Die letzte Wahrheit führt im Buddhismus ins Nirwana

Der Buddhismus entstand im 6. oder 5. Jahrhundert vor Christus in Nordindien, als Siddharta Gautama, der Erleuchtung teilhaftig wurde. Dabei handelt es sich um die letzte Wahrheit, die den Menschen aus dem Kreislauf der Geburten befreit. Siddharta Gautama war ein indischer Prinz, der schon als relativ junger Mann ein Erweckungserlebnis hatte. Dieses offenbarte ihm die wahren Dinge der Natur. Seit diesem Zeitpunkt hieß er der Erwachte, der Erleuchtete oder der Buddha. Buddha wurde 80 Jahre alt und verbrachte sein langes Leben damit, anderen Menschen von seiner Erleuchtung in so genannten Lehrreden zu berichten. Das Glück bestand für Buddha darin, das eigene Ego zu überwinden, Frieden mit der Welt zu schließen und die Wahrheit zu finden. Seine Lehrreden wurden von seinen Schülern mündlich weitergegeben. Der Lehrer der letzten Wahrheit hat keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen.

Die vier edlen Wahrheiten des Buddhismus

Erst im 1. Jahrhundert vor Christus gibt e eine allgemein anerkannte schriftliche Fassung der Lehren des Buddhas. Die Schriften wurden in der Sprache Pali fixiert. Diese beanspruchen, die ursprünglichen Lehrreden des Siddharta Gautama in ihrer makellosesten Form wiederzugeben. Buddha fasste seine Lehre in den so genannten „vier edlen Wahrheiten“ zusammen. Erstens war das Leben eine unzulängliche Last und mit einem Leiden verbunden, dem der Mensch nicht entrinnen kann.

Zweitens wird das Leiden dadurch verursacht, dass der Mensch immer etwas haben will und nicht mit dem zufrieden ist, was er besitzt. Drittens ging Buddha davon aus, dass dieses Leiden nur dann ein Ende finden kann, wenn man aufhört nach Besitztümern zu streben. Viertens lassen sich das Aufhören des Verlangens und das Streben nach Besitz über einen edlen achtfachen Pfad erreichen. Obwohl die Menschen laut Buddha mehrere Leben nacheinander durchleben, besitzen sie keine Seele, die unsterblich ist.

Das Nirwana ist ein Zustand von tiefster Einsicht

Da das Leben mit Leid und Qual verbunden ist, besteht für ihn der höchste zu erstrebende Zustand darin, nicht mehr in dieses elende Leben hineingeboren zu werden. Dann ist das Nirwana erreicht, ein Zustand, der von tiefster Einsicht und größter Wonne geprägt ist. Danach erlöscht jede einzelne Existenz. Buddha lehrt: „Wenn einer die Erlösung erfährt, die man das Schöne nennt, dann weiß er wahrlich, was Schönheit ist.“ Buddha glaubt weder an die Existenz eines unwandelbaren menschlichen Ichs noch an das Vorhandensein eines unwandelbaren kosmischen Ichs.

Er glaubte also nicht an die Existenz eines Schöpfergottes. Er war der Ansicht, dass die allgegenwärtige Vorherrschaft des Bösen und des Leidens auf der Welt, einen solchen Glauben ausschließt. Die Frage, ob die Ausdehnung von Raum und Zeit unendlich sind, war für ihn ihrer Natur nach nicht zu beantworten. Der religiöse Charakter des Buddhismus wird vor allem durch den Glauben an mehrere Leben geprägt. Aus diesem Glauben folgt, wie man sich die Beschaffenheit der Wirklichkeit vorstellt, für deren Wahrnehmung es so gut wie keine empirischen Beweise gibt. Obwohl der Buddhismus weder für den Glauben an einen Gott noch eine Seele eintritt, wird er dennoch zu den großen Weltreligionen gezählt.

Von Hans Klumbies

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