Der harte Hund und Romantiker Steve McQueen

Steve McQueen wurde am 24. März 1930 in Beech Grove, im amerikanischen Bundesstaat Indiana geboren. Von seinem Vater verstoßen, wurde er von seinen Großeltern aufgezogen. Er war ein so schwieriger Jugendlicher, dass er drei Jahre in einer kalifornischen Besserungsanstalt zubringen musste. Er lief von zu Hause weg und wurde zum Vagabunden, der auf Schiffen, Ölfeldern oder als Jahrmarktschreier arbeitete. 1952 trat er dem New Yorks Neighborhood Playhouse bei und studierte Schauspielerei bei Uta Hagen und Herbert Berghof.

Steve McQueen spielte oft den kühlen Einzelänger

Wie er seine Leistungen selbst einschätzte ist durch folgendes Zitat überliefert: „In meinen Dackelaugen ist etwas, das die Leute denken lässt, ich sei gut, aber das stimmt nicht so ganz. Ich bin so ziemlich der, den ich in meinen Filmen spiele, und das habe ich mittlerweile auch akzeptiert.“

Der Schauspieler Steve McQueen war ein harter Bursche, der den metallischen Glanz von Waffen, Motorrädern und Sportwagen liebte. In seinen Rollen auf der Leinwand verkörperte er oft den stoischen, kühlen Einzelgänger, wie etwa in dem Film „Bullit“, (1968) in dem er einen hartnäckigen Polizisten spielt.

Der Durchbruch als Filmstar gelingt Steve McQueen in dem Western „Die glorreichen Sieben“ (1960), bei dem John Sturges Regie führte. Zusammen mit seinen sechs Gefährten Yul Brynner, Charles Bronson, Robert Vaughn, Brad Dexter, James Coburn und Horst Buchholz verteidigt McQueen ein kleines mexikanisches Dorf gegen eine Bande von Banditen.

Steve McQuenn führte seine Motorrad-Stunts immer selbst aus

Danach spielte er 1962 den schweigsamen Außenseiter in dem Streifen „Die ins Gras beißen“ und 1963 den heroischen Motorrad-Freak in „Gesprengte Ketten“, in dem es sich Steve McQueen nicht nehmen ließ, die Motorrad-Stunts selbst auszuführen. Die Helden, die er darstellte, waren durch ihre Sensibilität und Selbstzweifel oft unkonventionell.

In den sechziger Jahren brillierte er außerdem noch als Berufsspieler in „The Cincinnati Kid“ (1965), als Halbblut-Cowboy in „Nevada Smith“ (1966), der die Mörder seiner Eltern zur Strecke bringt. Für seine Leistung als Schiffsingenieur in dem bildgewaltigen Epos „Kanonenboot am Yang-Tse-Kiang“ erhielt er 1966 eine Oscar-Nominierung als bester Schauspieler.

In dem Film „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ von 1968 verwandelte sich Steve McQueen vom Macho in einen eher herkömmlichen romantischen Schauspieler, der die Rolle eines respektablen Geschäftsmann spielt, der in Wirklichkeit aber ein professioneller Bankräuber ist. In seinen nächsten Filmen wie „Junior Bonner“ (1972) und „Getaway“ (1972), verkörperte er aber wieder den coolen, wortkargen und introvertierten Antihelden. In Getaway war seine Filmpartnerin Ali MacGraw, die später seine zweite Ehefrau wurde.

Papillon bringt Steve McQueen weltweiten Erfolg in den Kinos

In „Papillon“ (1973) spielte er einen harten und energiegeladenen Sträfling auf der Flucht vor der Grausamkeit und den Sümpfen der Teufelsinsel. Steve McQueen als unbeugsamer Häftling und Dustin Hoffman als schwächlicher, intellektueller Geldfälscher machen aus Franklin Schaffners „Papillon“ einen weltweiten Kinoerfolg.

Basierend auf dem autobiografischen Roman von Henri Charrière, verkörperte Steve McQueen, der nach seiner Tätowierung „Papillon“ genannt wird, den einzigen Strafgefangenen, dem jemals die Flucht von der Teufelsinsel in Französisch-Guayana gelang. Als er in seinem letzten Film „Ich, Tom Horn“ von 1980 auftrat, war er schon an Krebs erkrankt. Er starb nach einer Operation noch im gleichen Jahr am 7. November im Alter von nur fünfzig Jahren.

Von Hans Klumbies