Carlos Cazalis zeigt São Paulo in ungwöhnlichen Ansichten

In den Jahren 2005 bis 2008 fotografierte Carlos Cazalis für seinen außergewöhnlichen Bildband „Occupy São Paulo“ verschiede Stadtviertel der brasilianischen Megacity São Paulo. Inzwischen leben mehr als 20 Millionen Einwohnern in São Paulo. Das verursacht bei vielen Bewohnern der Stadt einen großen Stress, besonders wenn es darum geht für sich und seine Familien einen geeigneten Lebensraum zu ergattern. Ein passendes Zuhause zu finden, gehört zu den größten ökonomischen Herausforderungen der Menschen. Für die Ärmsten von São Paulo ist ein Heim gleichbedeutend mit ewiger Improvisation: einer Mauer folgt die nächste, einer Etage ein zweites Stockwerk, als Krönung sozusagen das Dach. Die Superreichen von São Paulo wohnen dagegen in luxuriösen Dachwohnungen, oder in großzügigen Villen. Diese Menschen geben viel Geld für ihre Sicherheit aus, verlassen ihre fürstlichen Heime nur in gepanzerten Limousinen und fliegen mit dem Hubschrauber zur Arbeit. Carlos Cazalis zeigt den krassen Gegensatz von Reichtum und Armut in São Paulo.  

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Die Kunst von Tino Sehgal existiert nur für den Augenblick

Der Berliner Künstler Tino Sehgal schafft keine Werke sonder Kunstsituationen, die von Geheimnissen umwittert sind. Inzwischen ist er so berühmt, dass er im Londoner Museum Tate Modern mit seiner Auffassung von Kunst auftreten darf. Momentan ist seine neueste Arbeit in der Turbinenhalle, einer der größten geschlossenen Kunsträume der Welt zu bestaunen. Vom Eingang führt eine Betonrampe zu den höheren Stockwerken hinauf. Auf dem Weg nach oben werden die Museumsbesucher von Menschen angesprochen, die leise reden, Geschichten erzählen, niemanden berühren und zum nächsten Gesprächspartner davoneilen. Das ist das neueste flüchtige Kunstwerk von Tino Sehgal, es heißt „These Associations“ und ist bis Oktober in der Turbinenhalle zu sehen und zu hören. Der 36-Jährige Künstler und Weltbürger ist inzwischen auf dem besten Weg zum Weltruhm.

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Die Nachfrage nach Luxusgütern treibt die Wirtschaft an

Menschen mit viel Geld wollen in der Regel immer mehr besitzen. Damit spornen sie den Erfindergeist an. Das Verlangen nach Luxus war ein Bestandteil der industriellen Revolution  und trug am Ende sogar zum Wohl der Armen mit bei. Schon 1913 erklärt Werner Sombart in seinem Buch „Luxus und Kapitalismus“, dass das Verlangen der Frau nach Luxusgütern und exklusiver Kleidung, eine wichtige Triebkraft auf dem Weg zur Entstehung des Kapitalismus gewesen sei. Unter Kapitalismus verstand Werner Sombart allerdings weniger die Freiheitlichkeit von Märkten, sondern die Globalisierung, die Abstraktheit und den Umfang des modernen Wirtschaftsgeschehens. In den verschiedenen Epochen der Weltgeschichte beurteilten die Menschen den Luxus und den Reichtum in unterschiedlicher Art und Weise.

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