Auch im Traum gelten logische Gesetze

In der Erkenntnistheorie gibt es den Begriff des skeptischen Arguments. Dieses soll beweisen, dass man etwas Bestimmtes nicht wissen kann. Markus Gabriel nennt ein Beispiel: „Das berühmteste skeptische Argument ist das Traumargument, das man übrigens von Ost bis West und Nord bis Süd in vielen Kulturen finden kann.“ In Europa machte es René Descartes berühmt, der es in seine „Meditationen über die erste Philosophie“ von 1641 überzeugend entkräfte. René Descartes zeigt nämlich, dass man auch dann noch viel über die Wirklichkeit wissen kann, wenn man träumt. Denn im Traum gelten immer noch logische und mathematische Gesetze. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne. Zudem ist er dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Die meisten Menschen führen ein weitgehend vermitteltes Dasein

Die Vorstellung von menschlicher Vortrefflichkeit zielt auf einen starken, unabhängigen Geist, der seine Möglichkeiten vollkommen ausschöpft. Eine solche Unabhängigkeit erlangt ein Mensch durch disziplinierte Aufmerksamkeit, durch Handeln, das ihn mit der Welt verbindet. Diese Aufmerksamkeit ist wichtig, um das Selbst in Übereinstimmung mit seiner Umwelt zu bringen. Matthew B. Crawford erklärt: „Wir sind in einer Welt verankert, die wir nicht gemacht haben – und diese „Situiertheit“ ist grundlegend für das menschliche Wesen.“ Matthew B. Crawford streicht drei Elemente der Situiertheit heraus: die Verkörpertheit des Menschen, seine zutiefst soziale Natur und die Tatsache, und dass er in einem bestimmten historischen Moment lebt. Außerdem möchte Matthew B. Crawford „Freiheit“ als positiven Begriff einfach fallen lassen. Matthew B. Crawford ist promovierter Philosoph und gelernter Motorradmechaniker.

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Die Wirklichkeit ist von Fake News immer schwieriger zu unterscheiden

Die Erkenntnistheorie beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, was menschliche Erkenntnis ist und wie weit sie reicht. Was können Menschen wissen beziehungsweise erkennen? Aber man braucht kein Fachphilosoph zu sein, um sich erkenntnistheoretische Fragen zu stellen. Markus Gabriel erklärt: „Wir sind längst alltäglich mit dem Problem konfrontiert, dass es immer schwieriger wird, die Wirklichkeit von Fakes, also Illusionen zu unterscheiden.“ In sozialen und politischen Fragen kommt noch hinzu, dass man die Dinge meistens durch die Brille der eigenen Werte und Vorurteil sieht und anders beurteilt. In dieser Hinsicht scheint man in seinen Meinungen gefangen zu sein und keine objektive Wirklichkeit erfassen zu können. Seit 2009 hat Markus Gabriel den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel denkt über das Denken nach

Was ist Denken? Diese Frage ist so alt wie die Philosophie und hat nichts von ihrer Bedeutung verloren. Markus Gabriel vertritt in seinem neuen Buch „Der Sinn des Denkens“ die These, dass sie im digitalen Zeitalter, in dem Denken oft gleichgesetzt wird mit Künstlicher Intelligenz (KI), aktueller und dringender denn je ist. Er lädt seine Leser dazu ein, über das Denken nachzudenken und erklärt, warum sich menschliches Denken niemals durch intelligente Maschinen ersetzen lässt. Dagegen dominiert im Zeitalter der Digitalisierung die Vorstellung, dass Künstliche Intelligenz denken könne. Diese Annahme verkennt allerdings, dass das menschliche Denken unüberwindbar an biologische Bedingungen gebunden ist und nicht als ein Vorgang der Datenverarbeitung verstanden werden darf. Seit 2009 hat Markus Gabriel den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Beim Ich könnte es sich um eine Illusion handeln

„Das Ich“ ist ein ominöser Begriff, der heute neben „dem Selbst“ vage als Name für die Schaltzentrale des Denkens, Fühlens und Wollens verwendet wird. Neurozentriker argumentieren üblicherweise dafür, dass es kein Ich oder Selbst gibt, da es sich im Gehirn nicht nachweisen lässt. Markus Gabriel erklärt: „Es ist völlig richtig, dass das Ich oder das Selbst kein Ding unter Dingen ist. Es existiert nicht in derselben Ordnung der Dinge neben Ratten, Katzen oder Matratzen. Wer dies meint, täuscht sich in der Tat.“ Es ist nämlich die Philosophie, den Ichbegriff entwickelt hat. Dass es sich beim Ich um eine Illusion handeln könnte, ist ein alter Verdacht, für den prominent Buddha, David Hume und Friedrich Nietzsche stehen. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Durch Meditation kommt man seinen Gedanken und Gefühlen näher

