Für die traditionelle Familie gibt es keine Alternative

Die Familie ist ein Hort der Liebe, der Verlässlichkeit und der Loyalität. Fast 75 Prozent der Kinder wachsen in Deutschland in ganz normalen Familien auf, auch wenn die ständigen Nachrichten über Scheidungen und Alleinerziehende die Vermutung aufkommen lassen, dass die Familie zerfällt. Das auffälligste Merkmal der Familie bleibt die Solidarität, wodurch sich auch junge Menschen von ihr angezogen fühlen. 78 Prozent der Bevölkerung erklärten im „Monitor Familienleben 2010“ des Allenbachs Instituts: „Meine Familie ist mir sehr wichtig.“ Von den Müttern stimmten der Aussage 93 Prozent zu, von den Vätern waren es nur drei Prozent weniger.

Kinder aus intakten Familien sind in der Regel im Leben erfolgreich

Befragte von Emnid bestätigten eine intakte Familie und Partnerschaft als Quelle persönlicher Lebensqualität. Das Allensbach Institut hat außerdem herausgefunden, dass auch die meisten Jugendlichen eine Familie mit Mutter, Vater und Kindern anstreben. 75 Prozent der Kinder unter 18 Jahren wachsen immer noch bei ihren beiden Elternteilen auf. Dennoch nehmen die Alleinerziehenden in Deutschland zu – laut dem Statistischen Bundesamt Deutschland sind es inzwischen fast 20 Prozent der Familien.

Familien, in denen Kinder mit nur einem Elternteil aufwachsen, sind häufig Hartz IV-Empfänger und zählen überdurchschnittlich häufig zur ärmsten Schicht der Bevölkerung. Außerdem müssen sie sehr häufig auf Hilfe in der Erziehung ihrer Kinder zurückgreifen. Auf der anderen Seite zeigen Kinder, die in einer intakten Familie aufleben, gute Leistungen in der Schule und dürfen auf ein erfolgreiches Berufsleben hoffen.

Für zwei Drittel der Bevölkerung sind die Ehe und die Familie immer noch ein Hort wirtschaftlich stabiler Verhältnisse. Verheiratete zeigen weniger Unzufriedenheit als Unverheiratete und da sie später Kinder bekommen, handelt es sich dabei in der Regel um Wunschkinder. Die Erziehungswissenschaftlerin Christine Brinck schreibt: „Familie ist weder Hausfrauenghetto, ein Ort an dem Frauen an der Emanzipation gehindert werden, noch nur Schlafplatz für Kinder und voll berufstätige Eltern.“

In der Familie gibt es keine Glücksgarantie

Im Deutschen Grundgesetz steht: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“ Die meisten Eltern erfüllen pflichtbewusst diesen Auftrag. Viele Elternpaare unterstützen sogar noch ihre Kinder, wenn diese schon längst erwachsen sind. Über 80 Prozent junger Familien erhalten finanzielle Unterstützung von den Eltern oder den Großeltern. Für die meisten Deutschen ist die Familie immer noch eine Institution von Menschen, die sich im Notfall gegenseitig helfen.

Dass auf die Familie Verlass ist und die Solidarität zwischen den Generationen noch immer die Regel und nicht die Ausnahme ist, belegen folgende Zahlen: 70 Prozent der Pflegefälle werden zu Hause betreut. Ebenfalls 70 Prozent davon betreuen die zu pflegenden Angehörigen ganz allein. Dennoch gibt es keinen Anspruch auf eine intakte Familie. Die Erziehungswissenschaftlerin Christine Brinck sagt: „Doch auch in Ehe und Familie gibt es keine Glücksgarantie. Wie überall nützt die Institution wenig, wenn die Qualität der Beziehung nichts taugt.“

Von Hans Klumbies