Durch Diäten fühlen sich Menschen in ihrem Körper unwohl

Die meisten Menschen wollen gesund leben, doch sie haben einen starken Gegner: das süße, fettige Essen. Backshops, Dönerläden, Restaurants sind ständig in der Nähe. Die Versuchung lauert überall – und sie lässt nicht nach, denn die meisten Körper spüren nicht mehr, wann sie genug haben. Beim Essen ist die Intuition verloren gegangen. Gudrun Sproesser, Gesundheitspsychologin an der Universität Konstanz, forscht seit einigen Jahren zum Thema „Warum wir essen, was wir essen.“ Sie erklärt: „Intuitives Essen ist als uneingeschränktes Essen definiert, das sich auf Hunger und Sättigung verlässt und aufgrund von physiologischen und nicht wegen emotionaler Gründe stattfindet.“ Die Medien und die Werbung transportieren allerdings ganz andere Informationen. Die Menschen sollen nur noch ganz bestimmte Sachen essen, um dadurch immer vitaler, schöner und schlanker zu werden.

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Magersucht ist eine extrem gefährliche Krankheit

Magersucht gilt als eine der gefährlichsten psychischen Erkrankungen überhaupt, wird in der allgemeinen Wahrnehmung aber häufig unterschätzt. Professor Stephan Herpertz, einer der führenden Magersuchtforscher in Deutschland, erklärt: „Wenn man sich den Langzeitverlauf von 13 bis 15 Jahren nach einer Therapie ansieht, liegt die Sterblichkeit bei 15 Prozent. Es ist nicht genug, was wir leisten.“ Zum Vergleich: An Brustkrebs sind nach zehn Jahren 17 Prozent der Erkrankten gestorben. Während es heute für viele psychische Erkrankungen Medikamente gibt, die wenigstens einen Teil der Symptome reduzieren, gibt es weiterhin keine Pille gegen Magersucht. Einzig die Psychotherapie stellt ein geeignetes Mittel dar. Etwa die Hälfte der meist weiblichen Magersucht-Patienten hat nach einer Therapie keine Symptome mehr, bei etwa einem Viertel tritt zumindest eine Besserung ein. Doch bei dem restlichen Viertel wird das Leiden chronisch.

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Abnehmen ist ein für immer geltendes Langzeitprojekt

Menschen, die ihr Essverhalten verändern und mehr Bewegung in ihr Leben bringen, haben gute Chancen, dauerhaft Gewicht zu verlieren. Professor Daniel König vom Institut für Sportwissenschaften an der Albrecht-Ludwig-Universität in Freiburg erläutert: „Wer zehn Kilo abnehmen will, der hat sie zuerst draufgefuttert und über Monate oder Jahre einen Lebensstil gepflegt, der dazu geführt hat. Das heißt, man muss das Ernährungsverhalten, das sich eingeschlichen hat, umkehren. Das ist möglich, aber es dauert.“ Nich klappen wird es vermutlich mit einer zeitlich begrenzten Diät über ein paar Wochen. Macht man danach weiter wie zuvor, sind die Polster schnell wieder auf den Hüften zurück. Abnehmen ist ein Langzeitprojekt, eine Änderung des Lebensstils, die für immer gilt. Trotzdem darf sich nicht dauerhaft das Gefühl einstellen, das es nur noch um Selbstkasteiung geht.

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Die meisten Menschen setzen Schönheit mit Weiblichkeit gleich

Viele Frauen sind heute fast vollständig emanzipiert. Egal, welchen Weg sie einschlagen, sie müssen sich nichts mehr gefallen lassen – fast nichts und niemand kann ihnen etwas anhaben. Diese Frauen sind sich ihrer Qualitäten voll bewusst. Doch ein Problem ist auch an ihnen haften geblieben. Rebekka Reinhard kennt es: „Nur wenn es um ihren Körper geht, versiegen die Quellen ihres Selbstwertgefühls schlagartig. Die natürlichen Feinde moderner Frauen sind der Badezimmerspiegel und die Waage.“ Frauen, die ihren Proportionen eine beneidenswerte Gleichgültigkeit entgegenbringen, stellen in jedem Fall eine unerhebliche Randgruppe dar. Dr. Rebekka Reinhard studierte Philosophie, Amerikanistik und Italianistik und promovierte über amerikanische und französische Gegenwartsphilosophie. Zu ihren erfolgreichen Büchern zählen „Die Sinn-Diät“, „Odysseus oder Die Kunst des Irrens“ und „Würde Platon Prada tragen?“

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Yuval Noah Harari stellt das neue Shopping-Zeitalter vor

Die moderne Wirtschaft setzt auf ein konstantes Wachstum der Produktion. Sie muss immer mehr produzieren, weil sie ansonsten in sich selbst zusammenfallen würde. Aber die Produktion alleine reicht natürlich nicht. Yuval Noah Harari erklärt: „Irgendjemand muss diese Erzeugnisse auch kaufen, denn sonst gehen Fabrikanten und Investoren pleite. Um diese Katastrophe abzuwenden und sicherzustellen, dass die Menschen die Masse aus produzierten Waren auch kaufen, entstand eine völlig neue Ethik: der Konsumismus.“ In früheren Jahrhunderten lebten die meisten Menschen in einer Situation des Mangels. Das Zauberwort war damals Sparsamkeit. Yuval Noah Harari nennt als Beispiele die asketische Lebensweise der Puritaner und Spartaner. Ein guter Mensch vermied den Luxus, warf keine Lebensmittel weg und reparierte Gegenstände, bevor er sich neue besorgte. Nur Könige und Adlige konnten es sich leisten, ihren Reichtum zur Schau zu stellen.

