David Hume stellt die Existenz Gottes infrage

Der schottische Philosoph David Hume, der von 1711 bis 1776 lebte, stellte in seinem Werk „Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand“ aus dem Jahr 1748 die Existenz Gottes infrage. Er schrieb, es sei ziemlich unvernünftig, jahrhundertealten Zeugenberichten über Wunder Glauben zu schenken. Auf die Frage, ob das Gestaltungsargument die Existenz Gottes beweist, antwortet David Hume mit nein. Nigel Warburton erklärt: „Das Gestaltungsargument begründet auf der Tatsache, dass die Welt den Anschein erweckt, nach einem Plan entstanden zu sein.“ Aber David Hume wendet ein, dass aus der Vermutung, sie sei gemäß einem Plan geschaffen worden, nicht folgert, dass es tatsächlich so ist. Der Philosoph Nigel Warburton ist Dozent an der Open University. Er gibt außerdem Kurse über Kunst und Philosophie am Tate Modern Museum.

Ein Wunder muss ein Naturgesetz außer Kraft setzen

Es ist für David Hume auch nicht daraus zu schließen, dass Gott der Gestalter war, der sie mit Absicht geschaffen hat. Ein weiteres Argument, dass David Hume unter Beschuss nahm, war das sogenannte Wunderargument. Nigel Warburton erläutert: „Die meisten Religionen berufen sich auf Wunder. Menschen werden von den Toten auferweckt, gehen über Wasser oder erholen sich überraschend von schwersten Krankheiten, Statuen können reden oder Tränen vergießen usw.“ Aber soll man an Wunder glauben, nur weil andere Menschen womöglich Märchen erzählt haben?

David Hume vertrat die Meinung, dass etwas, das als Wunder gelten wollte, ein Naturgesetz außer Kraft setzen müsse. Es gibt unzählige Beweise für die Richtigkeit der Naturgesetze. David meinte, dass es immer eine plausible Erklärung für den Ablauf von Geschehnissen gab. Wenn ein Freund eine unglaubliche Geschichte erzählt, ist deshalb eher anzunehmen, dass er schwindelt oder sich geirrt hat, aber auf keinen Fall ein Wunder erlebt hat. Man weiß, dass manche Menschen gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und sogar lügen, um dies zu erreichen.

Es gibt kein Leben nach dem Tod

Aber es ist auch bekannt, dass sich jeder Mensch täuschen kann. Man irrt sich ständig bei dem, was man hört oder sieht. Nigel Warburton ergänzt: „Häufig wollen wir glauben, dass wir etwas Ungewöhnliches gesehen haben, und ignorieren einfach eine naheliegende Erklärung. Sogar heute noch sind Menschen bereit, bei unerklärlichen Geräuschen in der Nacht an übernatürliche Kräfte zu glauben – herumirrende Geister zum Beispiel. Gewöhnliche Ursachen wie Mäuse oder der Wind sind ihnen wohl zu gewöhnlich.“

Die Schriften von David Hume enthielten auch die Behauptung, dass hinter allen Dingen im Universum eine göttliche Intelligenz steht, nur kann man über ihre Eigenschaften nicht viel sagen. Selbst wenn der Mensch mit der Logik arbeitet, erfährt er über die Eigenschaften dieses Gottes nicht viel. David Hume erklärte auf seinem Totenbett, er habe keinerlei Grund zu glauben, dass er nach dem Tod weiterleben werde. Ähnliches dachte Epikur, als er sagte, er mache sich nicht mehr Gedanken über die Zeit nach seinem Tod als über die Zeit vor seiner Geburt. Quelle: „Die kürzeste Geschichte der Philosophie“ von Nigel Warburton

Von Hans Klumbies