Weise Menschen kennen die Grenzen ihrer Einflussmöglichkeiten

Wer offen auf andere zugeht und sich für ihr Denken und Erleben interessiert, dem wird es schwerer fallen, kein Mitgefühl für sie zu empfinden, als jemandem, der sich Kontakten eher entzieht. Judith Glück fügt hinzu: „Wer viel nachdenkt und sich und andere hinterfragt, wird sich wahrscheinlich auch der Grenzen der eigenen Kontrolle bewusst.“ Sofern er ein gewisses Ausmaß an Sensitivität für die eigenen Gefühle aufweist, wird er sich auch mit diesen auseinandersetzen und viel darüber lernen, wie er konstruktiv mit ihnen umgehen kann. Weise Menschen kennen die Grenzen ihrer Einflussmöglichkeiten, gleichzeitig aber werden sie dort, wo sie tatsächlich Kontrolle haben, auch aktiv und tun das, was sie können. Judith Glück ist seit 2007 Professorin für Entwicklungspsychologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Jede Handlung könnte die letzte im Leben sein

Mark Aurel (121 – 180), römischer Kaiser und Philosoph, erklärt: „Verscheuche jeden anderen Gedanken, und das wirst du können, wenn du jede deiner Handlungen als die letzte deines Lebens betrachtest.“ Wenn es eine einzige Lektion gäbe, die Daniel Klein bis an seinen letzten Tag mit sich tragen möchte, dann wäre es diese. Wenn Mark Aurels Aussage auch noch heutzutage so vertraut klingt, liegt das daran, dass Philosophen und religiöse Denker von alters her mehr oder weniger das gleiche sagen. Daniel Klein erläutert: „Sei jetzt hier. Sei stets achtsam. Lebe in der Gegenwart.“ Daniel Klein, Jahrgang 1939, studierte Philosophie in Harvard. Zusammen mit Thomas Cathcart schrieb er „Platon und Schnabeltier gehen in eine Bar“, das in 26 Sprachen übersetzt wurde.

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Der Geist des Menschen ist ein vollkommen offenes System

Wolfgang Prinz vertritt in seinem neuen Buch „Die Welt im Spiegel“ die These, dass der Mensch eine Maschine ist, die ihre kollektive Welt erfindet. Er beantwortet in seinem Werk Fragen, die sich auf den Aufbau des menschlichen Geistes beziehen, das menschliche Denken betreffen und sich mit dem umstrittenen freien Willen des Menschen beschäftigen. Wolfgang Prinz stellt in diesem Zusammenhang eine Theorie des Geistes vor, die den traditionellen Rahmen der Kognitionspsychologie entscheidend erweitert. Sein Ansatz bietet Anknüpfungspunkte zur Philosophie, zur Neurowissenschaft und zur Sozialwissenschaft. Wolfgang Prinz ist emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie Honorarprofessor an den Universitäten München und Leipzig.

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