Das Ideal liebender Zweisamkeit scheint unzerstörbar zu sein

Im Titelthema der neuen Ausgabe beschäftigt sich das Philosophie Magazin Nr.3/2013 mit der Frage, ob der Mensch dazu geschaffen ist, in einer Paarbeziehung zu leben. Scheinbar gibt es keine tiefere menschliche Sehnsucht als die große Liebe seines Lebens zu finden, auch in modernen Gesellschaften gehört dieses Ziel immer noch zu den großen Idealen. Denn je mehr Freiheiten die Menschen besitzen, desto drängender werden ihre Wünsche nach Wärme und Geborgenheit in einer glücklichen Partnerschaft. Gleichzeitig lassen sich aber immer mehr Paare scheiden – das Dasein als Single wird vor allem in den Großstädten zur Normalität. Chefredakteur Wolfram Eilenberger stellt dennoch in der zeitgenössischen Philosophie einen affirmativen Umschwung zugunsten des Paarmodells fest. Er schreibt: „Anstatt wie noch vor zehn Jahren den Willen zur festen Partnerschaft im Sinne einer „neuen Bürgerlichkeit“ anzuprangern, wird der Wille zur exklusiven Zweisamkeit derzeit als progressives Widerstandsmoment gegen den neoliberalen Konsumzwang gepriesen.“

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Das Glücksversprechen der Arbeit hat eine Kehrseite

Im Titelthema seiner zweiten Ausgabe stellt das Philosophie Magazin die Frage: „Macht Arbeit glücklich?“ Denn nichts charakterisiert den modernen Menschen der Gegenwart so sehr wie seine Arbeit. Sie kann sowohl Erfüllung mit sich bringen, aber auch leicht zur Selbstversklavung führen. Svenja Flaßpöhler, stellvertretende Chefredakteurin des Philosophie Magazins schreibt, dass das, was viele Menschen in ihrem Beruf für Selbstverwirklichung halten, in Wahrheit nur eine Aufopferung für einen anderen sein könnte, der ihnen immer mehr Leistung abverlangt, mit dem Versprechen, dass die Mühe sich lohne. Das Titelthema schließt mit einem Dialog zwischen dem Schriftsteller Tilman Rammstedt und dem Philosophen Christoph Menke, indem sie über Perfektionismus, Selbstverwirklichung und Selbstausbeutung sprechen.

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Markus Hengstschläger fordert mehr Individualismus

Markus Hengstschläger, Österreichs Aushängeschild für Humangenetik, ist davon überzeugt, dass der allgemeine Wunsch nach Durchschnittlichkeit die Menschen wahrscheinlich um die Fähigkeit bringt, mit Hilfe neuer Gedanken optimal auf die rasanten Veränderungen zu reagieren, die in Zukunft auf sie zukommen. Seiner Meinung nach führen die Bemühungen, Jugendliche dem unauffälligen Durchschnitt anzupassen, die nächste Generation womöglich in eine Sackgasse des Denkens. Markus Hengstschläger fordert mehr Individualismus, da der Wissenstand und die heutige Zivilisation nicht ausgetretenen Denkpfaden und nicht Menschen mit durchschnittlichen Verhaltensweisen zu verdanken sind. Markus Hengstschläger leitet seit dem Jahr 2005 das Institut für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität in Wien.

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Benedictus Spinoza erklärt die Welt mit der Mathematik

Benedictus Spinoza wurde 1632 in Amsterdam geboren und erhielt als Jude eine orthodoxe jüdische Erziehung und Ausbildung. Wegen seiner andersgläubigen Ansichten wurde er im Alter von 24 Jahren aus der jüdischen Gemeinde ausgeschlossen. Benedictus Spinoza führte ein zurückgezogenes Leben und verdiente seinen Lebensunterhalt damit, dass er Linsen für Brillen, Mikroskope und Fernrohre schliff und polierte. Benedictus Spinoza war der erste Gelehrte, der die Bibel als historisches Dokument erforschte, deren Ursprung ungesichert war. Noch kurz vor seinem Tod im Jahre 1677 übersetzte der die Bibel ins Niederländische. Im selben Jahr wurde sein berühmtestes Buch mit dem Titel „Ethik“ veröffentlicht, das neben ethischen Problemen auch andere grundlegende philosophische Probleme behandelt.

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Charlton Heston war der König des Kostümfilms

Bevor Charlton Heston als Schauspieler 1950 mit dem Film „Stadt im Dunkeln“ bekannt wurde, hatte er in der Schule Theater gespielt und auf der Bühne am Broadway erste Erfolge gefeiert. Die Glanzzeit Hollywoods war gerade erloschen, da die Zuschauer lieber zu Hause blieben und Fernsehen schauten. Das Kino reagierte auf den eklatanten Schwund der Zuschauer mit monumentalen Filmen, in denen Statistenheere dominierten und die im Breitwandformat ausgestrahlt wurden. Das Kino dieser Zeit verlangte keine feinsinnigen Charakterdarsteller, sondern einprägsame, eindimensionale Figuren.

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Der Jazz-Saxophonist Joe Lovano spielt "Bird Songs"

Joe Lovano gehört zu den vielseitigsten Saxophonisten des Jazz. Der 58-jährige Amerikaner hat seine neue CD „Bird Songs“ Charlie Parker gewidmet. Er begründet dies damit, dass ihm sein Vater das Saxophonspiel mit der Musik Charlie Parkers beigebracht hat. Joe Lovano erzählt: „Viele Lehrstunden bei meinem Dad bestanden darin, dass wir Parkers Melodien und Soli unisono gespielt haben. Mein Vater sprach ein Leben lang davon, was für ein Genie der gewesen sei.“ Anfang der fünfziger Jahre hatte sein Vater Charlie Parker sogar einmal live erlebt, wobei der ganze Saal vibriert habe. Charlie Parkers Ton und Phrasierung seien ungemein klar und intensiv gewesen. Die Schallplattenaufnahmen konnten diese Technik und Stimmung bei weitem nicht wiedergeben.

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