Die kleine Zärtlichkeit zwischendurch ist ein großer Segen

Die Art und Weise, wie ein Mensch nach getaner Arbeit zu Hause empfangen wird, hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Kardiologen aus Toronto konnten beweisen, dass eine herzliche oder besser ein zärtliche Begrüßung durch den Partner den Blutdruck senkt und auch etliche weitere segensreiche Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Dies gilt gleichermaßen für Mann und Frau. „Die Belastung am Arbeitsplatz hat erheblichen Einfluss auf den Blutdruck,“ erklärt Sheldon Tobe, der die Studie geleitet hat. Wer einen Partner gefunden hat und lange mit ihm zusammenbleiben möchte, sollte laut Werner Bartens auch den beiläufigen Körperkontakt und die kleine Zärtlichkeit zwischendurch auf keinen Fall vernachlässigen. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Ohne sorgfältige Pflege geht die Liebe zugrunde

Die Liebe verändert sich mit der Zeit. Während am Anfang Leidenschaft und Faszination die dominierende Rolle spielen, mündet die Liebe längerfristig in ruhigere Gewässer und zeichnet sich mehr durch gegenseitiges Verständnis, emotionale Intimität und Verbundenheit aus. Doch langfristige Liebe ist möglich. Allerdings nur bei regelmäßiger, sorgfältiger Pflege. Guy Bodenmann erklärt: „Die Liebe muss gepflegt werden, man muss in sie investieren, sie täglich umsorgen. Ansonsten verkümmert sie, langsam und schleichend, oder sie geht abrupt zugrunde.“ Den meisten Paaren leuchtet dieser Gedanke durchaus ein, dennoch halten sie sich nicht daran. Dafür gibt es im Wesentlichen drei Gründe: Erstens glauben viele Menschen, die Liebe sei einfach da, man müsse nichts tun, und deshalb tun sie auch nichts. Guy Bodenmann ist Professor für Klinische Psychologie an der Universität Zürich.

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Das Glück ist niemals etwas anderes als das Liebesglück

Zu den Erscheinungsformen des Phänomens Liebe gehört zum Beispiel auch die Freundschaft, genauer gesagt, die Freundesliebe In der Nikomachischen Ethik des Aristoteles heißt es: „Freundschaft braucht Zeit“. Sie entzündet sich laut Josef Pieper normalerweise auch nicht einfachhin am Anblick des anderen, sondern an der Überraschung, dass das jemand existiert, der die Dinge genauso sieht wie man selbst und von dem man dann beglückt sagt: „Gut, dass du da bist!“ Freunde reden, sehr im Unterschied zu den erotisch Liebenden, kaum einmal von ihrer Freundschaft. Ihr Blick ist auf die Dinge gerichtet, für die sie sich gemeinsam interessieren. Deswegen, so ist gesagt worden, finden Leute, die einfachhin sich einen Freund wünschen, mit ziemlicher Sicherheit keinen. Josef Pieper war ein deutscher Philosoph, der von 1904 bis 1997 lebte.

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Der Geruch spielt bei Kennenlernen eine entscheidende Rolle

Dass Geruch und Anziehung eng zusammenhängen, kann für die Harmonie in Beziehungen nicht überschätzt werden. Ein guter Test darauf, ob eine Bindung zwischen Mann und Frau haltbar ist, findet bei jedem Rendezvous statt und erfolgt im Unterbewusstsein bereits in den ersten Momenten der Kontaktaufnahme. Wer sich nahekommen und es bleiben möchte, muss einander riechen können. Denn wer sich gerne riechen mag, bleibt auch länger zusammen. Werner Bartens erklärt: „Evolutionär ist dieses Auswahlkriterium äußerst sinnvoll, denn ein als attraktiv empfundener Geruch weist darauf hin, dass der potentielle Partner ein deutlich anderes Immunsystem hat.“ Werden zwei Menschen ein Paar, die sich gut riechen können, bedeutet dies, dass sich ihre Abwehrsysteme in den gemeinsamen Nachkommen mischen und diese daher widerstandsfähiger gegen diverse Keime sind. Werner Bartens ist Autor von Bestsellern wie „Das Ärztehasser-Buch“, „Körperglück“ und „Was Paare zusammenhält“.

