Die Klimaerwärmung verursacht hohe Kosten

Aus ökonomischer Sicht spricht für Clemens Fuest wenig dafür, bei den Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels nachzulassen. Man sollte sich jedoch dabei stärker darauf konzentrieren, Klimaziele kosteneffizient zu erreichen und das Verursacherprinzip in den Vordergrund zur rücken. Dabei geht es darum, diejenigen, die den Klimawandel vorantreiben, finanzielle in die Verantwortung zu nehmen. Wirtschaftlich liegt die wichtigste Folge der Coronakrise darin, dass sie in allen betroffenen Ländern den Lebensstandard senkt. Clemens Fuest fordert: „Die Folgen dieses Wohlstandsverlusts für den Klimaschutz kann man ökonomisch aus zwei Perspektiven betrachten.“ Die erste Perspektive betrachtet den Klimaschutz als ein Gut, das bei steigendem Einkommen zunehmend nachgefragt wird. Diese Überlegung führt zu dem Ergebnis, dass künftig eher weniger Ressourcen als bisher geplant für den Klimaschutz eingesetzt werden sollten. Clemens Fuest ist seit April 2017 Präsident des ifo Instituts.

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Europa soll bis 2050 klimaneutral werden

Die Klimaerwärmung war vor der Coronakrise ein dominierendes Thema auf der Agenda der internationalen Politik. Clemens Fuest nennt ein Beispiel: „In der EU wurde 2019 der „European Green Deal“ beschlossen.“ Es ist das zentrale politische Projekt der Europäischen Kommission unter der Präsidentschaft Ursula von der Leyen. Es soll Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Die von Schülern getragene Bewegung „Fridays for Future“ erzielte hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Kaum eine Woche verging, ohne dass Greta Thunberg irgendwo auf der Welt auftrat und die Regierenden für Untätigkeit beim Klimaschutz anklagte. Seit dem Ausbruch der Coronakrise hat sich das radikal geändert. Die Klimapolitik ist aus den Schlagzeilen verschwunden. Daher stellt sich die Frage, wie es nach der Krise mit der Klimapolitik weitergehen kann und soll. Clemens Fuest ist seit April 2017 Präsident des ifo Instituts.

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Der Klimawandel betrifft alle

Freiheit ist nicht der einzige politische Wert, den man im Zusammenhang mit der ökologischen Krise und der Nachhaltigkeit diskutiert. Verschiedenste Politiker betonen immer wieder, dass Klimaschutz nicht zulasten der sozialen Gerechtigkeit gehen darf. Das zeigt sich nicht nur an der Debatte um die Zukunft von Beschäftigten und um die Benzinpreise. Sondern auch an den Diskussionen um Steuererhöhungen für bestimmte Güter oder Dienstleistungen. Katia Henriette Backhaus fügt hinzu: „Viel Aufmerksamkeit bekommt inzwischen auch die Forderung nach Gerechtigkeit zwischen den Generationen.“ So hat vor allem die „Fridays for future“-Bewegung weltweit zahlreichen Anhänger gewonnen. Die Jugendlichen argumentieren, dass ihr Leben deutlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein wird als das der Älteren. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Die Globalisierung ist weit vielfältiger als sie wahrgenommen wird

Die derzeitige Globalisierung ist weit vielfältiger, als sie üblicherweise wahrgenommen wird. Im Gegensatz zur verbreiteten ökonomistischen Verkürzung findet sie nämlich in drei Dimensionen statt, die Otfried Höffe als „globale Gewaltgemeinschaft“, als „globale Kooperationsgemeinschaft“ und als „globale Schicksalsgemeinschaft von Not und Leid“ bezeichnet. Längst lebt die Menschheit in einer Welt, in der das Netz wirtschaftlicher und sozialer, technischer und ökologischer, wissenschaftlicher und kultureller, nicht zuletzt rechtsmoralischer Kooperation immer enger geknüpft ist. Otfried Höffe ergänzt: „Leider trifft das auch auf das Netz krimineller und anderer Bedrohungen zu. In all diesen Bereichen taucht ein globaler Handlungsbedarf auf.“ Als Bespiele nennt Otfried Höffe den Umwelt- und Klimaschutz sowie den Kampf gegen den Terrorismus und die organisierte Kriminalität. Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet.

