Jack Nicholson ist schon zu Lebzeiten eine Filmlegende

Die Präsenz des amerikanischen Filmschauspielers Jack Nicholson auf der Leinwand ist schier übermächtig. Er besticht nicht nur durch große Schauspielkunst, sondern auch durch das markanteste Grinsen in Hollywood. Am vergangen Sonntag ist der Superstar 75. Jahre alt geworden. Seine Kindheit begann allerdings mit einer Täuschung. Seine Mutter Jane, die bei der Geburt von Jack Nicholson in New York gerade einmal 17 Jahre alt und unverheiratet war, gab sich in den folgenden 37 Jahren als seine Schwester aus. Den Mutterpart musste Großmutter Ethel übernehmen. Als er die Wahrheit erfuhr, reagierte Jack Nicholson völlig unaufgeregt: „Schwester, Mutter? Setzen Sie einfach einen Bindestrich dazwischen.“

Der Kultfilm „Easy Rider“ macht Jack Nicholson über Nacht berühmt

Schon während seiner Schulzeit fasste Jack Nicholson den Entschluss Schauspieler zu werden. Mit 17 Jahren ging er nach Hollywood, um in der Traumstadt des amerikanischen Films Weltruhm zu erlangen. Der Anfang war allerdings sehr steinig, er musste ganz unten anfangen als Botenjunge und Laufbursche für die großen Filmstudios. Das Geld, das er damit verdiente, investierte er in Schauspielunterricht. Seine ersten Rollen spielte er in B-Movies, die Titel trugen wie „Die Sünde lockt“ oder „Ritt im Wirbelwind“, meist unter der Regie von Regisseur Roger Corman.

Mit dem Kultfilm „Easy Rider“, der 1969 in die Kinos kam, wurde Jack Nicholson über Nacht berühmt. Der Film ist ein geniales Werk über Freiheit und Abenteuer. Er symbolisiert das Lebensgefühl der 60er Jahre und ist inzwischen ein Klassiker des Genres „Roadmovie“. Der Untertitel von „Easy Rider“ lautete: „Ein Mann suchte Amerika, doch er konnte es nirgends mehr finden.“ Jack Nicholson spielt darin einen Anwalt, der dem Alkohol verfallen ist, in einer kraftvollen und unverwechselbaren Weise.

Jack Nicholson hat dreimal den Oscar gewonnen

Was danach folgte, war eine einzigartige Filmkarriere. Bei der Verleihung der Oscars gehört Jack Nicholson inzwischen schon zum Inventar. Mit seinem berühmten diabolischen Grinsen und der Sonnenbrille, die längst zu seinem Markenzeichen geworden ist er zum Superstar aufgestiegen. Seinen Humor hat Jack Nicholson dabei nicht verloren. In einem Interview sagte er: „Wenn ich meine Sonnenbrille trage, bin ich Jack Nicholson. Ohne Sonnenbrille bin ich einfach nur ein fetter 70-Jähriger.“ In den 70er Jahren feierte der Filmschauspieler heiße Partys mit seinen Kollegen Dennis Hopper und Warren Beatty. Die Liste seiner Liebschaften ist Legende.

Jack Nicholson wurde zwölfmal für den Oscar nominiert, dreimal hat er die goldene Trophäe gewonnen. Seinen ersten Oscar erhielt er für die Rolle des McMurphy in dem Filmklassiker „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975). Für seine Darstellung im Film „Zeit der Zärtlichkeit“ gewann er 1983 seinen zweiten Oscar. Die dritte Oscar-Auszeichnung brachte Jack Nicholson die Darstellung eines egoistischen Menschenhassers im Film „Besser geht`s nicht“ (1998) ein. Für viele Filmliebhaber zählt Jack Nicholson neben Robert de Niro zu den besten Schauspielern seiner Generation. Er füllt seine Rollen mit einer unvergleichlichen und präzisen Aura aus.

Von Hans Klumbies