Jede Art hat eine Funktion im Ökosystem

Die genetische Vielfalt ist der Rohstoff, mit dem die Evolution die Vielfalt des gesamten Lebens baut. Dirk Steffens und Fritz Habekuss warnen: „Wir wissen nicht, wie viele Bauteile wir aus der Maschine des irdischen Lebens entfernen können, bevor sie aufhört zu funktionieren. Wir wissen nicht, wo genau die Kipppunkte liegen, wie viele Arten noch aussterben können, bevor es auch für uns Menschen lebensgefährlich wird.“ Eine Rechtfertigung für die Untätigkeit und Ignoranz der Menschheit ist dieses Nichtwissen keinesfalls. Auch wenn jede Art eine Funktion in ihrem Ökosystem hat, sind manche doch wichtiger als andere. In ihrem Buch „Über Leben“ erzählen der Moderator der Dokumentationsreihe „Terra X“ Dirk Steffens und Fritz Habekuss, der als Redakteur bei der „ZEIT“ arbeitet, von der Vielfalt der Natur und der Schönheit der Erde.

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Emissionen beschleunigen die Erderwärmung

Die Welt erwärmt sich seit der letzten Kaltzeit, deren Maximum vor circa 20.000 Jahren war. Zu dieser Zeit gab es auf der Welt ausgedehnte Gletscher, die große Mengen an Wasser banden und den Meeresspiegel um etwa 100 Meter absinken ließen. Ille C. Gebeshuber erklärt: „Nordeuropa, einschließlich der britischen Inseln, war von dicken Eismassen bedeckt. Seit dem Ende der Kaltzeit vor circa 12.000 Jahren befinden sich die Gletscher auf dem Rückzug.“ Da die CO2-Konzentration in der Atmosphäre einen Einfluss auf die nach wie vor stattfindende Erderwärmung hat, beschleunigen die massiven Emissionen der Menschheit diesen Prozess. Positiv ist die Erwärmung für die nördliche Hemisphäre. Dort können in Sibirien und Kanada mehr Landmassen für die Landwirtschaft erschlossen werden. Ille C. Gebeshuber ist Professorin für Physik an der Technischen Universität Wien.

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Extreme Wetterlagen nehmen signifikant zu

Durch die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Menschen kann man fühlen, was die Erde fühlt. Die materiellen, medizinischen und sozialen Auswirkungen des globalen Fieberzustandes auf die Menschen sind gewaltig. Joachim Bauer nennt Beispiele: „Extreme Wetterlagen, vor allem lang anhaltende Hitzewellen und Orkane, nehmen weltweit signifikant zu.“ Hitzewellen machen nicht nur der Erde, sondern auch den Menschen schwer zu schaffen. Sie führen, vor allem in den ohnehin heißen Ländern dieser Erde, zu einem massiven Rückgang der Arbeitsproduktion. Überall auf der Welt belasten sie Herz und Kreislauf der Menschen. Ihren direkten oder indirekten Folgen erliegen weltweit alljährlich Millionen Menschen. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge wird eine Krise der globalen Ernährungssituation zur Folge haben. Prof. Dr. Med. Joachim Bauer ist Neurowissenschaftler, Psychotherapeut und Arzt.

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Sizilianische Weine sind sehr gut und preiswert

Aldo Sohm mag die Weine Siziliens, weil sie sehr gute und preiswerte Essenbegleiter sind. Die Insel liefert auch dank ihres vielfältigen Mikroklimas unterschiedliche Weine. Hier findet man eine große Vielfalt von Rot- und Weißweinen und auch interessante in Tonamphoren ausgebaute Weine. Im Trentino gibt es tolle Rotweine, in Südtirol Italiens beste Weißweine und Pinot Noirs. Diese nördlichen Regionen stehen stark unter dem Einfluss der Alpen. Sie haben also eine kürzere Wachstumsperiode und kühlere Nächte, wobei letzteres wichtig für die Aromenentwicklung ist. Das Trentino liefert herzhafte Rotweine, meist aus der lokalen Traube Teroldego, und Weißweine aus Nosiola. Aldo Sohm und Christine Muhlke erklären: „Die weiße Pinot Bianco und die rote Schiava sind die Arbeitspferde im Trentino: elegant, leicht zu trinken und flexible Speisenbegleiter.“ Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Appétit“.