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Rund eine Million Menschen in Deutschland sind Veganer

Dass inzwischen selbst Essensregeln eine politische Sprengkraft entwickeln können, zeigt sich nirgends so deutlich wie beim Megatrend Veganismus. Anders als Vegetarier lehnen Veganer nicht nur Fleisch, sondern auch Milchprodukte, Eier und Honig ab – also alles, was tierisches Eiweiß enthält oder vom Tier stammt. Wie viele Menschen sich in Deutschland vegan ernähren, ist nicht bekannt. Glaubt man dem Vegetarierbund, sind es bereits bis zu eine Million Menschen – Tendenz steigend. Relativ genau erforschst ist dagegen, welcher Typ von Verbraucher sich vegan ernährt: Wer auf tierische Produkte verzichtet, ist mehrheitlich zwischen 30 und 50 Jahre alt, überwiegend weiblich, steht politisch eher links, ist überdurchschnittlich gebildet, einkommensstark und lebt in einem urbanen Umfeld. Der Theologe Kai Funkschmidt stellt fest: „Veganer sind damit dem Milieu der grünen Bourgeoisie zuzurechnen.“

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Die Stabilisierung des Klimas ist die größte Aufgabe der Menschheit

Ostafrika und das südliche Afrika waren in diesem Jahr sehr stark von den Folgen El Niños betroffen. Vielerorts wurde durch Dürrekatastrophen der Ausnahmezustand ausgerufen, auch zum Beispiel in Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt. Laut der Vereinten Nationen waren im Sommer 40 Prozent der Menschen in dem kleinen afrikanischen Land von einer Hungersnot bedroht. Hans Joachim Schellnhuber erklärt: „Das geht auch auf die gravierenden Auswirkungen des Klimaphänomens El Niño zurück, das durch Veränderungen der Wasser- und Luftströmungen im Pazifik auf dem ganzen Erdball Extremwetterereignisse bewirkt.“ Ostafrika und das südliche Afrika sind davon besonders betroffen und haben mit Trockenheit und Dürre, aber auch heftigen Regenfällen und Überschwemmungen zu kämpfen. Dr. Hans Joachim Schellnhuber ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).

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Der Schutz des Klimas ist wichtiger als die Wirtschaftskrise

Professor Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimaforschung, ist fest davon überzeugt, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Deutschland eine Energiewirtschaft beschert hat, die der alten überlegen ist. Aber jetzt muss seiner Meinung nach dringend eine Reform her. Hans Joachim Schellnhuber erläutert: „Es ist klar, dass das EEG und die damit verbundenen Förderungen aus dem Ruder gelaufen sind. Das hat damit zu tun, dass niemand, als damals das Gesetz beschlossen wurde, erwartet hat, dass es so viel auslösen würde – fünf Millionen Deutsche sind inzwischen Energieunternehmer.“ Es ist also der eigene Erfolg, der dem EEG zu schaffen macht. Auf Dauer kann das Gesetz aber nicht funktionieren, wenn die Politik die Kosten auf die Stromkunden umlegt und gleichzeitig der Industrie, jede Menge Ausnahmen gewährt.

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Der Klimawandel bedroht massiv die menschliche Zivilisation

Manche Staaten halten sich noch immer in der Klimapolitik zurück, obwohl die meisten Länder inzwischen zugeben, dass es den von Menschen mit seinem Ausstoß von Treibhausgasen verursachten Klimawandel gibt. Dieser wird in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation haben. Laut Ottmar Edenhofer befinden sich die Staaten allerdings in einem tragischen Dilemma. Sie haben die Wahl zwischen den gefährlichen Folgen des Klimawandels und den riskanten Auswirkungen der Reduktion von Emissionen. Außerdem muss man sich klarmachen, dass die Nutzung von fossilen Energieträgern in der Vergangenheit mit der Beseitigung von Armut und dem Erreichen von Wohlstand einherging. Ottmar Edenhofer ist Chefökonom und stellvertretender Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats und Lehrstuhlinhaber für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin.

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Beim Ausstieg aus der Atomkraft winken satte Gewinne

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ergeben, dass der Nutzen der Energiewende ihre Kosten übersteigt. Dass Deutschland beim Umstieg auf regenerative Energien eine Vorreiterrolle übernimmt, wird sich in barer Münze bezahlbar machen und zudem das Klima schützen. Die Autoren der Studie, Claudia Kemfert, Christian von Hirschhausen und Gert G. Wagner gehen davon aus, dass die Energiekosten bei einem raschen Umstieg dennoch tendenziell sinken werden. Denn ihrer Meinung nach, konnte Atomstrom nur deshalb so preiswert produziert werden, weil die deutsche Gesellschaft den größten Teil der wahren Kosten übernahm. Zudem wird der billig produzierte Atomstrom übrigens dem Verbraucher nicht günstig angeboten, da Deutschland im Vergleich mit dem europäischen Ausland mit die höchsten Strompreise hat.

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Die Zentrale der Deutschen Bank wird klimafreundlicher

Die Frankfurter Doppeltürme der Deutschen Bank demonstrieren, wie einfach das Einsparen von Treibhausgasen sein kann. Die 155 Meter hohen Zwillingstürme werden komplett saniert, wobei hauptsächlich grüne Gebäudetechnik verwendet wird. Die neuen Fester der Fassade sind nicht nur besonders gut isoliert, sondern sogar abhörsicher. Nur noch in den Toiletten der Chefs gibt es warmes Wasser zum Händewaschen. Sonst wird überall in den beiden Gebäuden rigoros Energie gespart. Die Toiletten werden künftig mit Regenwasser und mit dem Wasser, das beim Händewaschen anfällt gespült – auch die von Josef Ackermann.

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