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Zum Thema Abnehmen wird weltweit am meisten gelogen

Jeden Tag ist irgendwo etwas zum Thema Abnehmen oder Diät zu lesen. Der Physiker und Autor Martin Apolin hat in seinem Buch „Mach das! Die Ultimative Physik des Abnehmens“ einige der weit verbreiteten Angaben und Annahmen überprüft. Dazu hat er ein wenig Medizin und Physik kombiniert. Physik deshalb, weil auch der Organismus des Menschen den physikalischen Gesetzen unterworfen ist. In vielen Fällen musste er gar nicht einmal rechnen, weil das Behauptete unmittelbar mit einem physikalischen Gesetz kollidiert. Bei seinen Recherchen hat Martin Apolin herausgefunden, dass Angaben, die sich auf das Abnehmen oder eine Diät beziehen, falsch sind, oft sogar haarsträubend falsch, obwohl man sie immer wieder lesen kann. Manchmal handelt es sich dabei um Mythen, oft aber schlichtweg um dreiste Lügen.

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Richtige Strategien führen zu einem langfristigen Gewichtsverlust

Viele Menschen setzten sich im Frühjahr das Ziel, die lästigen Pfunde wieder loszuwerden, die sich in den Wintermonaten im Körper eingelagert haben. Doch die meisten scheitern auf dem Weg zur Strandfigur, weil die in den Medien empfohlenen Diäten nicht zu der erhofften Gewichtsabnahme führen. Denn bei einer Diät entsteht folgendes Problem: Der Körper reagiert auf die reduzierte Zufuhr von Kalorien, indem er den sogenannten Grundumsatz senkt und sozusagen auf Sparflamme unterwegs ist. Wenn die Blitzdiät beendet ist, erhält er wieder mehr Kalorien, die er dann in Form von Fett einlagert. Dadurch tritt der typische Jo-Jo-Effekt ein. Wer auf Dauer abnehmen möchte, kommt nicht um eine längerfristige Änderung seiner Ernährungsgewohnheiten herum. Das kann mitunter ein steiniger und harter Weg sein. Doch mit der richtigen Strategie ist das nicht so schwer, wie die meisten denken.

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Diätwillige können ihr Wunschgewicht nur über den Kopf erreichen

Abnehmen fängt im Kopf an. Der Kampf gegen überschüssige Kilos entscheidet sich mental. Zuerst müssen die Betroffenen den Teufelskreis von Crash-Diäten und Jo-Jo-Effekt durchbrechen, um anschließend durch eine Umstellung des Bewusstseins zu einem schlanken und gesunden Körper zu gelangen. Denn wer er nicht schafft sein Gehirn umzuprogrammieren, dem gelingt beim Abnehmen nur kurzfristig ein Erfolgserlebnis, und schneller als gedacht, hat man die alten Kilos wieder zuviel auf den Rippen. Denn viel zu selten beschäftigen sich die Menschen damit, wie sehr ihre Gefühlswelt und ihre Gewohnheiten das Essverhalten bestimmen. Nicht wenige Ernährungsexperten vertreten die These, dass es nicht das Entscheidende ist, was auf dem Teller liegt, sondern es viel mehr auf den seelischen und mentalen Zustand ankommt, der über den Erfolg einer Diät entscheidet.

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Ulrich Schnabel will einen anderen Umgang mit der Zeit

Nach Ulrich Schnabel leben die Menschen der Gegenwart in einer Epoche der rasant zunehmenden Aufmerksamkeitsstörungen. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat herausgefunden, dass fast 70 Prozent der Bundesbürger die ständige Hektik und Unruhe als den größten Stressauslöser betrachten. Die Menschen fühlen sich ständig getrieben, nicht nur in Deutschland. In ganz Europa sind es etwa 50 Prozent, die darüber klagen, dass sie mindestens in der Hälfte ihrer Zeit sehr schnell arbeiten müssten. Und es sieht nicht so aus, als wäre Besserung in Sicht. Ulrich Schnabel schreibt: „Und bei jeder Studie klagen mehr Menschen über ein zu hohes Arbeitstempo und eng gesetzte Termine.“ Ulrich Schnabel studierte Physik und Publizistik und arbeitet als Wissenschaftsredakteur der Wochenzeitung „DIE WELT“.

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