Der Schriftsteller T.C. Boyle ist auch ein Umweltschützer

Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle lebt in den kalifornischen Bergen in einem Haus von Frank Lloyd Wright, einem Architektentraum aus Holz und Glas. Er ist nicht nur ein obsessiver Autor sondern setzt sich genau so leidenschaftlich für den Erhalt der Umwelt ein. T.C. Boyle liebt die Natur und sagt: „Ich habe hier eine sehr grüne Umgebung, habe einen Haufen einheimischer Pflanzen angebaut, kümmere mich um die Tiere und bin ein fanatischer Recycler. Jeder Bissen Essen, der übrig bleibt, landet auf dem Kompost.“ Selbst Müll am Straßenrand hebt der Bestsellerautor auf, damit er nicht in der Kanalisation landet und von dort ins Meer gespült wird.

T.C. Boyle wohnt in einem Traumhaus von Frank Lloyd Wright

T.C. Boyle freut sich sehr darüber, dass er im Ort Montecito in einem so schönen Haus wohnen darf. Er erklärt: „Das Haus ist in der Tat wunderbar. Frank Lloyd Wrights Idee war es, dass Haus und Natur eins sein sollen. Es gibt hier keine Zwischenwände, man kann überall von drinnen nach draußen schauen.“ Im ganzen Haus gibt es auch kein einziges Gemälde, da der Architekt wollte, dass die Natur das Gemälde sei. Stattdessen hat das Haus 172 Flügelfenster.

Der Starautor gibt zu, dass sein Haus, das inzwischen 102 Jahre alt ist, aus heutiger Sicht recht unökologisch gebaut wurde. T.C. Boyle erklärt, dass die Fenster nur einfach verglast sind und was noch schlimmer ist, dass das Holz des Hauses von Mammutbäumen stammt, die heute längst unter Naturschutz stehen. Das ganze hat allerdings auch einen Vorteil wie T.C. Boyle erzählt: „Für uns ist es großartig, denn Termiten mögen es nicht. Zu unserer Verteidigung muss ich sagen: Das Haus war schon vor uns da.“

In dem neuen Roman von T.C. Boyle sind nur die Tiere liebenswert

T.C. Boyle interpretiert seine Bücher nicht selbst, sondern überlässt diese Aufgabe seinen Lesern. Er nennt die Gründe: „Ich bin Künstler, kein Essayist, ich versuche niemanden von irgendetwas zu überzeugen. Menschen mögen es nicht, wenn man sie zu etwas zwingt. Gedanken machen sollen sie sich aber beim Lesen sehr wohl.“ Da er dazu neigt, depressiv zu werden, wenn er an die Menschen als Spezies denkt, sind in seinem neuen Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“ nur die Tiere liebenswert.

Der amerikanische Bestsellerautor hegt keine Hoffnung mehr, dass sich die Natur, solange es Menschen gibt, noch einmal regenerieren könnte. T.C. Boyle erläutert: „Die Ozeane sind geplündert, die Artenvielfalt hat stark abgenommen. Die nächsten Generationen werden Löwen und Tiger nur noch so kennen wie wir die Dinosaurier.“ Er hält überhaupt nichts von der Idee, die Umwelt endgültig zu versauen und wenigsten noch etwas Spaß dabei zu haben. Obwohl es wahrscheinlich egal wäre, da die Menschheit in Sachen Umwelt den „Point of no Return“ schon längst überschritten hat.

Kurzbiographie: T.C. Boyle

Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle wurde am 2. Dezember 1948 als Thomas John Boyle in Peekskill im Bundesstaat New York geboren. Eine Sammlung von Erzählungen, die er im Jahr 1979 unter dem Titel „Descent of Man“ veröffentlicht hatte, verhalf ihm zu einem Lehrauftrag an der University of Southern California in Los Angeles. Auch heute unterrichtet er dort im Lehrfach „Kreatives Schreiben“.

Sein erster Roman trug den Titel „Wassermusik“, seine weiteren Werke wurden allesamt Bestseller wie zum Beispiel die Bücher „World`s End“, „Willkommen in Wellville“, „América“, „Drop City“, „Dr. Sex“ und „Die Frauen“. Sein aktueller Roman trägt den Titel „Wenn das Schlachten vorbei ist“ und ist beim Hanser Verlag erschienen.

Von Hans Klumbies