Das Glück besteht aus Kommunikation und sozialen Beziehungen

Die Glückforscherin Sonia Laszlo behauptet, Glück sei unter anderem Kommunikation. Glück ist auch eine Beziehung, einerseits eine Beziehung des Menschen zu sich selbst, die er durch Selbstreflexion erlangt und andererseits eine Beziehung zu anderen Menschen oder ein Bezug zu etwas, durch das Glück entsteht. Sonia Laszlo zitiert den Schriftsteller Maurice Maeterlinck, der einst schrieb: „Man muss glücklich machen, um glücklich zu bleiben.“ Wer versucht, sich selbst glücklich zu machen, muss in ein Wechselspiel mit dem eigenen Ich eintreten. Wer dagegen sein zukünftiges Selbst fordert, muss mit einigen Störvariablen rechnen. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

Glücksquellen und Auslöser des Glücks existieren auch außerhalb des eigenen Selbst

Laut Sonia Laszlo sind es vor allem die Tücken der Erinnerung, die ein Vorplanen des Glücks in der Zukunft erschweren. Denn auch wenn die Erinnerung von Fehlern behaftet ist, verwendet sie der Mensch stetig, um sein künftiges Ich glücklich zu machen. Sonia Laszlo teilt nicht die verbreitete Auffassung, dass ein Mensch nur sich selbst glücklich machen kann. Sie schreibt: „Sehr wohl und sogar manchmal noch besser als wir uns selbst kann uns etwas oder jemand von außen glücklich machen.“

Glücksquellen und Auslöser existieren sehr wohl außerhalb des Menschen und vor allem jenseits seiner Kontrolle. Glück hat auch eine soziale Komponente. Es besteht kaum Zweifel daran, dass andere Menschen unentbehrliche Quellen des Glücks sind. Es kann auch hilfreich sein, anstatt eigenes Glück zu fordern, damit zu beginnen, andere glücklich zu machen, und zu geben anstatt zu nehmen. Dabei sollte man immer bedenken, dass sich die Menschen oft selbst helfen, wenn sie anderen eine Freude machen.

Letztendlich ist jeder selbst für sein Glück verantwortlich

Gesunder Altruismus ist für Sonia Laszlo in gewisser Hinsicht auch eine Form des Egoismus. Wenn ein Mensch einem anderen hilft, bekommt er Dankbarkeit geschenkt und umgibt sich anschließend selbst mit Wohlwollen. Sonia Laszlo fügt hinzu: „Wir sollten uns dessen bewusst sein und besonders nicht nur der Motivation des eigenen Glücks folgen, sondern auch helfen, wenn wir nicht mit Glück bezahlt werden, einfach nur so.“ Vor allem in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist leicht zu erkennen, dass es einen Glücklichmacher und einen Glücklichgemachten gibt.

Es gibt den Ausdruck: „Etwas jemandem zuliebe getan zu haben.“ Auch wenn einen die Sache selbst unglücklich gemacht hat, hat man sie in diesem Fall getan, um einen Mitmenschen glücklich zu machen. So gelangt der Mensch über den Umweg des Glücks des anderen zum eigenen Glück zurück. Sonia Laszlo fasst zusammen: „Auch wenn andere und äußere Einflüsse mich glücklich machen können, bin ich letztendlich selbst für mein Glück verantwortlich.“

Von Hans Klumbies