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Peter Bieri philosophiert über Formen der intimen Begegnungen

Manchmal haben Menschen das Bedürfnis, anderen den intimen Raum zu öffnen, in dem sie leben. Sie lassen sie ihre Räume betreten und teilweise sogar darin wohnen. Sie dürfen die Bücher und Bilder betrachten, das Bad benutzen und in der Küche kochen. Umgekehrt gilt das genauso. Peter Bieri erklärt: „Dadurch entstehen Beziehungen, die wir intime Beziehungen nennen. Für die geteilte Intimität gibt es Abstufungen. Es ist eine Frage, wie weit wir uns öffnen und wie viel wir von uns sichtbar werden lassen.“ Die Intimität wächst seiner Meinung nach in dem Maße, in dem Menschen über den intimen Raum hinaus auch Einblick in ihre Innenwelt gewähren, in den innersten Bezirk ihres Denkens, Fühlens und Wünschens. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Ulrich Beck analysiert die Lage zwischen den Geschlechtern

Zur Kennzeichnung der Beziehungssituation zwischen den Geschlechtern wird laut Ulrich Beck immer häufiger auf ein wenig friedfertiges Vokabular zurückgegriffen. Wer hinter der Sprache die Wirklichkeit zu erkennen meint, muss feststellen, dass Liebe und Intimität möglicherweise in ihr Gegenteil umgeschlagen sind. Dies verweist auf eine tiefe Verunsicherung und Verletztheit. Ulrich Beck spricht sogar von einer bewaffneten Ratlosigkeit, mit denen sich Männer und Frauen im Alltag von Ehe und Familie, wenn überhaupt etwas davon übriggeblieben ist, gegenüberstehen. Wer über Familie redet, muss nach Ulrich Beck auch über Arbeit und Geld reden, wer über Ehe redet, muss über Ausbildung, Beruf und Mobilität sprechen und zwar über Ungleichverteilungen bei gleichen Bildungsvoraussetzungen. Ulrich Beck war bis 2009 Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seither ist er Gastprofessor für Soziologie an der London School of Economics and Political Science.

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Würde kann sich auch in Schuld und Vergebung ausdrücken

Jeder kann an einem anderen Menschen schuldig werden. Wenn jemand an einem anderen schuldig wird, bedeutet dies, ihm Leid zuzufügen. Das Bewusstsein der Schuld ist für Peter Bieri die Erkenntnis, moralische Intimität zerstört zu haben. Peter Bieri fügt hinzu: „Und wenn das Leid beim anderen eine Zerstörung seiner Würde bedeutet, ist es das Bewusstsein, die moralische Würde verloren zu haben.“ Die Menschen, die so gehandelt haben, sind verstört durch sich selbst. Zum Gefühl dieser Verstörung gesellt sich die Empfindung der Schuld. Im Schuldgefühl fließen verschiedene Empfindungen zusammen. Erstens wurden Erwartungen der Rücksichtnahme enttäuscht und zweitens spürt man, dass man durch die Tat isoliert und die bisherige Anerkennung der anderen verloren hat. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Die Kultur des Rokoko bevorzugt die Sphäre des Weiblichen

