Nicolaus Steno entwickelt die Grundlagen der Geologie

Nicolaus Steno entwickelte die wissenschaftlichen Grundlagen, um die Erdgeschichte durch Untersuchungen ihrer Gesteinsschichten zu ergründen. Aber nicht nur als Geologe machte sich Nicolaus Steno einen Namen, sondern war vorher auch als Anatom sehr angesehen, der die Kunst des Sezierens meisterhaft beherrschte. Seine Untersuchungen deckten manchen Aberglauben über die Muskeln, das Herz und das Hirn auf. Beispielsweise fand Nikolaus Steno heraus, nachdem er die Muskeln in ihre feinsten Teile zerlegt hatte, dass es sich bei ihnen um ein Bündel kontraktiler Fasern handelt. Außerdem stellte er bei seinen Untersuchungen fest, dass das Herz auch nur ein Muskel ist.

Nicolaus Stenos Forschungsreise durch die Toskana

Im Jahr 1666 hielt sich Nicolaus Steno als Gast am Hof des Großherzogs Ferdinand von Medici zu Florenz auf. Als vor der Küste der Toskana ein großer Hai gefangen wurde, durfte ihn der Naturwissenschaftler sezieren. Er erkannte, dass die Zähne des Hais genau jenen Heilsteinen glichen, die Zungensteine genannt wurden.

Nicolaus Steno stellte sich die Frage, wie die Zähne in harten Fels eingelagert worden sind. Dieses Rätsel interessiert ihn so sehr, dass er die Anatomie vorerst aufgab und sich ganz der Untersuchung von Fossilien widmete. Ferdinand finanzierte Nicolaus Stenos Forschungsreise durch die Toskana, auf der er Fossilien sammelte und die jeweiligen Gesteinsschichten untersuchte.

In den Erdschichten spiegelt sich die Vergangenheit der Erde

Das Ergebnis seiner Naturerforschung war ein Buch, das die Grundlagen der Geologie enthielt und den Titel trug: „De solido intra solidum naturaliter contento disseratationis prodromus“. Nicolaus Steno erkannte den Unterschied zwischen dem Wachstum organischer fester Körper, wie beispielsweise Kristallen und organischen wie Muscheln oder Knochen. Er stellte fest, dass fossilienhaltiges Gestein aus weichem Sediment entstanden war und erst viel später, nachdem es Muscheln oder Knochen aufgenommen hatte, zu hartem Stein erhärtete.

Das gleiche Prinzip wendete Nicolaus Steno bei den Schichten der Erde an. Er postulierte die Ablagerung dünnerer Schichten über lange Zeiträume hinweg, aus denen die Erdschichten entstanden. Beim Prinzip der Überlagerung ist in mehreren Ablagerungsschichten die unterste die älteste, die Sedimentschichten darüber die jüngeren. Die Schichten spiegeln die Zeitabschnitte der Erdgeschichte. Nicolaus Steno erkannte bei seinen Forschungen in der Toskana, dass das Land mindestens zweimal vom Meer bedeckt war und dass sich die Schichten geneigt und verschoben haben.

Kurzbiographie: Nicolaus Steno

Nicolaus Steno wurde 1638 geboren. Als leidenschaftlicher Forscher mit scharfem Intellekt verfeinerte er die wissenschaftlichen Methoden seiner Zeit und leitete so einen neue Richtung ein. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes gab er jedoch seine Karriere auf um Priester zu werden. 1675 empfing er seine Weihe.

Schon zwei Jahre später war er bereits Bischof und reiste nach Norddeutschland, um sich dort um eine kleine katholische Gläubigenschar zu kümmern. Er legte ein Gelübde der Armut ab, führte ein Leben in Askese und widmete sich bis zu seinem Tod im Jahre 1686 um die Seelen der Armen. 1988 wurde Nicolaus Steno von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Von Hans Klumbies

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