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In Deutschland gibt es 800 Typen von Biotopen

Biodiversität ist ein Mosaik aus unüberschaubar vielen Steinchen, riesig großen und winzig kleinen, die sich in drei Kategorien einteilen lassen. Dirk Steffen und Fritz Habekuss erläutern: „Da ist erstens die Vielfalt der Ökosysteme, also der Lebensräume wie Wälder, Flüsse, Meere oder Almwiesen. Alleine in Deutschland gibt es 800 verschiedene Typen von Biotopen.“ Die Liste reicht von Ästuarien, also Flussmündungen mit Brackwasser, Sandbänken, Schlickgrasbeständen über trockene, lebende Hochmoore und Kalktuffquellen bis hin zu Kalkschiefer-Schutthalden, Hangmischwäldern und Gletschern. In einem fühlt sich der Rotfuchs wohl, in einem anderen die Miesmuschel und in dem nächsten vielleicht der Dunkle Ameisenbläuling. In ihrem Buch „Über Leben“ erzählen der Moderator der Dokumentationsreihe „Terra X“ Dirk Steffens und Fritz Habekuss, der als Redakteur bei der „ZEIT“ arbeitet, von der Vielfalt der Natur und der Schönheit der Erde.

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Der Abbau von Rohstoffen sorgt für Probleme

Die Versorgung der Gesellschaft mit den notwenigen Rohstoffen verursacht vielerlei Probleme. Früher gab es in Europa relativ kleine Bergwerke, die dem Kontinent halfen, seine lange Vormachtstellung zu erlangen. Diese ersetzte man in der Gegenwart durch riesige, in der ganzen Welt verteilte Rohstoffproduktionen. Ille C. Gebeshuber stellt fest: „Diese gigantischen Produktionsanlagen laufen oft an der Kapazitätsgrenze, um den wachsenden Bedarf der Menschheit an Rostoffen zu decken.“ Während sich viele dieser Anlagen dem Ende ihrer Reserven nähern, ist der Aufbau von neuen Bergwerken oft ein Problem. Die Kosten für Abbau, Rohstoffaufbereitung und Infrastruktur erreichen oft gigantische Ausmaße. Diese belasten die finanziellen Kapazitäten selbst der größten Konzerne bis an die Grenzen. Ille C. Gebeshuber ist Professorin für Physik an der Technischen Universität Wien.

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Aldo Sohm empfiehlt Weine aus Bordeaux

Groß und opulent. Es hat einen Grund, warum diese kraftvollen Weine aus Bordeaux Könige seit Jahrhunderten trinken. Die legendären Weine dieser Region im Südwesten Frankreichs verdienen eine besondere Anerkennung. Nämlich für ihre Länge am Gaumen und für das, was sie im Glas entfalten. Aldo Sohm und Christine Muhlke wissen: „Bordeaux-Weine sind die Messlatte für klassische große Weine und verfügen durchgehend über ein sehr gutes Reifungspotenzial.“ Das exzellente Terroir und die kühlenden Ozeanwinde wirken sich sehr günstig auf die Trauben aus. Außerdem spielt es eine Rolle, dass man hier schon vor 1700 Wein anbaute und daher weiß, wie man es macht. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Appétit“.

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Wasser ist eine zunehmend knappe Ressource

Malte Rubach weiß: „Wasser ist längst zu einem wertvollen Handelsgut geworden, denn es ist eine zunehmend knappe Ressource. Nicht nur in historisch trockenen Erdregionen wie der Subsahara-Zone, sondern auch in Ländern wie Spanien, Italien und den USA.“ Auch wenn 70 Prozent der Erdoberfläche aus Wasser besteht, so sind gerade mal drei Prozent davon Süßwasser. Ein Großteil dieses Wassers ist jedoch nicht zugänglich, so dass es sogar noch deutlich weniger ist. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht von 45.000 Kubikkilometern aus, was gerade einmal etwa 0,003 Prozent der weltweiten Wassermenge entspräche. Was sich bereits nach starker Verknappung anhört, verschärft sich vor allem dort, wo noch ein hohes Bevölkerungswachstum hinzukommt. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

