Glücklichsein setzt Disziplin und Konzentration voraus

Das Geheimnis des Glücks besteht weniger darin, jeden Augenblick so zu leben, als sei er der letzte; vielmehr, als sei er der erste. Glückliche Menschen sehen Glück nicht als einen Wunsch an, sondern als etwas, das jetzt machbar ist, wozu man etwas beitragen kann, zu dem man eine proaktive Haltung einnimmt. Aber es lässt sich nicht direkt ansteuern. Auch wenn es scheinbar widersinnig klingt: Man kann nicht glücklich sein wollen, mag man sich das auch gegenseitig immer wieder versichern. Glück ist nur indirekt erlebbar. Es ist gleichsam ein Abfallprodukt. Reinhard K. Sprenger erklärt: „Nach allem, was wir darüber wissen, ist das Glückserleben eine Begleiterscheinung aktiven Tuns, selbstverantwortlichen Lebens, klarer Entscheidung.“ Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

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Das wohl größte Geheimnis ist die Zeit

Carlo Rovelli nimmt seine Leser in seinem Buch „Die Ordnung der Zeit“ mit auf eine Reise durch die verschiedensten Vorstellungen von Zeit und spürt ihren Regeln und Rätseln nach. Auf die Frage, warum Menschen mit den Füßen auf dem Boden stehen, hat Carlo Rovelli eine andere Erklärung als Isaac Newton und Albert Einstein: Er meint, weil es die Menschen immer dorthin zieht, wo die Zeit am langsamsten vergeht. Wenn es so etwas wie die Zeit überhaupt gibt. Carlo Rovelli geht unter anderem folgenden Frage nach: Warum der physikalische Zeitbegriff immer mehr verschwimmt, je mehr man sich ihm nähert. Warum die Welt aus Geschehnissen besteht und nicht aus Dingen und warum die Menschen dennoch gar nicht anders können, als ein Zeitbewusstsein zu entwickeln. Carlo Rovelli ist seit dem Jahr 2000 Professor für Physik in Marseille.

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Die Philosophie kennt die Wege zum einfachen Leben

Im Titelthema beschäftigt sich das neue Philosophie Magazin 03/2018 mit der Frage warum das scheinbar einfache Leben so kompliziert ist, obwohl es sich so einfach anhört. Die meisten Menschen denken dabei an Gelassenheit, geistige Weite und an eine Existenz, die ihre Freiheit in der Beschränkung findet. Das einfache Leben verspricht Balance, Übersicht und einen Halt in einer Welt die immer unübersichtlicher zu werden scheint. Doch viele, die schon einmal versucht haben, ihr Dasein auf die einfachen Dinge des Lebens zu reduzieren, sind an den Realitäten des Alltags oder an sich selbst gescheitert. Die Philosophie kennt drei Wege zum einfachen Leben: Erstens führt nur die Übung einen Menschen zur Leichtigkeit. Das zweite Geheimnis einer erfüllten Existenz ist die Leere. Die dritte Voraussetzung ist die der Selbsterkenntnis.

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Die Körpersprache ist ein sehr präzises System der Kommunikation

Gesicht und Körper können ein sehr nuancenreiches, präzises System der Kommunikation sein. Aufmerksame Beobachter lauschen sogar auf die Obertöne einer Stimme und erkennen Feinheiten in den Bewegungen der Augenbrauen. Menschen erleben Gefühle körperlich und teilen sie auch körperlich mit. David Gelernter ergänzt: „Die verbale Sprache ist ein mangelhaftes Mittel, gegenüber anderen Menschen auszudrücken, was wir fühlen – und sie ist im Grunde auch unnötig, denn wenn die anderen auch nur halbwegs aufmerksam sind, wissen sie es ohnehin.“ Wenn das Gefühl den Körper erfasst und wie eine Fahne umherweht, ist die daraus entstehende Geste in der Regel eindeutig – allerdings nicht immer. Manchmal sieht man nur die schiere Kraft eines Gefühls, die wie eine Hochspannungswelle bis in die Füße und Finger und von dort hinaus ins Universum schießt. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale Universität.

