Die Elite in Deutschland kriegt den Arsch nicht mehr hoch

Evi Hartmann beschreibt in ihrem Buch „Ihr kriegt den Arsch nicht hoch“ eine Elite, die keine Ambitionen mehr hat, Anstrengungen scheut und bloß nicht zu viel Verantwortung übernehmen möchte. Die Autorin beobachtet auch folgendes: Während sich die Epidemie der Leistungsverweigerung – gut getarnt als Work-Life-Balance – weiter ausbreitet, wird die echte Leistungselite immer kleiner. Für die meisten gilt: Posten statt Performen – die vermeintliche Säule der Zukunftsgesellschaft ist selbstzufrieden und anspruchsvoll und überschätzt sich maßlos selbst. Evi Hartmann schreibt: „Es ist eine Katastrophe. Die Haltung, nichts Wesentliches mehr ändern, nichts Großes mehr leisten, nichts Wegweisendes mehr erreichen wollen, breitet sich immer weiter aus.“ Prof. Dr.-Ing. Evi Hartmann ist Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management, an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.

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Die Machtfülle der Presse muss im Zaum gehalten werden

Durch die digitale Revolution haben heute Milliarden Menschen die Möglichkeit, Ansichten zu veröffentlichen und in diesem Sinne direkt zu allen Menschen zu sprechen, die mit dem World Wide Web verbunden sind. Timothy Garton Ash schränkt allerdings ein: „Stellt man jedoch die Frage, wessen Stimmen und Ansichten tatsächlich Gehör finden, erkennt man, wie weit wir immer noch vom Ideal einer voll repräsentierten Vielfalt entfernt sind.“ Der Fachausdruck für die Vielfalt in der Medienbrache lautet „Medienpluralismus“. Eine für die Europäische Union erstellte Studie postuliert fünf Dimensionen von Medienpluralismus: Besitz und Kontrolle; Medientypen und –genres; politische Standpunkte; kulturelle Ausdrucksformen; und lokale und regionale Interessen. Timothy Garton Ash ist Professor für Europäische Studien an der Universität Oxford und Senior Fellow an der Hoover Institution der Stanford University.

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Burn-out verstärkt und beschleunigt viele Krankheiten

„Ich fühl mich leer, ich kann nicht mehr!“ Immer mehr Menschen fühlen sich überfordert, erschöpft und ausgebrannt. Manche sind innerlich schon so empfindungslos, dass erst ein Schlag von außen sie wieder zur Besinnung bringt. Sie erleiden Panikattacken, eine Hörsturz oder einen Schlaganfall. In solchen Fällen lautet die Diagnose des Arztes in den meisten Fällen: Burn-out. Reinhard K. Sprenger stellt fest: „Das ist zwar selbst keine Krankheit, aber ein Risikozustand, der in eine handfeste Krankheit münden kann.“ Zumeist in eine Depression. Und Burn-out verstärkt und beschleunigt viele Krankheiten wie Kreuzschmerzen, Alzheimer, Herzinfarkte, Knochenerosion, Muskelschwund, Altersdiabetes, männliche Impotenz. Zahllose Studien zeigen auch, dass die Lebenserwartung sinkt. Zumeist in eine Depression. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

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Auf die Klassifizierung von Menschen sollte man besser verzichten

Ein Eindruck von wirtschaftlicher Ungleichheit ist, dass es in der modernen Gesellschaft oft Selbstsucht und Engstirnigkeit sind, die mit hohen Gehältern belohnt werden, während Idealismus und Humanität am Hungertuch nagen. Menschen ordnen ihre Mitmenschen unwillkürlich in Kategorien ein. Diese Klassifizierung hat laut Robert J. Shiller in den Vorstellungen der Menschen mitunter eine übersteigerte Bedeutung. Menschen, die in anderen Berufen tätig sind, werden als grundsätzlich anders angesehen. Robert J. Shiller erklärt „Unterschiede in Persönlichkeit und Charakter gehen zwar tatsächlich mit dem Beruf einher, doch die überzogene Neigung zur Kategorisierung von Menschen steht im Zusammenhang mit einem Phänomen, das Psychologen als fundamentalen Attributionsfehler bezeichnen.“ Robert J. Shiller zählt seit Jahren zu den Topkandidaten für den Wirtschaftsnobelpreis und zu den bedeutendsten Vordenkern in der globalen Wirtschaft. Zu seinen wichtigsten Büchern zählen „Irrationaler Überschwang“ und „Animal Spirits“, das er zusammen mit George A. Akerlof geschrieben hat. Robert J. Shiller lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Yale University.

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Der Extremsport ist zu einer Massenbewegung geworden

Sie kommen aus allen Berufsgruppen und aus allen Altersklassen: Menschen, die für eine kurze Zeit ein Held sein wollen und deshalb extrem leben. Sie stürzen sich zum Beispiel mit Fallschirmen von Hochhäusern, klettern zugefrorene Wasserfälle hinauf oder tummeln sich in ganzen Rudeln auf den höchsten Berggipfeln der Welt. Extremsport gilt mittlerweile als chic und ist schon lange nicht mehr elitär. Dennoch wollen Extremsportler sich und anderen beweisen, dass sie einzigartige Geschöpfe sind. Karl-Heinrich Bette, Sportsoziologe an der Technischen Universität Darmstadt, erklärt: „Extremsport dient in erster Linie der Inszenierung von Individualität. Es reicht heute nicht mehr aus, ein Kind zu zeugen, ein Haus zu bauen, einen Baum zu pflanzen – der moderne Mensch hält sich offensichtlich erst dann für wertvoll, wenn er allein die Welt umsegelt oder den Mount Everest bezwungen hat.“

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