Jeremy Rifkin hofft auf ein Zeitalter der Resilienz

In seinem neuen Buch „Das Zeitalter der Resilienz“ beschreibt den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen globalen Weg vom Zeitalter des Fortschritts zur Epoche der Resilienz. Die Menschheit erkennt allmählich, dass sie und ihre Mitgeschöpfe auf einen Abgrund zusteuern, von dem es kein Zurück mehr gibt. Die Warnung, dass der von Menschen gemachte Klimawandel das sechste Massensterben auf der Erde verschuldet, ist inzwischen auch im politischen Mainstream angekommen. Das Zeitalter des Fortschritts ist tot und wartet nur noch auf seine Obduktion. Heute geht es immer und überall darum, wie sich die Menschheit am besten an das drohende Chaos „anpassen“ kann. „Resilienz“ oder Widerstandsfähigkeit ist dabei ein Schlagwort, auf das man dabei immer wieder stößt. Jeremy Rifkin ist einer der bekanntesten gesellschaftlichen Vordenker. Er ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington.

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Die Technik ist ein großer Wachstumsfaktor

Zwei Lager stehen sich bei der Debatte über die Zukunft der Arbeit gegenüber, deren Prognosen gegensätzlicher nicht sein könnten. Richard David Precht erläutert: „Die einen sehen Zeiten der Vollbeschäftigung voraus. Hat nicht der technische Fortschritt immer die Produktivität erhöht und die Anzahl der Arbeitenden?“ Sie können dabei auf den amerikanischen Nobelpreisträger Robert Solow verweisen. Seiner Meinung nach hat der technische Fortschritt stets eine gewaltige Steigerung der Produktivität ermöglicht. Nicht Arbeit und Kapital, sondern vielmehr die Technik sei der entscheidende Wachstumsfaktor. Auf der anderen Seite sagte der britische Ökonom John Maynard Keynes im Jahr 1933 voraus, der Fortschritt in den Industrieländern würde zu einer Massenarbeitslosigkeit führen. Der Philosoph, Publizist und Bestsellerautor Richard David Precht zählt zu den profiliertesten Intellektuellen im deutschsprachigen Raum.

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Jeremy Rifkin fordert eine „empathische Zivilisation“

Der Begriff „Empathie“ hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere gemacht, selbst Politiker wie der amerikanische Präsident Barack Obama klagen über fehlende Empathie, und Vordenker wie Jeremy Rifkin fordern gar eine „empathische Zivilisation“. Auch Straftaten werden heute gerne damit erklärt, dass der Täter einen Mangel an Empathie habe und daher im Gefängnis oder in der Therapie dazu gebracht werden müsse, mehr Empathie zu empfinden. In Ulrich Schnabel regt sich Widerspruch: „Solange Empathie jedoch lediglich als Einfühlung verstanden wird, garantiert ein Mehr davon noch längst kein friedlicheres oder freundlicheres Verhalten.“ Zum einen ist die Empathie nämlich meist nur auf die Angehörigen der eigenen Gruppe beschränkt und dient damit als Abgrenzung gegen andere. Ulrich Schnabel ist Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „Zeit“ und Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher.

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Es gibt einen Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl

Der amerikanische Forscher Paul Bloom, der an der Universität Yale forscht, hält eine Unterscheidung zwischen Empathie und Mitgefühl für fundamental. Zugleich meldet er in einer Welle der Begeisterung für Empathie seine Zweifel an. Ina Schmidt nennt ein Beispiel: „In einer Arzt-Patienten-Beziehung ist sie zwar in Teilen unerlässlich, aber sie braucht ebenso eine klare Grenze, gerade damit der Arzt auch auf der sachlichen Ebene handlungsfähig bleibt.“ Gibt es also ein Zuviel an Empathie? „Empathie blendet“, sagt Paul Bloom und weist darauf hin, dass sie auch eine zu starke gefühlsmäßige Reaktion hervorrufen kann, wie zum Beispiel den Wunsch nach Rache, wenn das Hineinversetzen in Opfer von Verbrechen zu viel Raum als Leitlinie für das eigene Handeln bekommt. Ina Schmidt gründete 2005 die „denkraeume“, eine Initiative, in der sie in Vorträgen, Workshops und Seminaren philosophische Themen und Begriffe für die heutige Lebenswelt verständlich macht.

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Roboter sind den Menschen überlegen

Computer und Roboter verändern den Alltag der Deutschen in einem Tempo, das den meisten Menschen den Atem raubt. Gerade entsteht eine Wirtschaft, in der Maschinen den Menschen überlegen sind. Alexander Hagelüken nennt Beispiele: „Schachcomputer schlagen den Weltmeister, Algorithmen ersetzen Anwälte und Software diagnostiziert Patienten.“ Maschinen können den Menschen aus dem Zentrum der Berufswelt verdrängen. Die Briten Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne schätzen, Maschinen könnten in den nächsten zwei Dekade jeden zweiten Programmierer überflüssig machen und 95 Prozent aller Sachbearbeiter. Aber wovon sollen die Überflüssigen leben? Deutschland ist wie andere Staaten schon deutlich ungleicher geworden. Eine Weltherrschaft der Roboter könnte diesen Trend verschlimmern. Und das ist nur eine der Aussichten auf die Zukunft, die skeptisch stimmen. Alexander Hagelüken ist als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung für Wirtschaftspolitik zuständig.

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Jeremy Rifkin versöhnt die Ökonomie mit der Ökologie

In seinem neuen Buch „Die dritte industrielle Revolution“ beschreibt Jeremy Rifkin, wie aus dem Zusammenspiel von regenerativen Energien und modernster Telekommunikation eine Wirtschaftsrevolution hervorgeht. Der Autor ist fest davon überzeugt, dass dieser Wandel den Verbrauchern gewaltige Chancen eröffnet. Neuartige Unternehmen können gegründet, das Bildungswesen reformiert sowie die Schranken zwischen Erzeuger und Verbraucher niedergerissen werden. Durch den Abbau von Hierarchien soll das Engagement für das Gemeinwohl gestärkt werden. Laut Jeremy Rifkin hat der Aufbruch in eine Zukunft, die Ökonomie und Ökologie vereint, schon längst begonnen. Jeremy Rifkin zählt zu den bekanntesten gesellschaftlichen Vordenkern der Gegenwart. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. Er ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington D.C. und unterrichtet an der renommierten Wharton School of Business.

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Die Bedeutung der Arbeit im Wandel der Zeiten

Der Arbeitsplatz ist entscheidend dafür, welche soziale Stellung ein Mensch in der modernen Gesellschaft einnimmt. Dabei bestimmt der Job nicht nur die Höhe des Einkommens, sondern gleichzeitig auch das Prestige. Überall auf der Welt scheint das fast selbstverständlich zu sein, obwohl dies in früheren Zeiten ganz anders war. Früher verstanden die Menschen unter Arbeit Mühen und Strapazen, sie wurde gering geachtet. Im Griechenland der Antike waren die Sklaven für die harte Arbeit zuständig, während sich die Bürger der Politik und den schönen Künsten hingaben. Erst in der Zeit der Reformation und Aufklärung veränderte sich die Einstellung zur Arbeit entscheidend. Der berühmte Soziologe Max Weber definierte die Arbeit wie folgt: „Sie ist der von Gott vorgeschriebene Selbstzweck des Lebens überhaupt.“

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