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Jeder Mensch sollte sein subjektives Erleben kennen

Eine beredte Verteidigung der Praxis der Introspektion, die so gewaltig aus der Mode gekommen ist, verfasste Ralph Waldo Emerson. Sein Ratschlag an einen jungen Autor lautet: „Wenn er in die Geheimnisse seines eigenen Geistes hinabgestiegen ist, erfährt er, dass er damit auch in die Geheimnisse aller Geister eingetaucht ist.“ Edmund Husserl und andere Phänomenologen machen eines deutlich: Die Introspektion aufzugeben heißt, gegenüber dem subjektiven Erleben die Waffen zu strecken.“ David Gelernter erläutert: „Um zu verstehen, müssen wir zunächst unser eigenes subjektives Erleben kennen. Wir müssen es auf systematische, disziplinierte Weise kennenlernen.“ Das Ziel muss transzendentale Einsicht im Sinne Edmund Husserls sein: in den kleinen, heimischen Vorfällen, die ein Mensch in seinem eigenen Geist erlebt, nicht weniger zu sehen als die Gestalt des Geistes. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University.

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Human Enhancement will den Menschen vervollkommnen

Den Menschen besser zu machen, ihn näher zur Vollkommenheit, zur Perfektion zu bringen, ist ein Anliegen, das nicht nur mit der Bildung einhergeht. Thomas Damberger erläutert: „Vielmehr scheint es eine neue, moderne Form der Perfektionierung zu geben, die unter dem Namen Enhancement diskutiert wird. Wenn hier von Enhancement die Rede ist, dann ist damit ausdrücklich „Human Enhancement“ gemeint.“ Der Begriff „Human Enhancement“ bedeutet übersetzt so viel wie die „Verbesserung des Menschen“. Nun ist die Verbesserung des Menschen aber auch ein Thema, das der Bildung – und noch etwas allgemeiner: der Pädagogik – immanent ist. Immanuel Kant hat beispielsweise in seiner 1803 veröffentlichten Vorlesung „Über Pädagogik“ festgehalten, dass hinter der Edukation das Geheimnis der Vervollkommnung der menschlichen Natur steht. Dr. Thomas Damberger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

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Die Menschen sind lediglich Teil der Natur

Als das Werk „Über die Entstehung der Arten“ von Charles Darwin (1809 – 1882) im Jahr 1859 veröffentlicht wurde, sorgte es nicht nur in England für großen Wirbel. Fortan war es nicht mehr möglich, die Menschen völlig losgelöst vom übrigen Tierreich zu betrachten. Nigel Warburton erklärt: „Die Menschen waren nicht mehr etwas Besonderes, sondern lediglich Teil der Natur, wie jedes Tier. Vielleicht erscheint uns das heute nicht mehr überraschend, aber für die meisten Zeitgenossen des Viktorianischen Zeitalters war diese Theorie ein Skandal.“ Heute fällt es einem Menschen leicht, seine Ähnlichkeit mit den Affen zu erkennen. Dazu braucht er lediglich ein paar Minuten in der Gesellschaft eines Schimpansen oder Gorillas verbringen. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

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Ein denkendes Wesen möchte nicht der Natur ausgesetzt sein

Nichts ist für den Philosophen Konrad Paul Liessmann so verführerisch wie die Aussicht, die Natur zu überlisten. Denn der Natur ausgesetzt zu sein, ist für ein denkendes Wesen furchtbar, kränkend, demütigend. Daidalos, dessen Name sich vom griechischen Wort „daidallein“ ableitet, ein kunstvolles Arbeiten bezeichnet, hat im antiken Sinne eher nicht gearbeitet. Er war Künstler, Handwerker, Erfinder, aber kein Sklave. Konrad Paul Liessmann erklärt: „Die Antike unterschied feinsinnig unterschiedliche Formen menschlicher Tätigkeit: „ascholía“, eigentlich die Nichtmuße, die Beschäftigung, die eher freudlosen Dinge, die verrichtet werden müssen, um das Lebensnotwendige bereitzustellen, das tägliche Brot im Schweiße unseres Angesichts zu verdienen.“ Diese Arbeit, die auch zur Mühe und Plage, zur Qual – „ponos“ – werden konnte, erachtete man aber eines freien Menschen für unwürdig, dafür hielt man sich Sklaven.