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Der Barolo ist eine Majestät unter den Weinen

Das Piemont ist das berühmte Land des Barolo, Barbaresco und der weißen Trüffel. Im Nordwesten von Turin gelegen ist es die Heimat der berühmtesten Weine Italiens. Aldo Sohm und Christine Muhlke schwärmen: „An erster Stelle stehen die beiden majestätischen Nebbiolo-Weine Barolo und Barbaresco.“ Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie über die meisten aromatischen Verbindungen aller Rebsorten verfügen. Das Spektrum reicht von Kirschen über Erdbeeren, Teer, Blumen, Pilze bis hin zu erdigen Noten. Gereift sind sie pure Magie. Tatsächlich sollte man sie nicht jung trinken. Denn die reichlichen Tannine sind dann meist zu adstringierend. Diese Weine lassen einen beim Verkosten innehalten und bewusst genießen. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Appétit“.

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Flüsse sind phantastische Lebensräume

Wo das Wasser schnell strömte und sauber war, lebten die Bachforellen und ein paar weitere für den Fischfang weniger attraktive Fischarten. In stillen, an Wasserpflanzen, die am Bodengrund wurzeln, reichen Buchten und Altwasser wühlten Schleien und dicken Karpfen den Schlamm auf. In ihm suchen sie Würmer und andere tierische Nahrung. Barben, Nasen oder Äschen sind an mittleren Flussabschnitten häufiger zu angeln. Josef H. Reichholf ergänzt: „Dort, wo der Fluss flach überströmte, feinkiesige Kiesbänke ausgebildet hatte. Flussbarsche durchsuchten am liebsten die waldartig aufgewachsenen Bestände von Unterwasserpflanzen.“ Hechte dagegen lauerten in der Deckung des ins tiefere Wasser vorgedrungenen Röhrichts auf Beute. Solche Erfahrungen machten die Angler, lange bevor man eine fischereifachliche Einteilung der Fließgewässer nach sogenannten Fischregionen vornahm. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

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Aldo Sohm schätzt die Weine aus Frankreich

Wein hat seinen Ursprung im antiken Georgien. Die Griechen und Römer haben ihn weiterentwickelt. Aber es waren die Franzosen, die den Anbau und die Weinbereitung über Jahrtausende perfektioniert haben. Aldo Sohm und Christine Muhlke wissen: „Aus diesem Grund verbindet man heute zuallererst Frankreich mit der Kunst der Weinbereitung und dem Wein als Element des Lebensstils.“ Auf der ganzen Welt findet man heute Winzer, die Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Syrah und Chardonnay anpflanzen. Sie lassen den Wein in Eichenfässern reifen. Auch französisch. Und sie bauen ganze Luxuskonzerne auf den Flaschen auf, die sie erzeugt haben. Extrem französisch. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Apppétit“.

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Der Urwald dient als Klimaanlage für die Erde

In den Wolken über dem Kronendach von Urwaldriesen sammelt sich eine unvorstellbare Menge Wasser. Dirk Steffens und Fritz Habekuss wissen: „Der Wolkenschirm blockt Sonnenstrahlen ab, verhindert, dass der Boden austrocknet, und wirkt als Klimaanlage für die ganze Erde. Er beeinflusst den interkontinentalen Wolkenstrom und auch jeden Niederschlag, der woanders auf dem Planeten fällt.“ Zum Beispiel ganz im Süden der Erdkugel, in der Antarktis. Hier kommt er als Schnee vom Himmel. Er lässt über Hunderttausende Jahre hinweg kilometerdicke Eispanzer wachsen. Langsam fließen sie zur Küste und laden dort ihre Staub- und Geröllfracht ins Meer ab. In ihrem Buch „Über Leben“ erzählen der Moderator der Dokumentationsreihe „Terra X“ Dirk Steffens und Fritz Habekuss, der als Redakteur bei der „ZEIT“ arbeitet, von der Vielfalt der Natur und der Schönheit der Erde.

