Die Philosophie muss gesellschaftliche Probleme aufgreifen

Wie der französische Philosoph Michel Foucault, der von 1926 bis 1984 lebte, in seinem Text „Die Ordnung des Diskurses“ erklärt, folgt jeder wissenschaftliche und damit auch philosophische Diskurs bestimmten Ordnungen, die festlegen was jeweils gesagt werden kann. Das betrifft sowohl das Innere der Diskurse als auch ihr Verhältnis nach außen, also die Art und Weise, in der sie auf ihren historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontext Bezug nehmen und in ihm wirken. Ebenso ist die Position für das Philosophieren nicht gleichgültig, wie sie beispielsweise von der feministischen Standortphilosophie vertreten wird. Wilhelm Berger nennt als Beispiel die Philosophin Sandra Harding, die aus einer Theorie der sozialen Saturiertheit eine Kritik des Objektivitätsanspruchs patriarchaler Wissenschaft entwickelt. Professor Wilhelm Berger lehrt am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Wilhelm Berger erzählt vom Glück und Unglück des Anfangens

Wer zu Philosophieren beginnt, ist laut Wilhelm Berger in einen Anfang geraten. Zwar mag ein reines, gewissermaßen unschuldiges Interesse am Allgemeinen zum Philosophieren führen, aber in der Regel ist ein Bruch schon der Ausgangspunkt. Der slowenische Philosoph Slavoj Žižek sagt: „Philosophieren ist von Anfang an nicht der Diskurs dessen, der sich zu Hause weiß.“ Der marokkanische Philosoph Alain Badiou konkretisiert diese Äußerung: „Die Philosophie ist nicht einfach Nachdenken über irgendetwas. Die Philosophie ist und kann nur sein, weil es paradoxale Beziehungen gibt, Entscheidungen, Distanzen und Ereignisse.“ Somit sucht das Philosophieren Antworten und wird sie ständig verfehlen. Erst wer diese Spannung annimmt, wird jenes „Gefühl von Befreiung und Freude, das man beim Philosophieren erleben kann“, tatsächlich empfinden, von dem der amerikanische Philosoph Jay Rosenberg schreibt. Professor Wilhelm Berger lehrt am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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Wilhelm Berger erklärt lustvoll die Grundlagen der Philosophie

Sein Buch „Was ist Philosophieren?“ versteht Wilhelm Berger als lustvolle Einführung in die mannigfaltigen Grundfertigkeiten des Philosophierens. Kurt Wuchterl leitet die Definition der Philosophie von großen Namen her: „Philosophie ist jeweils, was zum Beispiel Platon als „Erkenntnis des Seienden“ oder Hegel als „Wissenschaft der sich selbst begreifenden Vernunft“ konzipiert hat.“ Der polnische Logiker Joseph M. Bochenski stellt fast schon resignierend fest: „Ich kenne nur wenige Worte, die so viele Bedeutungen haben wie das Wort Philosophie.“ Für Arend Kulenkampff ist in der Philosophie nahezu alles strittig. Dieser Zustand ist allerdings kein Mangel, sondern Prinzip. Die Philosophie zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie keinen Gegenstand besitzt. Wilhelm Berger, ao. Univ.-Prof. Dr., arbeitet am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung und ist Prodekan der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

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