Im 18. Jahrhundert nehmen die leidenschaftlichen Versuche kein Ende, die überkommenen Ordnungen und Einrichtungen auf allen Gebieten des öffentlichen und privaten Lebens zu reformieren, die verkrusteten Traditionen in der Politik, den Wissenschaften und Künsten aufzulösen und das Festgefahrene wieder in Fluss zu bringen. Diese Innovationen vollziehen sich in mehreren Phasen an den höfischen Zentren und großen europäischen Residenzen, unter denen die bedeutendsten Paris, München, Berlin, Dresden und Wien sind. Innerhalb einer feudalen Gesellschaft von geistigen und weltlichen Würdenträgern, innerhalb des Hofadels selbst, werden die Umwälzungen, die neuen Denkformen und Lebensstile entwickelt und entfaltet. Dies ist die erste Etappe einer sanften und unblutigen Revolution: die Zeit des Rokoko. Sie bevorzugt im Gegensatz und Widerspruch zum männlich-heroischen Zeitalter des Barock alles, was aus der Sphäre des Weiblichen und aus den Bereichen eines kunstvollen Gefühls für die Natur stammt.

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Der Mensch kann auf die Erfüllung eigener Wünsche verzichten

Die Interessen anderen können für einen Menschen ein Grund sein, etwas zu tun oder zu lassen. Dies ist ein Kennzeichen moralischen Handelns und der Kern moralischer Rücksichtnahme und Achtung. Diese Einstellung und dieses Muster des Handelns machen einen Teil der menschlichen Würde aus. Peter Bieri erklärt: „Auf die Erfüllung eigener Wünsche zugunsten anderer verzichten: Das können nur Wesen, die zu sich einen bewertenden inneren Abstand, eine kontrollierende Distanz haben, wie sie Subjekte auszeichnet.“ Es handelt sich dabei um Wesen, die nicht als Getriebene wehrlos dem Diktat der eigenen Wünsche ausgeliefert sind. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Die moralische Würde ist eng mit der Integrität verbunden

Wer die Würde eines anderen Menschen verletzt, kann damit auch seine eigene beschädigen, seine Selbstachtung verlieren und seine moralische Integrität einbüßen. Integrität meint die selbstverständliche Bereitschaft, auf das Leben und die Bedürfnisse eines anderen Rücksicht zu nehmen. Würde, verstanden als Lebensform, ist nicht etwas, was Menschen in Isolation erleben. Würde erlebt man als soziales Wesen, die das, was sie sind, auch durch die Art und Weise werden, wie sie andere behandeln. Peter Bieri erklärt: „Moralische Intimität ist in diesem Sinne eine Quelle der Würde: Dadurch, dass ich andere in ihren Bedürfnissen achte und mein Tun danach ausrichte, erwerbe ich eine Form der Würde, die man moralische Würde nennen könnte.“ Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Das Liebesglück ist eine der schönsten Formen des Glücks

Viele Menschen, die sich unsterblich verlieben, können so viel Glück auf einmal kaum bewältigen. Sie sind darauf absolut fokussiert, erleben den Verlust der Kontrolle, wenn die Liebe über sie mit einer vorher nicht gekannten Intensität über sie hereinbricht. Aber auf den Gefühlsrausch des Glücks folgen in vielen Fällen Tiefen. Für die beiden Extreme haben die wenigsten Menschen Strategien der Bewältigung zur Verfügung. Liebesglück ist laut Sonia Laszlo eine der schönsten Formen des Glücks. Und gerade hier wird ihrer Meinung nach deutlich, dass das Glück nicht alleine steht, sondern in Bezug zu jemandem oder rückbezüglich auf den Menschen selbst existiert. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Georg Pfau gewährt Einblicke in die Sexualität von Mann und Frau

Die Lust mag der Anreiz für die Sexualität sein, die Kommunikation das eigentliche Motiv, die Fortpflanzung ist der Auftrag der Evolution. Der evolutionsbiologische Auftrag liegt laut Georg Pfau in den Genen des Menschen und hat damit eine ganz besondere Bedeutung. Ursprünglich diente die Sexualität nur der Fortpflanzung. Das ganze menschliche Sein ist darauf abgestimmt, die Art zu erhalten. Georg Pfau schreibt: „Auch wenn der Mensch seiner Sexualität andere Inhalte verliehen hat, die Gene haben wie immer das letzte Wort. Man kann sich ihnen nicht entziehen, sie beherrschen das Tun und Lassen, vor allem in der Auswahl der Partner.“ Weil der Auftrag zur Fortpflanzung im Unterbewusstsein dominierend ist, empfinden Frauen und Männer am anderen Geschlecht genau jene Eigenschaften sexy, die Fruchtbarkeit und Willen zur Fortpflanzung signalisieren. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Sonia Laszlo begibt sich auf die Suche nach dem Glück

