Die Anfälligkeit des amerikanischen Kapitalismus

Für Joseph Stiglitz, der im Jahr 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, hat die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise grundlegende Mängel im kapitalistischen System oder zumindest in der besonderen Spielart des Kapitalismus, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA entstanden ist. Diese Variante wird manchmal auch als amerikanischer Kapitalismus bezeichnet. weiter

1 Gedanke zu „Die Anfälligkeit des amerikanischen Kapitalismus“

  1. Spannend wie sich die Probleme diesseits und jenseits des Atlantiks gleichen. Wirtschaftswachstum getragen vom Konsum im jeweiligen Land. Konsum, Konsum, Konsum… und wo bleibt hier die Gegenleistung? Wer produziert denn die Güter die konsumiert werden?

    Wird im eigenen Land zu wenig produziert und zu viel konsumiert, entstehen Leistungsbilanzdefizite. Diese können nur durch Export der eigenen Währung kompensiert werden. Im Falle der USA werden also USD exportiert bzw. schlicht und ergreifend Schulden gemacht. So beträgt die Neuverschuldung der USA pro Stunde sage und schreibe 280 Millionen USD (280.000.000). Das sind 1 USD pro Bürger pro Stunde.
    Doch warum nehmen die Schulden im Kern so zu? Die Antwort liegt in der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist, dass mehr konsumiert als geleistet bzw. produziert wird. Diese Diskrepanz trifft auch für Europa zu, selbst Deutschland, ein Land, das letztlich zu Unrecht Musterknabe bezeichnet wird.

    Wollte man diese Diskrepanz auflösen, so würde statt Schuldengeld mehr Schweiß fließen müssen, der Gürtel müsste enger geschnallt werden und, und, und… Doch sind wir diesseits und jenseits des Atlantiks dazu bereit? Uns selbst wenn ja, ist es nicht bereits zu spät?

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