Martin Rees warnt vor vielfältigen Bedrohungen der Menschheit

Der britische Astrophysiker Sir Martin John Rees warnt vor Risiken, die zum Untergang der Menschheit führen könnten. Vor einigen Jahren erregte er Aufsehen mit seinem Buch „Unsere letzte Stunde“. Sein Pessimismus ist ihm bis heute erhalten geblieben. Martin Rees betont: „Die Menschheit ist mit großen Bedrohungen konfrontiert. Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben, doch es gibt immer mehr Risiken, die nicht von der Natur, sondern vom Menschen ausgehen.“ Als Beispiel nennt er die schnell wachsendende Weltbevölkerung und die damit einhergehenden Probleme bei der Versorgung mit Nahrung, Wasser und Energie. Eng damit im Zusammenhang stehen die Umweltprobleme und die globale Klimaänderung. Zusätzlich gibt es noch viele andere Probleme. Martin Rees denkt dabei an die unglaubliche Macht, die heute kleine Gruppen oder Individuen durch bestimmte Technologien erlangen können.

In der Milchstraße gibt es Milliarden erdähnlicher Planeten

Das Risiko des Bioterrorismus ist für Martin Rees real, ebenso die Verwundbarkeit der globalen Datennetze. Matin Rees erläutert: „Wir leben in einer vernetzten Welt. Die Just-in-time-Versorgung von Waren ist auf die Datennetze ebenso angewiesen wie das weltweite Finanzsystem. Wir sind von diesen Technologien extrem abhängig und damit verwundbar. Cyberterroristen könnten wichtige Teilsysteme lahmlegen und einen katastrophalen Dominoeffekt auslösen.“ Wissenschaftler könnten seiner Meinung nach den Regierungen bei der Entscheidung helfen, auf welche Angriffe man wie vorbereitet sein sollte.

Begeistert ist Martin Rees auch nach wie vor von der Erforschung des Universums, da sich dieses Forschungsgebiet extrem schnell entwickelt. In den letzten Jahren sind so viele neue Erkenntnisse hinzugekommen: über das Babyuniversum direkt nach dem Urknall, über den Mars, Asteroiden oder Exoplaneten. Es ist für Martin Rees ein aufregender Zuwachs an Wissen, dass offenbar die meisten Sterne von Planeten umrundet werden und nicht nur unsere Sonne. Matin Rees erklärt: „Mehr als tausend Exoplaneten sind bislang entdeckt worden und wir haben guten Grund zur Annahme, dass es in der Milchstraße Milliarden erdähnlicher Planeten gibt.

Eines Tages werden die Menschen an anderen Orten im Weltalls siedeln

Die Frage, ob es dort Leben gibt, wird ein spannendes Topthema der kommenden Jahrzehnte sein. Astronomie und Risikoforschung haben einen Berührungspunkt: Asteroiden, die sich auf einem Kollisionskurs mit der Erde befinden. Bislang kennen die Astronomen erst ein Prozent der Asteroiden mit einer Größe von mehr als 50 Metern. In 20 bis 30 Jahren könnte es laut Martin Rees technisch möglich sein, solche Asteroiden vom Kurs abzubringen. Martin Rees ist sogar davon überzeugt, dass die Menschen eines Tages die Erde verlassen werden, um an anderen Orten im Weltall zu siedeln.

Martin Rees erläutert: „In 200 bis 300 Jahren wird es kleine Gruppen von Menschen geben, die sich auf dem Mars, einem Asteroiden oder einem anderen Himmelskörper niederlassen.“ Dies wird seiner Meinung nach auch zu einer Beschleunigung der Evolution führen. Denn diese Pioniere im All werden ihr Wissen über die Genetik ausschöpfen, um sich möglichst rasch und gut an die neuen Lebensverhältnisse anzupassen. Das könnte sogar zu einer ganz neuen menschlichen Spezies führen. Die Evolution wird dann innerhalb einiger Jahrhunderte ablaufen und nicht mehr in Millionen von Jahren. Quelle: Welt Kompakt

Von Hans Klumbies