Sonia Laszlo stellt sich in ihrem Buch „Fuck Happiness. Von der Tyrannei des Glücks“ die Frage, warum so viele Menschen ihre kostbare Lebenszeit damit verbringen, nach Geheimrezepten für das Glück zu suchen, statt ihre Energie dazu zu verwenden, ihr Leben mit allen Erfahrungen und Risiken mutig zu leben. Das ständige Streben nach dem Zustand des „glücklich seins“ sowie danach, das Unglück zwanghaft zu vermeiden, stresst die Menschen und macht sie am Ende nur unglücklich. Einer der Hauptschlüssel zum Glück ist für Sonia Laszlo Vertrauen, aber auch etwas Abwechslung gehört ihrer Meinung nach unbedingt dazu. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Byung-Chul Han geißtelt die totalitären Züge der Transparenz

Die Medien, Politiker, die Kirchen und viele andere gesellschaftliche Gruppen fordern neuerdings immer und überall Transparenz. Byung-Chul Han, Professor für Philosophie und Kulturwissenschaften an der Universität der Künste in Berlin, ist wegen dieser allgegenwärtigen Forderung sehr beunruhigt, da sie inzwischen seiner Meinung nach totalitäre Züge annimmt. Für ihn klingt „transparent machen“ so, als würde man gnadenlos aus- und durchgeleuchtet wie mit einem Nacktscanner. Ihn interessiert vor allem die Dimension der Gewalt, die in dem Phänomen der Transparenz innewohnt. Byung-Chul Han bestreitet nicht, dass Transparenz Machtmissbrauch, Vetternwirtschaft und Korruption verhindern kann, beklagt aber, dass sich die Forderung nach Transparenz inzwischen gegen jede Form der Macht wendet. Seiner Meinung nach darf man Macht nicht auf die Möglichkeit des Missbrauchs reduzieren.

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Michel Houellebecq liebt die deutsche Frühromantik

Michel Houellebecq behauptet von sich, alles sagen und schreiben zu können, weil er in Mode ist. Er gibt aber zu, dass es durchaus Dinge gibt, die er niemals schreiben würde, wodurch er sich immer einen Rest Intimität erhalten möchte. Dennoch muss man seiner Meinung nach keine Angst davor haben, über intime Dinge zu reden, da immer noch etwas übrig bleiben wird, das man gestehen könnte. Michel Houellebecq hat auch keine Angst sich einem Zuhörer oder Leser auszuliefern, wenn er nach seinem Sexualleben gefragt wird. Die meisten Fragen, die ihm in Interviews gestellt werden, umkreisen dieses Thema. Auf die Frage, ob er und seine Frau in einen Swingerclub gehen würden, antwortet er immer mit: „Ja, und?“.

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"Casablanca" macht Humphrey Bogart zur Kultfigur

Seine größte Rolle spielte Humphrey Bogart als Rick, den im Exil lebenden Besitzer eines Kaffeehauses in dem Klassiker „Casablanca“. Tief gekränkt, aber immer noch angerührt von seiner ehemaligen Liebe Ilsa Lund, die von Ingrid Bergman gespielt wurde, entscheidet sich Rick am Ende des Films für die Ehre und die Selbstbeherrschung und gegen seine Liebe. Die Figur des Rick wurde zu einem Symbol des intelligenten Zynikers am Rande der Gesellschaft, der seine Emotionen verbirgt, weil der mit dem Chaos, das entstehen könnte, wenn er sie zeigen würde, nicht fertig wird.

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