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Das Terroir bestimmt den Geschmack des Weins

Von Terroir spricht man oft im Zusammenhang mit dem Geschmack eines Weines. Der französische Begriff beschreibt die Art, wie sich Boden, Klima und Lage eines Weinbergs auf der Zunge bemerkbar machen. Aldo Sohm und Christine Muhlke erklären: „Die Trauben werden nicht nur durch die Mineralien in den unterschiedlichen Böden geprägt. Sei es Sand, Ton, Kalkstein oder reicher Lehmboden. Es prägt sie ebenso die Kombination aus Mikroklima und Höhenlage oder Ausrichtung des Weinbergs.“ Jedoch ist die Vorstellung, dass Mineralien den Geschmack beeinflussen, nicht wissenschaftlich belegt. Im Jahr 2013 haben Forscher herausgefunden, dass Pilze und Bakterien möglicherweise eine größere Rolle bei der Beeinflussung des Geschmacks spielen. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Apppétit“.

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Natural Wines haben oft eine gewisse Exzentrik

Es gibt eine hitzige ideologische Debatte. Auf der einen Seite stehen die Befürworter des „konventionellen“ Weinbaus. Diese nutzen für den gewünschten Wein Pestizide im Weinberg und Chemikalien bei der Weinbereitung. Auf der anderen Seite stehen die Anhänger des „natürlichen“ Weinbaus. Diese erzeugen die Trauben biologisch-dynamisch und verzichten bei der Weinbereitung auf Zuckerzugabe, Schwefelung, Säureregulierung, Schönen und Filtrieren. Nach der Erfahrung von Aldo Sohm haben Natural Wines oft eine gewisse Trübheit, Exzentrik und Flüchtigkeit. Dem Traubenmost des Natural Wine wird nichts zugesetzt, um den Geschmack zu beeinflussen. Eingriffe in den Gärungsprozess werden auf ein Minimum beschränkt. Nicht alle Natural Wines sind zertifizierte Bioweine. Nicht alle biologischen oder biodynamischen Weine sind Natural Wines. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Apppétit“.

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In Italien gibt es mehr als 350 genehmigte Rebsorten

Niemand versteht es so gut wie die Italiener, Lebensstil und Emotionen zu verkaufen, und das gilt auch für Wein. Viele denken dabei hauptsächlich an Prosecco, Pinot Grigio und Chianti. Aber dieses große und immens vielfältige Land hat auch eine Fülle lokaler, weniger bekannter Sorten zu bieten. Aldo Sohm und Christine Muhlke wissen: „Es gibt mehr als 350 genehmigte Rebsorten, und 500 weitere werden dokumentiert.“ Viele Winzer haben jedoch in den 80er- und 90er-Jahren lokale Rebsorten durch Sorten für den Massenvertrieb wie Cabernet Sauvignon ersetzt. Damit wollten sie Anschluss an den internationalen Markt bekommen. Die nächste Generation kehrt jedoch wieder zu den Ursprüngen zurück. Sie pflanzt wieder das an, was hier seit Jahrhunderten am besten gedeiht. Der Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Appétit“.

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Alle Menschen können nicht vegan leben

Veganer meinen, der komplette Verzicht auf tierische Lebensmittel wäre heute schon das probateste Mittel, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die Vertreter der Fleisch-, Milch- und Geflügelwirtschaft sehen das natürlicherweise etwas anders. Malte Rubach stellt fest: „Zwischen diesen Standpunkten tut sich allem Anschein nach das weite Tal der Ahnungslosen auf.“ Das Thünen-Institut ist eine Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Es hat 2019 ermittelt, dass der Anteil der Ernährung in Deutschland vom Acker bis zum Teller etwa 19 Prozent aller Treibhausgase in Deutschland ausmacht. Laut Thünen-Institut sind dabei tierische Lebensmittel für 54 Prozent der Treibhausgase der Ernährung in Deutschland verantwortlich. Oder anders gesagt, für zehn Prozent aller Treibhausgase in Deutschland. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

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Josef H. Reichholf kennt viele Flüsse