Glückliche Menschen sind ziemlich allein. Mit sich selbst im Reinen zu sein, genügt ihnen auch, weil sie dann mit allem verbunden sind. Gefühle sind immer Zustände des Sich-Selbst-Erlebens in Bezug auf die Umwelt. Klaus Biedermann erläutert: „Emotionale Qualität erreichen Sie durch bewusste Selbstwahrnehmung: durch Erkennen der jeweils vorhandenen Gedanken, der daraus resultierenden Emotionen und der sich daraus ergebenden notwendigen Veränderungen. Machen Sie sich bewusst, ob Gefühle wie Freude, Angst, Überraschung, Wut, Ekel oder Trauer etwas mit Ihnen machen oder ob Sie diese Gefühle beherrschen.“ Emotionale Intelligenz erfordert Verantwortungsbereitschaft sowie die Bereitwilligkeit, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten, in der man es sich so herrlich eingerichtet hat. Dr. phil. Klaus Biedermann leitet seit mehr als 30 Jahren Selbsterfahrungskurse und Burn-In-Seminare in seiner Sommerakademie auf der Insel Korfu.

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Markus Gabriel befasst sich mit der Erklärung von Handlungen

Jeder kennt von sich selbst und seinen Begegnungen mit anderen Menschen den Eindruck, dass man sich manchmal nicht sicher ist, was wirklich die Motive des eigenen Handelns sind. Deswegen suchen Menschen nach Handlungserklärungen, also nach Erklärungen, die sie verstehen lassen, warum jemand etwas Bestimmtes tut. Markus Gabriel erklärt: „Dabei können wir entweder Wohlwollen oder Hintergedanken vermuten.“ Ersteres verbirgt sich hinter den freundlichen Listen: Man unterstellt jemandem Freiheit, was eine wohlwollende Deutung eines allem Anschein nach erfreulichen Ereignisses ist. Fiese Listen ersetzen den Anschein des Wohlwollens entweder durch Hintergedanken oder durch Erklärungen, die es erlauben, eine Person von den Zumutungen der Freiheit zu entlasten. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Der Pragmatismus verabscheut Ideologien und Doktrinen

Das Titelthema des neuen Philosophie Magazins 06/2017 ist der philosophischen Strömung des Pragmatismus gewidmet. Pragmatiker haben heutzutage bei vielen Menschen nicht einen besonders guten Ruf, da sie ihnen Prinzipienlosigkeit und Ideenarmut unterstellen. Besonders in Deutschland besitzt die aus den USA stammende Denktradition ein zweifelhaftes Image, da sie hierzulande als rein zweckorientiert, theoriefern und marktkonform gilt. Es könnte sein, dass man dem Pragmatismus damit unrecht tut. Denn einst strebten die führenden Pragmatiker wie Charles Sanders Peirce, William James und John Dewey nach nicht mehr und nicht weniger als einer radikalen Erneuerung der Demokratie. Am Anfang des Pragmatismus steht der Gedanke, dass sich Theorien nicht durch logischen Konsistenz oder ihre Übereinstimmung mit dem Wesen der Dinge, sondern an ihren praktischen Folgen bewähren.

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Johann Gottlieb Fichte war der Großmeister der Ich-Philosophie

Der Großmeister der Ich-Philosophie ist Johann Gottlieb Fichte. Dieser wurde seiner Zeit durch Immanuel Kant berühmt gemacht, der dessen erstes Werk, „Versuch einer Critik aller Offenbarung“ von 1792, geschickt über seinen Verleger anonym publizierte, so dass die damaligen Leser glaubten, es sein ein neues Buch Immanuel Kants. Markus Gabriel fügt hinzu: „Auf diese Weise erlangte Johann Gottlieb Fichte 1794 seine erste Anstellung als Professor in Jena, die er im Rahmen des berühmten Atheismusstreits verlassen musste – wobei Fichte aus vielen Gründen unter anderem ein Dorn im Auge Goethes war, der damals der für die Universität Jena zuständige Minister war.“ Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Das Ich will an die Stelle von Gott treten

