Ein Schriftsteller muss den Mut und die Liebe feiern

Zu John Steinbecks Bestsellern zählen „Tortilla Flat“ (1935), „Von Mäusen und Menschen“ (1937), „Die Früchte des Zorns“ (1939) und „Jenseits von Eden“ (1952). Die Verfilmung von „Jenseits von Eden“ unter der Regie von Elia Kazan begründete den Weltruhm des jungen Schauspielers James Dean. John Steinbeck sagte bei der Verleihung des Literaturnobelpreises 1962 unter anderem, dass es die Aufgabe des Schriftstellers sei, die Fähigkeit zur Ritterlichkeit in der Niederlage, zu Mut, Mitgefühl und Liebe zu erklären und zu feiern. Es müsse ein Kampf gegen die Schwäche und Verzweiflung unter dem Banner der Hoffnung geführt werden.

John Steinbeck beschreibt das Leben der ausgebeuteten Wanderarbeiter

In seinen Romanen beschreibt John Steinbeck die Leiden der Menschen am Rand der Gesellschaft, wobei sein lebenslanges Interesse den ausgebeuteten Landarbeitern galt. Er verbindet in seinen Werken den Naturalismus mit dem Idealismus, indem er in einzelnen Szenen die Ideen der Humanität, der Liebe zum Nächsten sowie von Mut und Würde einbaut.

Der literarische Durchbruch gelang dem Autor 1935 mit dem Werk „Tortilla Flat“. Das Buch handelt von einer Gemeinschaft, die sich untereinander, trotz der grausamen Realität, die sie umgibt, solidarisch und loyal verhalten. Der Humor spielt in dem Roman auch eine große Rolle.

Einer der Welterfolge von John Steinbeck war der Roman „Jenseits von Eden“

Anschließend schrieb John Steinbeck den politisch engagierten Roman „Stürmische Ernte“ (1936), indem er das Leben der kalifornischen Landarbeiter und deren hartes Schicksal zum Thema machte. Seinen ersten internationalen Erfolg feierte der Schriftsteller mit dem Buch „Von Mäusen und Menschen“, in dem er die tragische Freundschaft zweier Wanderarbeiter schildert.

In seiner epischen Chronik „Früchte des Zorns“ erzählt John Steinbeck den Exodus einer Landarbeiterfamilie, die exemplarisch das Scheitern eines amerikanischen Traums symbolisiert. In seinem letzten großen Roman „Jenseits von Eden“, der 1952 erschien, schildert der Schriftsteller den Werdegang zweier kalifornischer Siedlerfamilien. Neben seinen Welterfolgen schrieb John Steinbeck eine große Anzahl von Drehbüchern, Reisebeschreibungen und Theaterstücke, die der großen Masse der Leser unbekannt blieben.

Kurzbiographie: John Steinbeck

John Steinbeck wollte von früher Kindheit an Schriftsteller werden. Sein Studium der Literatur und Meeresbiologie an der Stanford University brach er ab, um journalistisch und literarisch zu arbeiten. Zu Beginn seiner Schriftstellerkarriere musste John Steinbeck seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs finanzieren, wobei er unter anderem auch als Obstpflücker arbeitete.

Mit seinen Büchern „Tortilla Flat“ und „Von Mäusen und Menschen“ wurde er in den USA zum Schriftsteller-Star. Seine Berühmtheit setzte er in seinen späteren Jahren dafür ein, um sich für die ausgebeuteten Arbeiter zu engagieren und sich für den Vietnamkrieg einzusetzen. Teile der amerikanischen Öffentlichkeit waren mit seinem Kriegspatriotismus nicht einverstanden.

Von Hans Klumbies