Aggressives Verhalten im 3. Lebensjahr ist keine Verhaltensstörung

Menschen unterscheiden sich erheblich darin, wie häufig, auf welche Weise, aus welchen Motiven und bei welchen Anlässen sie andere Menschen angreifen – kurz: Sie unterscheiden sich in ihrer Aggressivität. Hans-Peter Nolting ergänzt: „Diese Aggressivität ist einerseits eine ganz individuelle Eigenschaft, andererseits ist jeder Einzelne nicht nur eine einzigartige Persönlichkeit, sondern gehört stets auch zu Kategorien wie Geschlecht und Altersgruppe.“ Aus wissenschaftlicher Sicht lässt sich nur mit Zögern bestätigen, dass das Jugendalter der aggressivste Altersabschnitt ist. Knapp formuliert müsste man eher sagen: In der Gewaltstatistik ist das Jugend- und frühe Erwachsenenalter tatsächlich überrepräsentiert, aber die hohe Zahl der Taten geht im Wesentlichen auf das Konto einer Minderheit von Jugendlichen. Dr. Hans-Peter Nolting beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Themenkreis Aggression und Gewalt, viele Jahre davon als Dozent für Psychologie an der Universität Göttingen.

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Chronisch einsame Menschen werden krank

Viele Menschen kennen das: es gibt jemanden unter seinen oder ihren Freunden, der sehr viel allein ist. Manchmal ist das Alleinsein allerdings selbst gewählt. Jemand lebt als Single und sucht sich seine wenigen Freunde nach ganz bestimmten Kriterien aus. Dann ist das Alleinsein oft gar kein Problem, denn derjenige braucht nicht besonders viele soziale Kontakte, um mit sich und seinem Leben zufrieden zu sein. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 von Professor Maike Luhmann von der Ruhr-Universität Bochum sind besonders Menschen zwischen 30 und 34 Jahren und über 65 Jahren einsam. Maike Luhmann erklärt: „Dass die Älteren einsam sind, hatten wir ein Stück weit erwartet. Dass sich viele in der Altersgruppe zwischen 30 und 34 einsam fühlen, habe sie aber überrascht.“

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Migräne entsteht bei Schülern durch hohen Leistungsdruck

Es dröhnt und zieht oder es hämmert und pocht. Kopfschmerzen können sich individuell verschiedenartig bemerkbar machen. Viele Schüler in Deutschland sind regelmäßig so stark davon betroffen, dass sie Medikamenten nehmen, nicht in die Schule gehen können oder einen Arzt aufsuchen müssen. Die Häufigkeit von Kopfschmerzen bei Jugendlichen ist in den vergangen 50 Jahren deutlich gestiegen. Dahinter kann nach Meinung von Wissenschaftlern etwa Leistungsdruck, aber auch Bewegungsmangel stecken. Betroffene sollten vor allem häufiger eine Pause machen. In verschiedenen Studien berichten bis zu 40 Prozent der Zwölf- bis Vierzehnjährigen von Schmerzattacken, die sie mindestens einmal pro Woche heimsuchen. In einem Zeitraum von einem Vierteljahr haben sogar 70 Prozent dieser Altersgruppe mindestens einmal starke Kopfschmerzen. Für die Zunahme dieses Leidens bei Jugendlichen ziehen Schmerzforscher verschiedene Ursachen in Betracht.

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Jeder dritte Lehrer leidet unter einer zu hohen Arbeitsbelastung

In Deutschland leiden Lehrer häufiger als alle anderen Berufsgruppen an Burnout. Auch an Universitäten und Kindertagesstätten nehmen die Fehlzeiten immer mehr zu. Ein Grund dafür ist die arbeitsbedingte psychische Erschöpfung. Zu diesem Befund kommt die Studie „Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal“ des Aktionsrates Bildung. Die Wissenschaftler mahnen, dass Gegenmaßnahmen dringend erforderlich seien. Denn ausgebrannte Pädagogen können ihre Aufgaben nicht mehr bewältigen und ihre Leistung ist mangelhaft. Als Krankheitsbild ist Burnout nicht klar definiert. Peter Michael Roth, Chefarzt der Oberbergklinik Berlin-Brandenburg erklärt den Unterschied zwischen Burnout und Depression: „Es handelt sich meist um ein und dieselbe Krankheit, mit gleichen Symptomen. Der Unterschied besteht eher darin, wie die Gesellschaft mit den Begriffen umgeht. Depression wird oft mit Versagen gleichgesetzt. Die Bezeichnung Burnout ist hingegen eher positiv besetzt, damit, dass sich der Erkrankte aufgeopfert und sehr viel gearbeitet hat.“

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Die Herrschaft des Geldes muss gezähmt werden

Wilhelm Hankel und Robert Isaak vertreten in ihrem neuen Buch „Geldherrschaft. Ist unser Wohlstand noch zu retten?“ die These, dass der demokratische Kapitalismus, den sie als einen der größten Kräfte der Zivilisation seit Menschengedenken bezeichnen, an den Rand seiner Existenz gedrängt worden ist. Das Autorenduo fordert eine neue Weltwirtschaftsordnung, die nicht länger von der Geldherrschaft und dem Kreditsystem der Banken abhängig ist. Kluge Entscheidungen in der Politik sollen diesen Plan verwirklichen. Der Währungsexperte Wilhelm Hankel und der Wirtschaftswissenschaftler Robert Isaak präsentieren Lösungen, wie die Gelderrschaft zu zähmen und der Kapitalismus zu seiner Rolle als Wachstumsmotor und Innovationsförderer zurückzuführen wäre.

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