Deutschlands wichtigste Ökonomen geben Einblicke in ihr Schaffen

In einer großen Umfrage hat die Süddeutsche Zeitung im Sommer 2015 tausend deutsche Ökonomen zu den drängendsten Fragen der Gegenwart befragt. Die Antworten fielen überraschend überaus vielfältig aus. Darauf beschloss die Redaktion, stellvertretend für alle, 36 Ökonomen in dem Buch „Denk doch, wie du willst“ vorzustellen. Sie sind unter 50 Jahren, forschen in Deutschland und zählen zur Elite ihres Fachs. Viele Wirtschaftswissenschaftler bauen eine Welt der Modelle, in der alles nach bestimmten Regeln abläuft – und sind dann sehr erstaunt, dass das wahre Leben ganz anders spielt. Dass plötzlich eine große Wirtschaftskrise ausbricht, die Banken keine Zinsen zahlen und die Ungleichheit wächst. Das Herausgeberteam Marc Beise, Catherine Hoffmann und Ulrich Schäfer warnen allerdings davor, die Ökonomie zu vergessen und sie nicht mehr ernst zu nehmen.

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Der Weisheit sind alle anderen Künste untergeordnet

Die Natur erfüllt ihre Forderungen laut Seneca von selbst. Tägliche Zügellosigkeit, die über einen längeren Zeitraum hin ständig anwächst und mit viel Phantasie das Laster fördert, bedeutet die Abkehr von der Natur. Wenn ein Mensch seine Wünsche auf Überflüssiges oder sogar auf Naturwidriges ausrichtet, liefert er seinen Geist dem Körper aus und macht ihn zum Sklaven seiner Begehrlichkeiten. Wer das natürliche Maßgefühl verliert, das sich bei der Befriedigung von Wünschen mit dem Unentbehrlichen und Lebensnotwendige begnügt, gilt als zurückgeblieben und ärmlich. Selbst bedeutende Männer lassen sich gemäß Seneca durch den Wohllaut der Rede von der Wahrheit ablenken.

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Peter Bieri philosophiert über Formen der intimen Begegnungen

Manchmal haben Menschen das Bedürfnis, anderen den intimen Raum zu öffnen, in dem sie leben. Sie lassen sie ihre Räume betreten und teilweise sogar darin wohnen. Sie dürfen die Bücher und Bilder betrachten, das Bad benutzen und in der Küche kochen. Umgekehrt gilt das genauso. Peter Bieri erklärt: „Dadurch entstehen Beziehungen, die wir intime Beziehungen nennen. Für die geteilte Intimität gibt es Abstufungen. Es ist eine Frage, wie weit wir uns öffnen und wie viel wir von uns sichtbar werden lassen.“ Die Intimität wächst seiner Meinung nach in dem Maße, in dem Menschen über den intimen Raum hinaus auch Einblick in ihre Innenwelt gewähren, in den innersten Bezirk ihres Denkens, Fühlens und Wünschens. Peter Bieri, geboren 1944 in Bern, studierte Philosophie und Klassische Philologie und lehrte als Professor für Philosophie in Bielefeld, Marburg und an der Freien Universität Berlin.

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Anonyma erzählt aus dem Leben einer weiblichen Führungskraft

Die Autorin, die sich „Anonyma“ nennt, berichtet in ihrem Buch „Ganz oben. Aus dem Leben einer weiblichen Führungskraft“ vor allem darüber, wie sehr das obere Management noch von männlichem Denken geprägt ist. Sie erzählt davon, welche Erfahrungen sie an der Spitze eines großen deutschen Wirtschaftsunternehmens gemacht hat. Dort sind die Frauen nach wie vor krass unterrepräsentiert: von den 833 Vorstandssitzen in den 200 größten deutschen Firmen sind nur 21 von Frauen besetzt. Anonyma klärt darüber auf, wo die Probleme liegen, die es Frauen in Deutschland so schwer machen, bis in die Führungsetagen großer Konzerne vorzudringen. Dieser intime Einblick in das soziale Verhalten der deutschen Wirtschaftselite amüsiert, überrascht und erschüttert gleichermaßen. Gleich im ersten Kapitel weist Anonyma darauf hin, dass man im Prinzip als Frau ein Mann sein muss, um Karriere zu machen. Sie schreibt: „Man muss es schaffen, als Frau geschlechtsneutral betrachtet zu werden und trotzdem die Kompetenzen, die man als Frau mitbringt, einzubringen. Dann kann es funktionieren.“

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Joyce Carol Oates fühlt sich der Wahrheit verpflichtet

Die amerikanische Schriftstellerin Joyce Carol Oates hat mehr als sechzig Romane geschrieben, ein wildes Sammelsurium aus Liebesgeschichten, Familiendramen, Romanzen, Psychothrillern, Schauerromanen und Geistergeschichten. Die Initialzündung für ihre beeindruckende Schriftstellerinnenkarriere war eine illustrierte Ausgabe des Buchs „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll, das ihr ihre Großmutter zum achten Geburtstag schenkte. Joyce Carol Oates verliebte sich in Alice auf den ersten Blick. Von diesem Zeitpunkt an wollte sie genauso neugierig und unfassbar mutig werden wie Alice. Im Erwachsenenalter analysiert die Schriftstellerin in ihren Geschichten familiäre Neurosen und gesellschaftliche Strukturen, die sie in zwei ihr sehr gut bekannten Milieus findet – in der Welt der Armen und im Elfenbeinturm der Universitätsdozenten.

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Süditalien hat seine ursprüngliche Schönheit bewahrt

Der Süden Italiens zählt zu den ältesten Kulturlandschaften Europas. Der Urlauber trifft überall auf Relikte längst vergangener Zeiten, die umgeben sind von Landschaften, die einem den Atem rauben. Kampanien, Apulien, Kalabrien und die Basilikata haben ursprüngliche Schönheit bewahrt. Die Autorin Jacqueline Christoph nimmt den Leser im neuen Reise-Handbuch „Süditalien“, das in der 1.Auflage 2011 im Dumont Reiseverlag erschienen ist, mit auf unvergessliche Entdeckungsreisen im Mezzogiorno. Die einzelnen Kapitel des Reiseführers, der 24,99 Euro kostet, sind immer wieder durch Themenseiten unterbrochen, die zum Beispiel folgende Geschichten aufgreifen: „Garibaldi, Cavour und die Briganten“, Slow Food statt Fast Food“ oder „Der Duft Kalabriens“.  Die Autorin gibt den Süditalienreisenden folgenden Tipp: „Besser verweilen statt eilen, mit Muße reisen und trotz der fantastischen Küsten das sagenhafte Hinterland nicht vergessen.“

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