thiel erklärt: „Es ist das Bedürfnis, das eigene Ich zu ergänzen, zu komplettieren. Er oder sie soll Eigenschaften mitbringen, die uns selbst fehlen, die wir an uns vermissen. Deshalb ziehen Gegensätze sich tatsächlich an.“ Zu einer wirklichen Ergänzung wird der Partner allerdings nur, wenn man den gegensätzlichen Eigenschaften des anderen zumindest wohlwollend gegenübersteht. Besser noch: Wenn man sich den anderen zum Vorbild nimmt. Man sollte sich also diejenigen Eigenschaften selbst aneignen, die man an seinem Partner besonders stark bewundert hat. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

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