Adam Smith erklärt den Wohlstand der Nationen

Adam Smiths berühmtes Buch von 1776, „Der Wohlstand der Nationen“, ist ein guter Ausgangspunkt, um zu verstehen, wie Nationen gedeihen. Joseph Stiglitz erläutert: „Es gilt weithin als das Werk, dass die moderne Volkswirtschaft begründetet.“ Adam Smith kritisierte darin zu Recht den Merkantilismus. Das war jene wirtschaftliche Denkschule, die in Europa während der Renaissance und im frühen Industriezeitalter vorherrschte. Die Merkantilisten plädierten dafür, möglichst viele Güter zu exportieren, um so an Gold zu kommen. Sie glaubten, dies würde den Reichtum ihrer Volkswirtschaften erhöhen und die politische Macht ihrer Nationen steigern. Heute schmunzelt man eher über diese naiven Vorstellungen. Denn Gold in einer Schatzkammer zu horten, sorgt nicht für einen höheren Lebensstandard. Joseph Stiglitz war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford. Er wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet.

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So entstand das Geld

Geld ist erfunden worden, um den Austausch von Gütern zu erleichtern, sagt die Mehrzahl der Ökonomen. Anfangs hat man einfach nur Naturalien getauscht. Das Weggegebene war gewissermaßen das Geld; das, was man dafür bekam, die Ware. Vor allem Edelmetalle empfahlen sich später als allgemeine Tauschmittel. Christoph Türcke schreibt: „Man begann den Wert, den tauschbare Gebrauchsgüter für den Besitzer oder den Erwerber hatten, in Edelmetallmengen auszudrücken und bekam so eine allgemein anerkannte Währung, die sich als Regelwerk des Austauschs als außerordentlich praktisch erwies.“ So stellte sich zum Beispiel der griechische Philosoph Aristoteles die Entstehung des Geldes vor und die Pioniere der politischen Ökonomie der Neuzeit, John Locke, Adam Smith, David Ricardo und ihre Anhänger, sind ihm darin gläubig gefolgt. Prof. Dr. Christoph Türcke war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

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Seit 1971 ist keine Währung mehr durch Edelmetall gedeckt

Papier war jahrhundertelang bloß Anweisung auf Geld: Wechsel, die auf bestimmte Münzbeträge ausgestellt wurden. Geld selbst aber war nur die Münze. Erst als Ende des 17. Jahrhunderts ein privates Konsortium von Kaufleuten die Bank von England gründete, die sich erbot, die Schulden des Königs zu bezahlen, wenn ihr dafür gestattet würde, diese Schulden in Papier darzustellen und unter königlichem Schutz als nationale Banknoten kursieren zu lassen, da entstand das Modell der modernen Zentralbank – mit dem Privileg, nationales Papiergeld zu drucken. Christoph Türcke fügt hinzu: „Zunächst nur so viel, wie Münzen an den König bezahlt worden waren. Papier sollte immer nur Münzen repräsentieren und durch sie gedeckt sein.“ Prof. Dr. Christoph Türcke war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

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Sonia Laszlo erklärt das Verhältnis von Geld und Glück

In gewisser Hinsicht macht Geld glücklich, allerdings anders, als viele Menschen denken. Geld und Glück werden oftmals als eine Einheit angesehen. Dabei ist Glück die Belohnung des Schicksals, während Geld die Standardgratifikation der modernen Welt ist. Geld steht auch im Zusammenhang mit der Freiheit der Handlungen, der sozialen Stellung, der Sicherheit in Beziehungen und nicht zuletzt mit der Macht. Das Geld unterliegt als Belohnung auch vielen Faktoren des Glücks. Allerdings schätzen laut Sonia Laszlo viele Menschen falsch ein, wie glücklich sie Geld machen würde. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Sonia Laszlo betrachtet das Glück als einen dynamischen Prozess

Glück ist ein Prozess. Wer glücklich sein will, muss diesen Prozess zufällig oder absichtlich immer wieder in Gang bringen. Laut Glücksforscherin Sonia Laszlo unterliegt er gewissen Gesetzen sowie unterschiedlichen Reizen, die auf ihn Einfluss nehmen. Sie schreibt: „Wie die Natur selbst verändert er sich stetig, und wir mit ihm.“ Schon der griechische Philosoph Heraklit erkannte: „Alles fließt“. Glück ist auch dynamisch. Was in einem Moment bei einem Menschen Glück entstehen lässt, kann zum gleichen Zeitpunkt bei einem anderen Menschen etwas ganz anderes hervorrufen. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Der Ursprung von Gold und Silber liegt in den Sternen

Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin haben besondere Eigenschaften, die sie für die Wissenschaft und Technik unentbehrlich machen. Außerdem symbolisieren Gold und Silber schon seit frühesten Zeiten Reichtum und Wohlstand. Schließlich kommen die beiden Edelmetalle auf der Erde nur sehr selten vor. Durchschnittlich enthält die Erdkruste nur vier Gramm Gold pro tausend Tonnen Gestein. Weil sie aber dennoch von vielen Menschen so begehrt sind, werden zu hohen Preisen gehandelt. Woher die Edelmetalle aber stammen, konnte die Wissenschaft lange nicht mit Bestimmtheit sagen. Jetzt scheint sie eine Antwort auf die Frage gefunden zu haben. Es scheint geklärt zu sein, dass Gold und Silber nichts anderes als Sternenstaub sind. Der Geologe Simon Goldmann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erklärt: „Elemente, wie Gold und Silber, die relativ viele Protonen und Neutronen haben, entstehen durch Sternenexplosionen.“

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Wolfgang Hetzer erläutert die Erfindung des Kapitalismus

Der Kapitalismus ist eine Erfindung. Er ist für Wolfgang Hetzer jedenfalls keine Konsequenz naturgesetzlicher Verhältnisse, obwohl manche Ökonomen immer wieder über seine angeblichen Zwangsläufigkeiten schwadronieren. In Wahrheit ist der Kapitalismus laut Wolfgang Hetzer eine Rettungserfindung. Er nennt den Grund: „Selten sind sich in dieser Wirtschafts- und Lebensform Geschichte und Aktualität so nahe gewesen wie in jüngster Zeit. Die Erfindung des Kapitalismus hatte dereinst den Staat gerettet.“ Der Schotte John Law, der von 1671 bis 1729 lebte, hatte vom Herzog Philippe II. von Orléans die Erlaubnis erhalten, die erste Bank Frankreichs zu gründen. John Law hielt eine Währung in Form von Papiergeld für das zweckmäßigste Mittel der Geldvermehrung. Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft, leitete von 2002 bis 2011 die Abteilung „Intelligence: Strategic Assessment & Analysis“ im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel.

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Eugen Drewermann prangert den tödlichen Fortschritt an

Die natürlichen Grundlagen der Erde sind durch die ungezügelte Vermehrung der Menschheit vor der Vernichtung bedroht. Die Urwälder und die letzten verbliebenen Naturreservate schrumpfen. Nur wenige Menschen äußern darüber Bedauern. Eugen Drewermann schreibt: „Wachstum ist das Mantra, mit dem unsere Politik heute alles zu lösen unternimmt, sowohl um Arbeitsplätze zu schaffen, als auch um Schulden abzubauen. Wachstum, auch als Druck der Bevölkerung durchaus gewollt, als Absatzmarkt, als Konsumentenwerbung. Wenn das so ist, haben die Tiere keine Chance mehr.“ Schon heute gibt es in Deutschland seiner Meinung nach zwischen den Alpen und dem Wattenmeer nichts mehr, was noch Natur wäre. Eugen Drewermann ist Theologe und Psychotherapeut. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen: „Strukturen des Bösen“, „Psychoanalyse und Moraltheologie“, „Tiefenpsychologie und Exegese“ sowie „Die sieben Tugenden.“

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Sonia Laszlo begibt sich auf die Suche nach dem Glück

Sonia Laszlo stellt sich in ihrem Buch „Fuck Happiness. Von der Tyrannei des Glücks“ die Frage, warum so viele Menschen ihre kostbare Lebenszeit damit verbringen, nach Geheimrezepten für das Glück zu suchen, statt ihre Energie dazu zu verwenden, ihr Leben mit allen Erfahrungen und Risiken mutig zu leben. Das ständige Streben nach dem Zustand des „glücklich seins“ sowie danach, das Unglück zwanghaft zu vermeiden, stresst die Menschen und macht sie am Ende nur unglücklich. Einer der Hauptschlüssel zum Glück ist für Sonia Laszlo Vertrauen, aber auch etwas Abwechslung gehört ihrer Meinung nach unbedingt dazu. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Der Event ist zum Ritual der Konsumgesellschaft geworden

Wolfgang Schmidbauer meint, dass man die moderne Eventkultur nicht verstehen kann, ohne sich mit ihrem Paradox zu beschäftigen. Die Entwicklung der Kultur ist seit den Anfängen des Ackerbaus, der Gründung von Städten und der Einführung des Rechtsstaats eng mit dem Versuch verknüpft, möglichst wenig aufregende Ereignisse zuzulassen. Das Leben des Jägers und Sammlers während der Altsteinzeit war dagegen geradezu von Aufregungen geprägt. Wolfgang Schmidbauer schreibt: „Die Jagd tastete sich von einem Ereignis zum nächsten, große Beute ist ein großes Ereignis, alle Stammesangehörigen versammeln sich, um zu feiern und zu speisen.“ Der Bauer dagegen ist dankbar, wenn ihn das Wetter verwöhnt und er reiche Ernte einfahren kann. Wolfgang Schmidbauer arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch als Lehranalytiker und Paartherapeut in München.