Das Ich hat sich zum kleinen Gott auf Erden entwickelt. Alle reden vom Ich. Markus Gabriel nennt Beispiele: „Es geht um die Frage, inwieweit der Egoismus gerechtfertigt sein soll, um die Ich-AG und vieles mehr.“ Neurozentriker schwanken zwischen der Identifikation des Ich mit dem Gehirn und der Bestreitung seiner Existenz – auf die man zurückgreift, wenn man merkt, dass der Reduktionismus in keiner Spielart so recht auf das Ich passen will. An dieser Stelle rät Markus Gabriel einen Blick auf die Geistesgeschichte zu werfen. Einer der Ersten, die das Personalpronomen „ich“ in der deutschen Sprache zu „das Ich“ substantiviert haben, war der mittelalterliche Philosoph Meister Eckhart (1260 – 1328). Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Die Würde des Menschen ist unantastbar

Der Artikel 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Menschenwürde und Menschenrechte hängen für Markus Gabriel begrifflich zusammen. Es war Immanuel Kant, der eine berühmte Unterscheidung zwischen Würde und Wert formulierte: „Alles hat entweder einen Preis, oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.“ An dieser Stelle spricht Immanuel Kant auch von einer Bedingung dafür, dass etwas Zweck an sich selbst sein kann. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Forscher bezweifeln die Freiheit des menschlichen Willens

Seit einigen Jahren erhitzt eine auch in Deutschland zwischen einigen Neuronenwissenschaftlern und Philosophen heftig geführte Debatte die Gemüter. Unter anderem geht es um die Frage, ob der menschliche Wille wirklich frei ist. Einige neuere Befunde aus der Hirnforschung schienen eine Zeitlang nahezulegen, dass selbst Entscheidungen, die man bewusst fällt und die dann das Handeln bestimmen, bereits unbewusst im Gehirn vorbereitet werden. Markus Gabriel ergänzt: „Es sieht so aus, als ob unsere Entscheidungen damit nicht in unserer Hand lägen. Hierher rührt die Idee, unser Gehirn könnte uns steuern.“ Diese Debatte ist nicht neu. Sie wurde vorwiegend schon im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert geführt. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel stellt sich dem Problem mit dem Ich

Was ist das Problem mit dem Ich? Markus Gabriel weiß, worum es sich dabei handelt: um das Subjekt des Wissens. Ein Ich zu sein heißt, etwas zu wissen und es mitteilen zu können. Es bedeutet aber keineswegs, mit sich selbst allein zu sein und wiederum wie ein Homunculus im Gehirn zu hausen. Damit ist für Markus Gabriel schon einmal klar: „Ich ist nicht Gehirn.“ Johann Gottlieb Fichtes Ich-Philosophie bricht dadurch in sich zusammen, dass man die Frage stellen kann, wie eigentlich das Ich mit der Natur zusammenhängt. Zu Johann Gottlieb Fichtes Lebzeiten hat als Erster der Meisterdenker der Romantik, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, den alles entscheidenden Einwand formuliert. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Nichts bewegt sich schneller als das Licht

Die vom Menschen vorgenommene Einteilung der Natur in sichtbare und unsichtbare Vorgänge hängt davon ab, dass Menschen ein Wissen um ihre Erlebnisse haben, ohne welches sie die Natur gar nicht auf diese Weise einteilen würden. Markus Gabriel erklärt: „Die physikalischen Einteilungen sind deswegen auch weit davon entfernt, auch nur annähernd so objektiv und vom menschlichen Subjekt unabhängig zu sein, wie uns dies oft weisgemacht wird. Vielmehr spiegelt die Sprache der Physik unsere menschlichen Erkenntnisinteressen.“ Man muss sich nur klarmachen, dass das gegenwärtige physikalische Weltbild auf der gut belegten Annahme aufbaut, dass sich innerhalb des kosmischen Horizonts, also innerhalb der vom Menschen beobachtbaren Natur, nichts in der Raumzeit schneller bewegt als das Licht. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel stellt Johann Gottlieb Fichte vor

In der Wissenschaftslehre von Johann Gottlieb Fichte gibt es drei Grundsätze. Sie zeigen, worum es beim Ich eigentlich geht. Markus Gabriel erklärt: „Der erste Grundsatz der Wissenschaftslehre lautet: „Ich = Ich“.“ Das sieht auf den ersten Blick trivial aus, ist es aber nicht. Denn man könnte ja meinen, dass man alles mit sich selbst uninformativ gleichsetzen könne. Dies nennt man eine Tautologie. Damit etwas mit sich selbst identisch sein kann, muss es anscheinend überhaupt existieren können. Das Ich bedeutet zunächst nichts weiter als diejenige, derjenige, dasjenige, das etwas weiß. Dies kann man nicht bestreiten. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Nur Selbsterkenntnis kann zur Weisheit führen