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Kinder werden zu einer Ware in einem Dienstleistungsbetrieb

Das Kind ist heute für viele Menschen ein Objekt, das man sich aus gewissen persönlichen Motiven angeschafft hat und das es dementsprechend gilt, im Idealfall zum eigenen Ruhm zu optimieren. Wer das schafft, der punktet, ähnlich wie der Besitzer einer teuren Luxuskarosse. Der kontrollverwöhnte Durchschnittsmensch muss zudem gekränkt feststellen, dass sich eine Schwangerschaft nicht so auf Knopfdruck produzieren lässt. Martina Leibovici-Mühlberger ergänzt: „Darum haben wir die moderne Fortpflanzungsmedizin auch heftig dazu angespornt, Einblick in die tiefsten Geheimnisse der Natur erlangen zu wollen, um sie dann zu manipulieren.“ Vordergründig darf die Menschheit hier wirklich stolz auf das Erreichte sein. Die Ärztin Martina Leibovici-Mühlberger leitet die ARGE Erziehungsberatung und Fortbildung GmbH, ein Ausbildungs-, Beratungs- und Forschungsinstitut mit sozialpsychologischem Fokus auf Jugend und Familie.

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Das Ich will an die Stelle von Gott treten

Das Ich hat sich zum kleinen Gott auf Erden entwickelt. Alle reden vom Ich. Markus Gabriel nennt Beispiele: „Es geht um die Frage, inwieweit der Egoismus gerechtfertigt sein soll, um die Ich-AG und vieles mehr.“ Neurozentriker schwanken zwischen der Identifikation des Ich mit dem Gehirn und der Bestreitung seiner Existenz – auf die man zurückgreift, wenn man merkt, dass der Reduktionismus in keiner Spielart so recht auf das Ich passen will. An dieser Stelle rät Markus Gabriel einen Blick auf die Geistesgeschichte zu werfen. Einer der Ersten, die das Personalpronomen „ich“ in der deutschen Sprache zu „das Ich“ substantiviert haben, war der mittelalterliche Philosoph Meister Eckhart (1260 – 1328). Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Frühere Liebschaften sind sehr leicht entflammbar

So wie sich Freundschaften und kollegiale Beziehungen in Affären verwandeln können, sind frühere Liebschaften leicht entflammbar. Wenn beide sich nach Jahren wieder treffen, kann die Glut leicht aufflackern. Man blickt sich in die Augen und sieht sich so, wie man damals war: jünger, schöner, voller Lebensenergie. Shirley P. Glass fügt hinzu: „Die Leidenschaft schlägt schnell wieder Wurzeln. Man kennt sich, und das Zusammensein ist wie ein Nachhausekommen.“ Menschen, die sich nach einer Wiederbegegnung erneut verlieben, sprechen oft von der Intensität ihrer Bindung und halten ihre Liebe für einmalig. Wenn ihre Wiedervereinigung in eine Heirat oder eine feste, exklusive Partnerschaft mündet, sind diese Beziehungen höchst erfolgreich. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Die Freiheit von Naturzwängen ist heute weniger denn je gegeben

Zwei Dinge erwartete einer der Pioniere der neuzeitlichen Philosophie, René Descartes, von der von ihm mitbegründeten Naturforschung, und beide Dinge sind für die Freiheit relevant: ein müheloses Genießen der Früchte der Erde und eine Befreiung von unendlich vielen Krankheiten, sowohl des Körpers als auch der Seele. Otfried Höffe ergänzt: „Auch heute, bald 400 Jahre später, zeichnet sich selbst im wohlhabenden Westen weder ein müheloses Genießen noch eine Befreiung von unendliche vielen Krankheiten ab.“ Trotzdem kann man die glänzenden Erfolge einer noch immer wachsenden Naturforschung schwerlich bestreiten, weder für den Bereich der Arbeitserleichterung durch die Kunst der Ingenieure samt den neuen Informationstechniken noch für den Bereich von Gesundheit und verlängerter Lebenserwartung mit Hilfe von Medizin, Medizintechnik und Pharmazie. Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet.

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Das mentale Leben ist von Subjektivität geprägt

Häufig wissen andere Menschen, was eine Person denkt und fühlt, weil sie es ihnen sagt. Manchmal tut man das absichtlich, bei anderen Gelegenheiten aber auch mit Minenspiel und Körpersprache. Ludwig Wittgenstein schreibt: „Der menschliche Körper ist das beste Bild der menschlichen Seele.“ David Gelernter fügt hinzu: „Manchmal wissen andere Menschen besser, was wir fühlen, als wir selbst.“ Mit dem Verstand weiß man, wie andere Menschen sich fühlen. Was aber noch wichtiger ist: Man empfindet die Gefühle des anderen, man sympathisiert mit ihm, man hat Mitgefühl. Das Menschen die Gefühle ihrer Mitmenschen spüren können, liegt daran, dass sie selbst fühlende Wesen sind und wissen, wie sie sich fühlen, wenn sie bestimmte Dinge sagen oder auf eine bestimmte Weise blicken. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University.

