Die Naturwissenschaften mehrten das Wissen

Je nachdem, ob man diesen Begriff weit oder eng fasst, kann man sagen, dass die Naturwissenschaften mit Isaac Newton, Galileo Galilei, Archimedes, Hipparch, Hippokrates, Pythagoras oder Anaximander ihren Anfang nahmen. Ob historisch oder symbolisch, jeder dieser Momente kennzeichnet den Erwerb eines neuen Instruments in der Menschheitsgeschichte. Jeder davon war für die Mehrung des Wissens von entscheidender Bedeutung. Carlo Rovelli stellt fest: „Wenn wir mit Naturwissenschaften eine Forschung meinen, die auf systematischen Experimenten basiert, dann begann sie mehr oder weniger mit Galilei.“ Wenn man damit eine Sammlung quantitativer Beobachtungen und theoretisch-mathematischer Modelle meint, gehört auch die Astronomie von Hipparch und Ptolemäus zur Naturwissenschaft. Denn sie ordnen ihre Beobachtungen und ermöglichen präzise Vorhersagen. Seit dem Jahr 2000 ist Carlo Rovelli Professor für Physik an der Universität Marseille.

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Das Klima formt Köper und Geist

Abgeleitet von κλίνω – das griechische Wort für neigen – meint Klima zunächst einmal nicht mehr und nicht weniger als den Einfallswinkel der Sonne an einem gegebenen Ort. Klima ist also ursprünglich, bei Eratosthenes, Hipparchos und Aristoteles, eine geographische Kategorie, ein Breitengrad. Eva Horn fügt hinzu: „Es bezeichnet Zonen oder, mit einem Ausdruck des 18. … Weiterlesen

Große Kulturen haben niemals autochthone oder nationale Wurzeln

Wie kein anderes Volk der Antike suchten die Griechen nach Erkenntnis und versahen die Dinge mit Namen. Schon das Wort „Philosophie“, „Weisheitsliebe“, entstammt der griechischen Sprache. Bernd Roeck erläutert: „Mit der ionischen Naturphilosophie zeigt sich das Fragen und Forschen, die Erkundigung, „historie“, erstmals als systematisches Unterfangen.“ Zur kommunikationsfreudigen Geografie des Mittelmeers, zu politischen und sozialen Umständen kam ein weiterer, das Gespräch bereichernder Faktor: die Beziehungen zum Orient. Große Kulturen haben niemals autochthone oder nationale Wurzeln. Sie entstehen durch Austausch und fruchtbaren Streit. So verdankt griechischer Geist dem Orient mehr, als das Geschichtsbild des humanistischen Gymnasiums wahrnahm. Die griechische Skulptur zum Beispiel nimmt mit Kulturtransfers aus Ägypten ihren Anfang. Bernd Roeck ist seit 1999 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich und einer der besten Kenner der europäischen Renaissance.

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Mike Hulme weist auf die kulturelle Dimension des Klimas hin

Der Begriff des Klimas hat für die Menschen schon seit Urzeiten eine viel tiefere und hintergründigere Bedeutung gehabt, als eine rein naturwissenschaftliche. Die biologische Evolution des Menschen wurde durch Schwankungen des Klimas geprägt, durch gefährliche, dem modernen Menschen unbekannte Begegnungen mit Klimaphänomenen. Mike Hulme ergänzt: „Unsere kulturelle Evolution beinhaltet vielfältige Wege, um die Wirkungsweisen von Klima zu mythologisieren und zu zähmen.“ Zum Beispiel kann die Spur des Flutmythos über viele frühe Kulturen hinweg nachverfolgt werden. Der amerikanische Kulturhistoriker Clarence Glacken hat das Werk „Traces on a Rhodian Shore“ veröffentlicht, in dem er beschreibt, wie die Vorstellung von Klima im westlichen Gedankengut genutzt wurde, um menschliche Charaktereigenschaften, Aktivitäten und Kulturen zu erklären. Seit September 2013 ist Mike Hulme Professor für Geographie am King´s College in London.

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Paracelsus begründet die moderne Medizin

Geboren wird Paracelsus im Jahr 1493 unter dem Namen Theophrastus Bombastus von Hohenheim. Er beginnt im Alter von 16 Jahren in Basel Medizin zu studieren. 1515 verleiht ihm die Universität Ferrara die Doktorwürde in Chirurgie und Medizin. Zwei Fachrichtungen, die nach damaligem Verständnis nicht unbedingt zusammengehörten. Der Arzt stellte Pillen und Salben her, der Chirurg arbeitete mit Messer und Knochensäge. Seine Schüler forderte er später immer wieder auf: „Lernt`s beide, oder lasst`s bleiben.“ Er legt den Namen seines Vaters ab und nennt sich fortan Paracelsus, der sich zu einem der berühmtesten Namen des Abendlands aufschwingen sollte.

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Aristoteles war ein genialer Zoologe und Naturforscher

Als Naturforscher beschäftigte sich Aristoteles vorzugsweise mit der Zoologie und schrieb in vielen seinen Büchern über das Leben der Tiere, darunter in der „Historia animalium“, einem neun Bände umfassenden Werk über alle damals bekannten zoologische Erscheinungen. Die Bücher enthalten umfassende Studien des Tierverhaltens sowie detaillierte physiologische Darstellungen. Etwa ein Viertel der erhaltenden Werke des Aristoteles haben mit Zoologie zu tun. Dazu zählen die Schriften „De partibus animalium“ (Über die Teile der Tiere), „De motu animalium“ (Über die Bewegung der Tiere“ und „De generatione animalium“ (Über die Fortpflanzung der Tiere).

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