Johann Gottlieb Fichte war der Großmeister der Ich-Philosophie

Der Großmeister der Ich-Philosophie ist Johann Gottlieb Fichte. Dieser wurde seiner Zeit durch Immanuel Kant berühmt gemacht, der dessen erstes Werk, „Versuch einer Critik aller Offenbarung“ von 1792, geschickt über seinen Verleger anonym publizierte, so dass die damaligen Leser glaubten, es sein ein neues Buch Immanuel Kants. Markus Gabriel fügt hinzu: „Auf diese Weise erlangte Johann Gottlieb Fichte 1794 seine erste Anstellung als Professor in Jena, die er im Rahmen des berühmten Atheismusstreits verlassen musste – wobei Fichte aus vielen Gründen unter anderem ein Dorn im Auge Goethes war, der damals der für die Universität Jena zuständige Minister war.“ Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Das Volk der Bayern ist nur manchmal schwer zu verstehen

Das Buch „Total alles über Bayern“ von Martin Wittmann ist außergewöhnlich. Nur anhand von Infografiken und Illustrationen erklärt er seinen Lesern die Eigenschaften der Bayern sowie deren Sitten und Gebräuche. Man erfährt, was es mit der Lederhose und dem Leberkäse auf sich hat und wer König Ludwig II. war und wer Kaiser Franz ist. Außergewöhnlich an diesem Buch ist auch, dass die Bildunterschriften sowohl in Deutsch als auch in Englisch ausgeführt sind. Wer es noch nicht kann, lernt von Martin Wittmann, wie man richtig Weißwurst isst und den Schuhplattler tanzt. Außerdem macht der Leser Bekanntschaft mit Kürzeln wie BMW, MUC, FCB und CSU und begibt sich auf die Spuren von Bayreuth und dem legendären Wolpertinger. Dieses Buch richtet sich sowohl an Einheimische, Zuagroaste und an Besucher des schönen Bayernlandes.

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Diverse Therapien sind für auffällige Schüler kein Allheilmittel

Es vergeht kaum ein Tag bei Michael Hauchs Arbeit als Kinder- und Jugendarzt, an dem ihn nicht verunsicherte Eltern um Physio-, Ergotherapie- oder Logopädieverordnungen für ihre Kinder bitten, sich aus seiner ärztlichen Sicht allerdings altersgerecht entwickelt haben. Geschickt werden sie vor allem von Lehrern aus der Grundschule. Am liebsten gleich mit einer fertigen Diagnose: „Ihr Kind hat eine Sprachstörung und eine Lese-Rechtschreib-Störung.“ Andere Befunde lauten, dass das Kind hyperaktiv ist oder vermutlich wahrnehmungsgestört. Meist stehen die Eltern dann vor Michael Hauch und haben neben diesen Diagnosen schon gleich einen fertigen Vorschlag für eine Therapie dabei: „Mir wurde gesagt, dass mein Kind dringend Ergotherapie braucht.“ In vielen Fällen hat die Schule den Eltern gleich noch einen geeigneten Therapeuten empfohlen.  Michael Hauch ist seit über zwanzig Jahren niedergelassener Kinder- und Jugendarzt in Düsseldorf.

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Der Theologe Meister Eckhart war der erste deutsche Philosoph

Für Vittorio Hösle war Dominikaner Meister Eckhart, der von 1260 bis 1327/28 lebte, aus verschiedenen Gründen der erste deutsche wahrhaftige Philosoph. Unter anderem war der Erste, der eigene philosophische Gedanken in der Volkssprache artikulierte. Manche seine Ideen nehmen auf verblüffende Weise religionsphilosophische Ideen der späteren deutschen Tradition vorweg, die von anderen christlichen Gedankengebäuden gravierend abweichen, wie schon seine Zeitgenossen erkannten. Gegen Ende seines Lebens wurde zuerst in Köln, dann in Avignon ein Inquisitionsprozess gegen Meister Eckhard geführt, der 1329 mit der posthumen Verurteilung von 17 seiner Thesen als häretisch endete. Vittorio Hösle erklärt: „Offenbar sah man Ähnlichkeiten zwischen seiner Lehre und derjenigen der Schwestern und Brüdern des freien Geistes, denen man nachsagte, sich im Namen der Freiheit des Geistes von den Dogmen und Normen der Kirche gelöst zu haben.“ Vittorio Hösle ist Paul Kimball Professor of Arts and Letters an der University of Notre Dame (USA). 

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Die Angebote für das Erfolgsprojekt Kind sind grenzenlos

Neben Englisch lernen in der Schweiz in Privatschulen immer mehr Kinder schon im frühsten Alter Chinesisch. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass junge Kids eine Zweitsprache erstaunlich leicht aufnehmen. Doch die Forscher haben auch die klare Erkenntnis gewonnen, dass der Effekt solcher Anfangserfolge nicht anhält, wenn die Kinder die Sprache nicht in mindestens vierzig Prozent ihrer Zeit sprechen. Im Klartext heißt das: Es schadet nichts, bringt aber auch nichts. Dennoch glauben viele Eltern an die Theorie vom frühen Erlernen einer Fremdsprache. Während Chinesisch noch als exotisch gilt, steigt die Nachfrage nach Englisch für die Kleinsten seit Jahren. Edith Tribelhorn, Geschäftsführerin des Verbands Kindertagesstätten der Schweiz, erklärt: „Wir beobachten ganz klar einen Trend zu zweisprachigen Krippen.“ In der Stadt Zürich pflegen beispielsweise 22 der 268 Krippen ein Konzept mit Englisch und Deutsch.

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Ein Exkurs von Gordon A. Graig über die deutsche Sprache

Schöpfer der deutschen Sprache war, wie Heinrich Heine in seiner „Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ schrieb, Martin Luther. Dies ist für Gordon A. Craig keine Übertreibung, denn wie immer man Literatur der einzelnen deutschen Dialekte bewertet, die Basis für eine gemeinsame deutsche Literatur existierte erst, als der Mönch aus Wittenberg die Voraussetzungen dafür schuf. Seine Bibelübersetzung und seine politischen und theologischen Flugblätter waren eingebettet in eine neue Sprache von unvergleichlicher Klarheit und Fülle. Seine Wortwahl war kraftvoll und dennoch sensibel und gleichermaßen geeignet für die Erfordernisse von Darlegung und Argumentation sowie für Satire und Humor. Gordon A. Craig, der von 1913 bis 2005 lebte, war amerikanischer Historiker und Schriftsteller schottischer Herkunft. Er erhielt im November 1981 für sein Werk „Deutsche Geschichte 1866-1945“ den Historikerpreis der Stadt Münster.

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Wolf Schneider liebt die deutsche Sprache

Wolf Scheider hat mit seinem Buch „Speak German“ eine Liebeserklärung für die deutsche Sprache abgegeben. Mit gewohnter Leichtigkeit und Klarheit wendet sich der Autor gegen die grassierende Manie des Englischen, die in die deutsche Sprache Schneisen und Wunden geschlagen hat. Er fordert die Deutschen auf, das nützliche Englisch vom übertriebenen und sinnlosen zu unterscheiden und wo immer es möglich ist, die Muttersprache zu verwenden. Wolf Schneider ist Ausbilder an sechs Journalistenschulen, Kolumnist beim „Handelsblatt“ und Autor von 27 Sachbüchern. Seit 2007 ist er Honorarprofessor an der Universität Salzburg.

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