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Eine beglückende Begegnung zwischen Literatur und Philosphie

Der Schriftsteller Michael Köhlmeier erzählt eine Geschichte, der Philosoph Konrad Paul Liessmann erklärt, welche Grundfragen des menschlichen Leben sin ihr verborgen ist. Die beiden Denker führen einen meisterhaften Dialog über zwölf Begriffe, die die meisten Menschen bewegen. Sie lauten: „Neugier, Arbeit, Gewalt, Rache, Lust, Geheimnis, Ich, Schönheit, Meisterschaft, Macht, Grenze, Schicksal.“ Zu seinen Geschichten wurde Michael Köhlmeier von antiken Sagen und Volksmärchen inspiriert. Anschließend zeigt Konrad Paul Liessmann in seiner Interpretation, was er aus diesen Geschichten über die Spielregeln und Möglichkeiten der Welt herausliest. Das erste Kapitel über die Neugier handelt vom Paradies und davon, dass Gott Adam und Eva verflucht hat, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Michael Köhlmeier lebt als Schriftsteller in Hohenems / Vorarlberg und Wien. Paul Konrad Liessmann ist Professor für Philosophie an der Universität Wien.

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Die verbotene Liebe hat eine magnetische Anziehungskraft

Beinahe jedes frisch verheiratete Paar geht davon aus, dass seine Beziehung eine monogame ist. Am Beginn des gemeinsamen Lebens ist es undenkbar, dass einer oder auch beide Untreue als akzeptabel betrachten könnten. Jedoch wissen sie wahrscheinlich nicht, dass ihr gegenseitiges Exklusivitätsversprechen sie nicht davor hütet, Dingen zu denken, zu fühlen und zu tun, von denen sie nicht wollen, dass irgendjemand davon erfährt. Shirley P. Glass fügt hinzu: „Selbst wenn sie Lauf ihrer Ehe untreu sind, bekennen sie sich vielleicht weiterhin zum Wert der Monogamie, der vor allem für ihre Partner gelten soll. Während sie in ihr Abenteuer verstrickt sind, führen sie zwei verschiedene Leben: ein öffentlichen und ein geheimes.“ Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Die Psychosomatik hat stark an Bedeutung gewonnen

Es ist eigentlich ein großartiger Fortschritt, dass Ärzte und Patienten beim Thema Kranksein heutzutage auch an die Psyche denken. Dass sie wissen: Rückenschmerzen sind allzu oft Ausdruck einer gequälten Seele. Manchen Patienten mit Migräne hilft es, den Tag gut zu strukturieren und ihre Ansprüche an sich selbst zu überdenken. Und Herpesviren treten vor allem dann auf, wenn ein gestresstes Immunsystem ihnen die Chance gibt, sich aus ihrem Versteck in den hintersten Nervenenden in Richtung Lippen zu bewegen und dort Bläschen zu bilden. Eigentlich muss man froh sein, dass die Psychosomatische Medizin stark an Bedeutung gewonnen hat. Inzwischen werden psychische Krankheiten ebenso ernst genommen wie körperliche und nicht abgetan als Reaktion von Schwächlingen auf eine nun mal harte Welt.

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Ein Mensch braucht Vertrauen zum Glück

In der Regel zerstört man ein Vertrauensverhältnis, wenn man es durch ein Gespräch zu fassen versucht. Denn die Frage „Kann ich dir eigentlich vertrauen?“ eröffnet nicht eine Diskussion über das Vertrauen, sondern beendet sie. Damit entzieht man dem Vertrauen die Grundlage. Manfred Lütz erklärt: „Vertrauen ist wichtig. Ohne ein Mindestmaß an Vertrauen kann ein Mensch nicht glücklich sein. Was das Leben aber so spannend macht, dass wir gerade das Wichtigste nicht wissen können.“ Ausgerechnet das Wichtigste kann man nicht definieren, kann es nicht in den Griff bekommen und kann sich seiner nicht sicher sein. Wenn das nicht so wäre, dann wäre das Leben nur ein langweiliges, festgelegtes Programm, für das man Gebrauchsanweisungen schreiben könnte, die es jedem ermöglichen würden, sein Leben so zu führen, wie es sich angeblich gehört. Manfred Lütz leitet eine Klinik für psychisch Kranke in Köln.