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Hermann Hesse liebt das Wort Glück seit Knabentagen

Für Hermann Hesse ist der Mensch mit einem Organ für das Schöne geboren, das ihm die Fähigkeit verleiht, sich an Dingen zu freuen, auch wenn sie ihm nicht nützen. An der Freude des Menschen am Schönen sind seiner Meinung nach stets der Geist und die Sinne im gleichen Maß beteiligt. Solange die Menschen dazu fähig sind, sich mitten in den Drangsalen und Gefährdungen ihres Lebens, sich an scheinbar Nebensächlichem zu erfreuen, wird er seinem Dasein immer wieder einen Sinn zuschreiben können. Hermann Hesse zählt zu diesen Dingen beispielsweise ein Farbenspiel in der Natur, das Kopfdrehen einer spielenden jungen Katze oder das Variationenspiel einer Sonate.

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Jack Nicholson ist schon zu Lebzeiten eine Filmlegende

Die Präsenz des amerikanischen Filmschauspielers Jack Nicholson auf der Leinwand ist schier übermächtig. Er besticht nicht nur durch große Schauspielkunst, sondern auch durch das markanteste Grinsen in Hollywood. Am vergangen Sonntag ist der Superstar 75. Jahre alt geworden. Seine Kindheit begann allerdings mit einer Täuschung. Seine Mutter Jane, die bei der Geburt von Jack Nicholson in New York gerade einmal 17 Jahre alt und unverheiratet war, gab sich in den folgenden 37 Jahren als seine Schwester aus. Den Mutterpart musste Großmutter Ethel übernehmen. Als er die Wahrheit erfuhr, reagierte Jack Nicholson völlig unaufgeregt: „Schwester, Mutter? Setzen Sie einfach einen Bindestrich dazwischen.“

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Die nach oben offene Spirale des Wirtschaftskreislaufs

Der Schweizer Ökonom Hans Christoph Binswanger erwartet keine Staatspleiten, obwohl Griechenland, Portugal, Irland und selbst die USA hoch verschuldet sind. Pleite gehen kann seiner Meinung nach nur eine Institution, für die es definitive Grenzen der Verschuldung gibt. Für den Staat trifft dies nicht zu, weil die Zentralbanken nicht mehr dem Zwang unterstehen, die Banknoten in Gold einzulösen. Hans Christoph Binswanger sagt: „Sie können daher das Geld unendlich vermehren und so auch dem Staat, wenn er sich verschuldet, im Prinzip immer unter die Arme greifen, indem sie Staatsschulden ankaufen.“ Der Ökonom schränkt allerdings ein, dass dies nicht für alle Länder in gleicher Weise gilt. Man muss zwischen Ländern wie den USA, die eine eigene Währung haben, und Staaten, die ein Teil einer Währungsunion sind, unterscheiden.

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Die Wirtschaft in Deutschland wächst rasend schnell

Im deutschen Frühsommer 2011 gibt es zwischen der Politik und der Wirtschaft einen gewaltigen Unterschied. Während die Politiker von einer Krise nach der anderen durchgeschüttelt werden, machen Unternehmer Rekordgewinne. Allein im ersten Quartal 2011 ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent gewachsen. In diesem Zeitraum erwirtschafteten die Deutschen 36 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr. Die Produktion der deutschen Industrie hat inzwischen wieder das Niveau erreicht, wie sie es vor der Weltwirtschaftskrise schon einmal erklommen hatte. Obwohl sich die Regierungskoalition streitet, der Staat immer mehr Schulden anhäuft und sich in Japan ein folgenschweres Erdbeben ereignet hat, die deutsche Wirtschaft scheint davon unberührt zu sein, denn die Konjunktur läuft hierzulande wie geschmiert.

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Der Industrielle und Erfinder Werner von Siemens

Ernst Werner Siemens wurde am 13. Dezember 1816 in Lenthe bei Hannover geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums wollte Werner Siemens eigentlich Ingenieur werden, doch seine Eltern konnten ein Studium an der Berliner Bauakademie nicht bezahlen. Deshalb meldete sich Werner Siemens freiwillig zum preußischen Militärdienst und nahm eine technisch-naturwissenschaftliche Laufbahn über die Ausbildung beim Militär in Angriff. Schon im Herbst 1835 wurde er zur Vereinigten Ingenieur- und Artillerieschule abkommandiert.

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