Günther Beyer kennt alle Tricks der Lügner

Günter Beyer geht davon aus, dass Lügen, Täuschungen und Betrug in unserer heutigen Zeit ein so hohes Ausmaß angenommen haben, dessen immense Schäden für die Wirtschaft, die Gesellschaft und den Einzelnen nicht mehr tragbar sind. Günther Bayer zeigt in konkreten Praxissituationen, wie Lügen und zurückgehaltene Informationen erkannt und entlarvt werden können. Dabei zieht Beyer bewährte Taktiken von Staatsanwälten und Polizeipsychologen heran. Der Autor ist Coach und Trainer von Vorständen, Geschäftsführern und Führungskräften und leitet seit 1976 die Beyer-Seminare GmbH.

Wie Richter und Staatsanwälte Lügner entlarven

Noch nie war die Hemmschwelle so niedrig, andere zu belügen, wie heute. Die Bereitschaft hat zugenommen, durch Halbwahrheiten und Täuschungen sich selbst Vorteile zu verschaffen und ohne Skrupel dem anderen zu schaden. Im ersten Teil seines Buchs beschreibt Beyer die Hintergründe der Phänomene der Lüge und der Täuschung, wie sie entstehen und wie sich die direkte Lüge von der indirekten unterscheidet.

Im zweiten Teil lernt der Leser die Strategien von Staatsanwälten, Richtern sowie Kriminalpsychologen kennen, die geeignet sind, Täuschungsmanöver und Lügen frühzeitig genug und mit einer relativ hohen Sicherheit zu entlarven. Darüber hinaus stellt er Strategien vor, die Gerichtsgutachter einsetzen, um zu entscheiden, ob eine schriftliche Aussage der Wahrheit entspricht oder nicht.

Die Signale der Täuschung

Günther Beyer geht davon aus, dass jedes Abweichen vom Normalverhalten einer Person Indizien für eine Täuschung birgt. Deshalb muss man das normale Verhalten seines Gegenübers kennen, um Signale der Täuschung zu erkennen. Bei einer Täuschung oder Lüge müssen immer mehrere Indizien zusammenkommen. Wer sich nur auf ein Indiz verlässt, dessen Trefferquote wird gegen Null tendieren.

In Kapitel sieben geht Beyer auf die verräterischen Signale des Inhaltes, der Stimme und der Körpersprache ein. In Tabellen fasst er die Signale, ihre Bedeutung und ihre jeweilige Indizstärke zusammen. Für die Sprache gilt zum Beispiel, wenn sich jemand verhaspelt oder stottert, will er möglicherweise schnell aus einer risikoreichen Entlarvungssituation herauskommen, was einer hohen Indizstärke für eine Lüge oder Täuschung entspricht.

Die Widersprüche zwischen verbalen und nonverbalen Signalen

Bei der Körpersprache sollte man bei langem Augenkontakt misstrauisch werden, der keinem konstanten Normalverhalten entspricht. Die Wahrscheinlichkeit der Lüge oder Täuschung ist hoch. Grundsätzlich gilt, immer auf Widersprüche zwischen den verbalen und nonverbalen Signalen zu achten. Sie sind immer ein starkes Indiz für Täuschungen und Lügen.

Wer einen Anfangsverdacht erhärten möchte, sollte seinem Gegenüber Fangfragen, hauptsächlich geschlossene und Alternativfragen stellen. Wer das Buch von Günther Beyer aufmerksam gelesen hat und seine Ratschläge befolgt, wird in Zukunft wesentlich seltener über den Tisch gezogen werden, da er schon im Vorfeld Täuschungsmanöver und Lügen erkennt und sich so vor ihnen schützen kann.

Der Lüge auf der Spur
Knacken Sie die Täuschungsmanöver in Verhandlungen und Gesprächen
Günther Beyer
Verlag: Wiley-Vch
Gebundene Ausgabe: 203 Seiten, Auflage: 2007
ISBN: 978-3-527-50275-2, 24,90 Euro

Von Hans Klumbies