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Disziplin bringt Qualität und Freude in das menschliche Leben

Die Kunst des Lebens besteht für Andreas Salcher in der Verbindung von zwei Welten: der Welt in der man lebt, mit jener, nach der man sehnt. Die regelmäßige Arbeit an sich selbst funktioniert seiner Meinung nach vor allem dann, wenn ein Mensch sie mit etwas verbinden kann, dass er gerne tut. Die drei Dimensionen der persönlichen Weiterentwicklung lauten: Verstand, Spiritualität und sozialer Mechanismus. Andreas Salcher fügt hinzu: „Die erste und zweite Kategorie bieten einen reich gedeckten Gabentisch, von dem wir nur auswählen müssen, was wir zum besten Zeitpunkt in unseren Tagesablauf integrieren.“ Dr. Andreas Salcher ist Mitbegründer der Sir-Karl-Popper-Schule und initiierte die Waldzell Meetings im Stift Melk. Er ist einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs. Sein aktuelles Buch heißt: „Erkenne dich selbst und erschrick nicht.“

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Nobelpreisträger wollen der Welt ihre Geheimnisse entlocken

Für sein Projekt „Nobelpreisträger im Porträt“ reist der Fotograf Peter Badge seit dem Jahr 2000 rund um die Welt. Über 400 Begegnungen mit genialen Denkern verschafften ihm unvergleichliche Einblicke in die Welt derer, „die der Menschheit den größten Nutzen brachten“, wie es Alfred Nobel in seinem Testament formulierte. Zusammen mit der Autorin Sandra Zarrinbal hat er jetzt seine Eindrücke von den Treffen mit den Genies in dem Buch „Geniale Begegnungen“ verarbeitet. Peter Badge will mit seinen Fotos ein wenig von der Persönlichkeit der Nobelpreisträger vermitteln, die trotz der ausdrücklichen Auszeichnung der Person ja doch hinter der Leistung verschwindet. Und er war neugierig auf „den Nobelpreisträger, das unbekannte Wesen“. Oft hat er dabei den Satz gehört: „Wissenschaft ist wie ein Krimi. Man weiß, wo man beginnt, aber man weiß nie, wo man ankommt.“

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Albanien ist ein Paradies für Outdoor-Touristen

Albanien ist ein kleines sonniges Gebirgsland am Rand des westlichen Balkans, das zwischen Montenegro und Griechenland liegt. Der Reiseführer „Albanien“ der im Reise Know-How Verlag erschienen ist, stellt das Land als eines der letzten großen Geheimisse Europas vor, das sich gerade zu einem der spannendsten europäischen Reiseländer entwickelt. Die Autorin Meike Gutzweiler schreibt: „Es sind vor allem die herrlichen Naturschönheiten der Berge und ihrer großen Flusslandschaften sowie das wilde mediterrane Flair der Riviera-Küste, die Touristen faszinieren.“ Albanien hat trotz seiner überschaubaren Größe, eine erstaunliche Vielfalt unterschiedlichster Naturräume, die nur noch darauf warten, vom Outdoor-Tourismus richtig entdeckt zu werden. Dazu bietet das Land eine in der Regel frei zugängliche Natur, wie man sie in Mitteleuropa und auch im Süden Europas kaum mehr vorfindet.

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Mathias Binswanger löst das Geheimnis der unsichtbaren Hand

Die unsichtbare Hand, von Adam Smith (1723 – 1790) in die Ökonomie eingeführt, sorgt angeblich dafür, dass das eigennützige Handeln der Menschen im Mechanismus des Marktes immer auch das Gemeinwohl fördert. Diese Idee hat einen religiösen Ursprung, da sie auf einem Glaubensbekenntnis beruht. Adam Smith braucht allerdings keinen aktiv in die Welt eingreifenden Gott mehr, denn dieser hatte mit seinem perfekten Weltenplan bereits alles Notwenige geschaffen. Mathias Binswanger fügt hinzu: „Seither darf er im Vertrauen darauf abwarten, dass die unsichtbare Hand ihre Wirkung auf allen Märkten dieser Welt entfaltet.“ Da dieser Gott aber nie in Erscheinung tritt, ist er inzwischen auch in der Ökonomie fast völlig in Vergessenheit geraten. Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen.

