Gesunde Ernährung senkt das Risiko eines Schlaganfalls

Pro Jahr kommt es bei 250.000 Menschen in Deutschland zu einem Schlaganfall. Nur wenn die Betroffenen ganz schnell behandelt werden, kommt es zu keinen bleibenden Gesundheitsschäden. Professor Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie der Charité-Universitätsmedizin und wissenschaftlicher Direktor am Centrum für Schlaganfallforschung in Berlin unterscheidet zwei Formen des Schlaganfalls: „In neun von zehn Fällen handelt es sich um eine Durchblutungsstörung, die durch ein verstopftes Blutgefäß im Gehirn verursacht wird.“ Die Mediziner nennen dies einen Hirninfarkt. Bei der anderen Variante komme es zu Blutungen im Gehirn.

Die Vorboten und Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls erklärt Professor Karl-Heinz Mauritz, Ärztlicher Direktor der Median-Klinik in Berlin, in der er außerdem als Chefarzt des Fachbereiches Neurologie praktiziert: „Sehr häufig sind dies halbseitige Lähmungen.“ Auch ein schiefer Mundwinkel könne ein Indiz für einen Schlaganfall sein. Weitere Anzeichen seien Seh- und Sprachstörungen. Zu den weiteren Symptomen zählt Karl-Heinz Mauritz Gleichgewichtsstörungen und heftige Schwindelgefühle.

Er rät in allen Fällen möglichst rasch zu handeln: „Je schneller ein Schlaganfall-Patient medizinisch versorgt wird, umso größer ist die Chance, dass er ohne bleibende Schäden überlebt.“ Matthias Endres erklärt, dass die meisten Menschen ein Schlaganfall völlig unvorbereitet trifft. Ein Warnsignal gibt es allerdings, dass Matthias Endres als „Transiente ischämische Attacke“ (TIA) bezeichnet: „Bei einer TIA können einige Minuten lang Sehstörungen oder ein Kribbeln in der Hand auftreten.“ Betroffene sollten diese Vorboten sehr ernst nehmen, denn das Risiko für einen Schlaganfall sei in den Tagen nach einer TIA extrem hoch.

Zur Vorbeugung gegen eine Schlaganfall gibt es zwei Gruppen von Medikamenten

Laut Professorin Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Ärztliche Direktorin in der Geschäftsleitung des Evangelischen Geriatriezentrums in Berlin, kann jeder Mensch durch eine gesunde Ernährung dem Schlaganfall vorbeugen. Eine große Bedeutung misst sie den Fetten zu, die man zum Kochen, Braten und Backen benutzt. Sie sagt: „Gute Fette sind die mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren.“ Außerdem rät sie, weniger Fleisch und dafür mehr Fisch und Gemüse zu essen. Alles was grün ist, wirke sich positiv auf die Blutfettwerte aus. Generell sollten die meisten Menschen einfach etwas weniger essen und mehr Sport treiben. Rauchen ist ein extremer Risikofaktor, ein Gläschen Rotwein dagegen schadet nicht.

PD Heinz-Christian Koennecke, Chefarzt der Kliniken für Neurologie an den Vivantes Klinika Am Urban und im Friedrichshain, unterscheidet zur Vorbeugung von Schlaganfällen zwei große Gruppen von Medikamenten: „Es gibt zum einem jene, die die Funktion der Blutblättchen hemmen, dazu gehören die Acetylsalicylsäure und eine Reihe anderer Wirkstoffe wie etwa Clopidogrel oder Prasugrel.“ Zur zweiten Gruppe zählt Heinz-Christian Koennecke die Vitamin-K-Antagonisten wie beispielsweise Falithrom oder Marcumar. Er erklärt: „Diese werden insbesondere dann eingesetzt, wenn der Patient Vorhofflimmern hat.“

Von Hans Klumbies