„Mensch“ beziehungsweise in diesem Zusammenhang besser „homo sapiens“ ist unter anderem ein Name für eine bestimmte Tierart. Carl von Linné (1707 – 1778), der den bis heue verbreiteten Artnamen „homo sapiens“ in seinem System der Natur eingeführt hat, führt als Merkmal des Menschen das antike Gebot an: „Erkenne Dich selbst.“ Markus Gabriel erklärt: „Die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis, die durch dieses Gebot angesprochen wird, ist Carl von Linné zufolge genau dasjenige, was uns zu einem „sapiens“, einem Lebewesen macht, das der Weisheit fähig ist.“ Dafür gibt es eine wichtige Vorgeschichte. In der berühmten, von Platon verfassten Verteidigungsrede des Sokrates vor dem athenischen Volksgericht, berichtet der Angeklagte, das delphische Orakel habe ihn als den weisesten aller Menschen bezeichnet. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Die Erfahrung ist ein trügerisches Phänomen

Von Erfahrung und Erfahrungen ist heute in allen Bereichen des Lebens die Rede: Menschen machen Erfahrungen, sammeln sie, versuchen aus ihnen zu lernen, und sich an ihnen zu orientieren. Sie wünschen aus Erfahrung klug, möglicherweise sogar weise zu werden. Sie berufen sich auf ihre Erfahrungen, um ihre Behauptungen zu begründen und um fremde Autoritäten infrage zu stellen. Gleichwohl handelt es sich bei dem Wort „Erfahrung“ um eines der trügerischsten in der ganzen Philosophie, wie Alfred North Whitehead einmal bemerkte. Was es bezeichnet, erscheint einem zwar zunächst unmittelbar vertraut und leicht begreiflich. Versucht man jedoch, Erfahrungen begrifflich und theoretisch zu erfassen, gerät man schnell in Schwierigkeiten und Verwirrung. Trotz einiger Bemühungen, die seit der Aufklärung an Zahl und Intensität zugenommen haben, scheint der Terminus bis heute zu den unaufgeklärtesten Begriffen zu gehören, die es gibt.

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Der Geist ist kein rein biologisches Phänomen

Markus Gabriel möchte in seinem Buch „Ich ist nicht Gehirn“ durch die Darstellung einiger zentraler Grundbegriffe der Philosophie des Geistes die geistige Landschaft der menschlichen Selbsterkenntnis kartographieren. Er stellt sich dabei die Frage, wie die Begriffe Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Ich, Wahrnehmung und Denken zusammenhängen und wie sie überhaupt in das Vokabular des Menschen gekommen sind. Außerdem geht es ihm um die positive Selbsterkenntnis, also um die Frage, wer der Mensch eigentlich ist. Seine positive Hauptthese lautet, dass der menschliche Geist eine offene Vielzahl von Vermögen hervorbringt, die allesamt geistig sind, weil der Geist sich über diese Selbstdeutungen ein Bild von sich selbst verschafft. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel erklärt den Epiphänomenalismus

Der Epiphänomenalismus ist die These, dass geistige Zustände und Vorgänge insgesamt keine Auswirkungen auf Vorgänge im Universum haben. Markus Gabriel ergänzt: „Ein Epiphänomenalist hält geistige Zustände für reine Begleiterscheinungen.“ Der US-amerikanische Philosoph John Searle, der den Epiphänomenalismus offensichtlich ablehnt, spitzt ihn durch den Vergleich zu, dass man sich vorstellen solle, „das Gehirn wäre nichts weiter als ein völlig mechanischer Haufen Schrott, wie ein Automotor, nur feuchter, und es würde durch absolut eindeutige mechanische Verbindungen funktionieren.“ Im Grunde führt die Denkweise des Epiphänomenalismus dazu, dass im ganzen Universum eine Ereigniskette abläuft, die alternativlos und zwingend von einer Ursache zu einer Wirkung führen soll, die wiederum eine Ursache einer Wirkung ist und so weiter. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Menschen sind zum Guten und zum Bösen fähig

Eine Antwort auf die Frage, warum Menschen nicht einfach nur gnadenlose egoistische Raubtiere sind – obwohl sie sich so verhalten können –, lautet, dass Menschen die Fähigkeit haben einzusehen, dass andere Menschen respektiert werden sollen. Um dies weiter zu begründen, weist Markus Gabriel darauf hin, dass auch andere Menschen ein bewusstes Leben führen. Ein bewusstes Leben zu führen heißt, sich als subjektives Zentrum eines Geschehens, als Ich zu erleben. Das menschliche bewusste Leben verfügt überdies über die Möglichkeit, verstehen zu können, dass es andere Zentren des Geschehens gibt als das eigene. Diese Einsichten hält der amerikanische Philosoph Thomas Nagel für die Grundlage der Ethik. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Ein Mensch ist nicht mit seinem Gehirn identisch

