Heilkräuter aus dem Wald wirken wohltuend

Der Förster Walter Mooslechner kennt die kulinarischen Schätze der Natur der Alpen seit seiner Kindheit im Großarltal. In seinem Buch „G´sund und Guat“ stellt er eine Sammlung an erprobten, alten Rezepten zusammen, die sich über Jahrhunderte auf den Almen und Bauernhöfen seiner Heimat bewährt haben. Das Buch ist reich bebildert und alphabetisch von Arnika bis Zirbe geordnet. Die Speisen sind für Alltag und Feierlichkeiten geeignet, zudem in ihrer medizinischen Bedeutung erfasst. Walter Mooslechner hat ein bedeutendes Werk über die Heilkraft der alpinen Naturküche verfasst. Zudem ist es ihm gelungen, wertvolles Wissen über Botanik, Brauchtum und Volkskunde in seinen Hausschatz der Gaumenfreuden einfließen zu lassen.

Die Naturküche ist unübertroffen

Walter Mooslechner hat das Buch unter anderem auch deswegen geschrieben, weil die Kräuter und Früchte auch der grünen Apotheke der Natur nichts von ihrer früheren Bedeutung verloren haben, sondern ganz im Gegenteil zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Der Autor schreibt: „Heilpflanzen und Früchte dienen der Vorbeugung, Linderung und auch zur Heilung speziell leichterer Erkrankungen und Infekte. Bei ernsten und schweren Krankheiten sollte unbedingt der Rat des Arztes eingeholt werden.“

Sinnvoll verwendet können die Heilpflanzen und Früchte laut Walter Mooslechner ihre wohltuende Wirkung auf die Menschen ausüben und zudem die Basis für wohlschmeckende Gerichte, Getränke und Elixiere bilden. Der Autor rät: „Allen empfehlen möchte ich, möglichst viele Speisen selbst zuzubereiten, denn mit dem eigenen Erfolg stellt sich auch ein besonderes Vergnügen und Wohlgefühl ein.“ Die Naturküche, die vor allem seine Mutter hervorragend zu kochen verstand, ist seiner Meinung nach durch keine andere Kochrichtung zu übertreffen.

Bärlauchsuppe und Vogelbeerenschnaps

Im Kapitel über den Bärlauch beschreibt Walter Mooslechner zum Beispiel wie man den Original Bärlauchgeist herstellt, der als altbewährtes Hausmittel gegen viele Leiden hilft. Ein Rezept für die Bärlauchsuppe, die in letzter Zeit in vielen Gaststätten eine Renaissance erlebt, darf dabei natürlich nicht fehlen: „ 2 EL Butter mit 2 El Dinkelmehl leicht anrösten und mit 1 Liter Gemüsebrühe (oder Rindssuppe) aufgießen und mit 2 EL süßem Rahm verrühren. Eine Handvoll gewaschene, fein geschnittene Bärlauchblätter dazugeben und alles gut mit dem Stabmixer schaumig rühren.“

Die Vogelbeere ist für Walter Mooslechner ein kleines Heiligtum. Sie bildet den Rohstoff der Natur für wohltuenden Schnaps, köstliche Liköre und überaus wohlschmeckende Marmeladen, die sich vergleichbar mit der Preiselbeere, als Beilagen für Wildgerichte vorzüglich eignen. Auch die Vogelbeere hat heilende Wirkung. Walter Mooslechner schreibt: „Wie mir eine Altbäuerin erzählte, wurde früher bei Magenverstimmung, Bronchitis und Hustenanfällen auch Tee aus den getrockneten Blättern des Vogelbeerbaums zubereitet.“ Der Autor wünscht seinen Lesern, dass auf der Grundlage der in seinem Buch aufgezeichneten Rezepte Gaumenfreuden gelingen mögen, die Leib und Seele genussvoll zusammenhalten.

G´sund und Guat

Früchte und Kräuter aus Wald und Flur

Natur – Küche – Gesundheit

Walter Mooslechner

Verlag: Anton Pustet

Gebundene Ausgabe: 156 Seiten, Auflage: 2011

ISBN: 978-3-7025-0646-9, 25,00 Euro

Von Hans Klumbies