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Im Schlaf verjüngt sich der Mensch rundum

Anti-Aging ist in den reichen Gesellschaften des Westens einer der Trends der Gegenwart. Peter Spork schreibt: „Sich Zeit fürs aktive Jungbleiben zu nehmen, ist längst ein Statussymbol: Manager plauschen beim gesund und kalorienarm zusammengestellten Abendessen über neue Joggingrouten. Einige gehen sogar zum Anti-Aging-Mediziner und schwören auf den Personal Trainer.“ Doch das natürlichste Programm zur Verjüngung, das der eigene Körper jedem regelmäßig und freiwillig zur Verfügung stellt, ignorieren gerade die Leistungsträger. Wer besonders viel arbeiten muss, opfert auch besonders viel Schlaf. In Vorständen und Aufsichtsräten – übrigens genau wie bei den meisten Politikern – sogar weiterhin als Beleg für hohe Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, mit möglichst wenig Schlaf auszukommen. Das ist für Peter Spork so erschreckend kurzsichtig, dass man vielen Entscheidern lieber gar keine Entscheidungen mehr überlassen möchte. Der Neurobiologe Peter Spork ist Wissenschaftsjournalist.

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Agatha Christie fasziniert ihre Leser auch noch nach 125 Jahren

Die Krimiautorin Agatha Christie ist die meistverkaufte, meistübersetzte Schriftstellerin aller Zeiten. Ihre „Mausefalle“, die seit 1952 in einem Londoner Theater gespielt wird, hält den Rekord für die längste ununterbrochene Laufzeit eines Theaterstücks. Nur die Bibel und die Werke von William Shakespeare werden öfter aufgelegt als die Bücher der „Königin des Verbrechens“, die am 15. September vor 125 Jahren geboren wurde. Es sind vor allem die intelligent verschachtelten Handlungsstränge, weswegen alte Fans von Agatha Christie ihre Bücher immer wieder lesen und in jeder Generation neue Anhänger finden. Niemand der Romanfiguren ist bei ihr ganz unschuldig, jeder hat ein Geheimnis, und auf der Suche nach dem Mörder kommen alle ans Tageslicht. Agatha Christie hat 66 Kriminalromane nach diesem Rezept geschrieben – mit ihren beiden beliebtesten Spürnasen Miss Marple und Hercule Poirot ist sie dadurch weltberühmt geworden.

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Gabrielle Oettingen läutet das Ende des positiven Denkens ein

„Angesichts der Vorherrschaft des Optimismus, erscheint es geradezu riskant, negative Gesichtspunkte auch nur mit vorsichtigen Worten anzusprechen, vor allem in Institutionen und Organisationen“, schreibt die Psychologin Gabriele Oettingen in ihrem neuen Buch „Die Psychologie des Gelingens“. Wer am Arbeitsplatz eine realistische Haltung vertritt, gilt ihrer Meinung nach oft als Spielverderber oder Miesmacher. Unzählige Studien haben die Forscherin überzeugt: Positives Denken hilft den Menschen nicht so viel weiter, wie sie glauben. Egal, ob es sich ums Abnehmen, das Rauchen aufhören, schnelleres Gesundwerden, bessere Noten oder höher dotierte Jobs handelt. Denn davon zu träumen, wie sich ein Herzenswunsch erfüllt, vermittelt ein warmes Gefühl der Zufriedenheit. Gabriele Oettingen analysiert: „Uns do kann man in ausweglosen Situationen ausharren, durchhalten und Hoffnung schöpfen.“

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Anhaltender Schlafmangel macht die Menschen dumm

Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass anhaltender Schlafmangel dumm und dümmer macht – nur sie merken es nach kurzer Zeit nicht mehr. Peter Sport erklärt: „Die meisten Menschen versuchen den Schlaf, den sie unter der Wochen wegen des sozialen Jetlags versäumt haben, am Wochenende nachzuholen, was oft nicht reicht.“ Wenn das Leid zu groß wird, landen manche Überforderte irgendwann im Schlaflabor eines Krankenhauses. Chefarzt Dieter Kunz vom Berliner St.-Hedwig-Krankenhaus sagt: „Etwa ein Drittel meiner akademischen Patienten haben ein erhebliches chronisches Schlafdefizit, weil sie am Wochenende nicht ausreichend Schlaf nachholen. Die Betroffenen klagen über Müdigkeit sowie unerklärliche Einschlafattacken am Tage und verschulden zum Teil gefährliche Verkehrsunfälle. Dieter Kunz erläutert: „Die meisten dieser Leute haben keine Schlaflosigkeit. Sie können auch zehn bis zwölf Stunden am Stück schlafen. Sie tun das am Wochenende sogar, aber meist reicht es nicht.“ Der Neurobiologe Peter Spork ist Wissenschaftsjournalist.

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