Eine der Hauptthesen des Buchs „Ich ist nicht Gehirn“ von Markus Gabriel lautet, dass die bisher nur angerissenen Vorgänge, die Selbsterkenntnis an neugeschaffene naturwissenschaftliche Disziplinen zu delegieren, ideologisch und damit irregeleitete Phantasien sind. Was Markus Gabriel hier als Ideologie kritisiert, ist in diesem Fall ein System von Vorstellungen und Wissensansprüchen im Bereich der Selbsterkenntnis, das Produkte geistiger Freiheit als natürliche, biologische Vorgänge missversteht. Markus Gabriel schreibt: „Es ist so gesehen kein Wunder, dass diese gegenwärtige Ideologie insbesondere auch darum bemüht ist, den Begriff der menschlichen Freiheit zu verabschieden. Es soll am besten gar keine Produkte geistiger Freiheit geben.“ Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel verteidigt die geistige Freiheit

Markus Gabriel zählt zu den Verteidigern des Begriffs „geistiger Freiheit“. Zu diesem gehört, dass Menschen sich täuschen und irrational sein können. Zu dem gehört aber auch, dass Menschen imstande sind, herauszufinden, was der Fall ist. In der Philosophie ist es wie in jeder anderen Wissenschaft auch: Wissenschaftler formulieren Theorien, geben Gründe für diese, berufen sich auf Tatsachen, die man erkennen und in einem bestimmten Licht verstehen sollte und so weiter. Markus Gabriel erklärt: „Eine Theorie besteht aus Überlegungen, die wahr oder falsch sein können. Infallibel ist niemand, auch und vor allem nicht auf dem Gebiet der Selbsterkenntnis. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Markus Gabriel verteidigt den freien Willen

Von den Naturwissenschaften ausgehend hat sich in den letzten Jahren ein Neurozentrismus herausgebildet, der auf der Annahme basiert, dass Ich gleich Gehirn ist. Der Philosoph Markus Gabriel hegt in seinem neuen Buch „Ich ist nicht Gehirn“ begründete Zweifel, dass sich Menschen auf diese Weise selbst erkennen können. Der Autor kritisiert den Neurozentrismus scharf, stellt eine neue Verteidigung des freien Willens vor und gibt eine zeitgemäße Anleitung zum philosophischen Nachdenken über das eigene Selbst. Die Erkenntnisse, die er dabei gewinnt, sind teilweise sehr überraschend. Schon der scheinbar so selbstverständlichen Umstand, dass Menschen geistige Lebewesen sind, die ein bewusstes Leben führen, wirft unzählige Rätsel auf. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Walter Benjamin stellt seine Philosophie der Zukunft vor

Für Walter Benjamin ist es die zentrale Aufgabe der kommenden Philosophie die tiefsten Ahnungen, die sie aus der Zeit und dem Vorgefühl einer großen Zukunft schöpft, durch die Beziehung auf das Philosophiesystem von Immanuel Kant zu Erkenntnis werden zu lassen. Walter Benjamin begründet dies wie folgt: „Denn Kant ist von denjenigen Philosophen, denen es nicht unmittelbar um den Umfang und die Tiefe, sondern vor Allem, und zu allererst, um die Rechtfertigung der Erkenntnis ging der jüngste und nächst Platon auch wohl der Einzige.“ Der deutsche Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer Walter Benjamin wurde am 15. Juli 1892 in Berlin geboren. Am 26. September 1940 nahm er sich auf der Flucht vor der Gestapo an der spanischen Grenze das Leben.

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Markus Gabriel analysiert den Begriff des Universums

Markus Gabriel schärft die Bedeutung von zwei Begriffen, über die in der Wissenschaft, im Alltag, aber auch in der Philosophie ein ziemliches Durcheinander herrscht, nämlich die Begriffe Welt und Universum. Der Begriff des Universums ist heutzutage seiner Meinung nach mythisch und religiös aufgeladen. In esoterischen Bestsellern und in zeitgenössischen Filmen wird das Universum häufig als ein Ort des Schicksals angesehen. Markus Gabriel erläutert: „Das Universum will etwas von uns oder teilt uns etwas mit. Das Universum steht hier für das maximale Ganze, in dem wir uns befinden.“ Die Frage nach dem Sinn des Lebens und was das Ganze überhaupt ist, hängen für Markus Gabriel eng zusammen. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie an der Universität Bonn inne. Er ist Deutschlands jüngster Philosophieprofessor. Außerdem leitet er das Internationale Zentrum für Philosophie in Bonn.

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