Der Fluss hat keine Definition nötig, möchte man meinen. Jedes Fließgewässer, vom Bach bis zum Strom, vom Rinnsal bis zum Kanal, ist sichtbar. Allenfalls stellt sich die Frage nach der Größe. Weil die längsten Flüsse auch nicht die wasserreichsten sein müssen. Und weil ihre Wasserführung bekanntlich stark schwanken kann. Josef H. Reichholf weiß: „Aber ganz so einfach ist es nicht, wenn wir ein Fließgewässer genauer charakterisieren oder in einer bestimmten Weise nutzen wollen.“ Nur eine grobe Annäherung bildet eine kartografische Darstellung. Ihr lässt sich entnehmen, am besten von der Mündung aus, also an seinem „Ende“ beginnend, wie lang der Fluss ungefähr ist. Denn die entfernteste Quelle wird üblicherweise als Anfang gewertet. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

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Champagner kann man immer trinken

Champagner ist kein Wein nur für Geburtstage und Silvester. Ebenso gibt es in der Champagne nicht nur luxuriöse Handelshäuser. Aldo Sohm und Christine Muhlke wissen: „Unabhängige Start-ups revolutionieren das Geschäft.“ Die Champagne wurde als letzte Region von den Römern für den Weinanbau erschlossen, weil es dort eigentlich zu kalt war. Außerhalb dieser Region erzeugte perlende Weine darf man nur als Schaumwein bezeichnen. Oder als Crémant, wenn sie aus einer von acht bestimmten Regionen außerhalb der Champagne kommen. Üblicherweise wird er aus den Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay verschnitten. Innerhalb der Ursprungsbezeichnung sind allerdings vier weitere erlaubt. Österreicher Aldo Sohm ist einer der renommiertesten Sommeliers der Welt, eine Legende seiner Branche. Christine Muhlke ist Redakteurin des Feinschmecker-Magazins „Bon Appétit“.

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Bildung begrenzt das Bevölkerungswachstum

Dirk Steffens und Fritz Habekuss erklären: „Bildung und Wohlstand begrenzen das Bevölkerungswachstum der Menschheit. Doch sie tragen in sich den Keim für einen noch weit zerstörerischen Kern in sich.“ Der Erdsystemforscher Will Steffen warnt und rechnet vor: „Bevölkerung mal Reichtum mal Technologie ergibt in Summe ein Maß für den Impact, den eine Gesellschaft auf der Erde hat. Der Faktor Bevölkerung ist dabei vielleicht der am wenigsten wichtige, denn der Konsum wächst davon unabhängig.“ Man kann nicht einfach die Zahl der Menschen mit dem Schaden für die Umwelt gleichsetzen, denn das würde die Tatsachen völlig auf den Kopf stellen. In ihrem Buch „Über Leben“ erzählen der Moderator der Dokumentationsreihe „Terra X“ Dirk Steffens und Fritz Habekuss, der als Redakteur bei der „ZEIT“ arbeitet, von der Vielfalt der Natur und der Schönheit der Erde.

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Flüsse sind der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen

Wanderungen an Flüssen präsentieren Facetten der Flussnatur. Sie fassen Vertrautes, Gewohntes in Beispiele, die jedoch längst nicht alles umfassen, was wichtig ist, um die Flussnatur zu verstehen. Angler werden kritisieren, dass Fische bisher in dem Buch „Flussnatur“ so gut wie nicht vorkamen, obwohl diese für sie das Wichtigste sind. Die Schifffahrt verweist auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Flüsse als Wasserstraßen und auf Schiffe als energiegünstiges Transportmittel. Josef H. Reichholf fügt hinzu: „Die Landwirtschaft fordert von der Gesellschaft, dass ihr sowohl Verluste durch Überschwemmungen als auch Ausfälle durch Dürre erstattet werden.“ Weil sie, gerade so wie die Schifffahrt und die Angler, von zuverlässiger Beständigkeit der Bedingungen ausgehen will. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

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Große Probleme lassen sich nur global lösen

Auch beim Ausstoß von Treibhausgasen hat man erkannt, dass alles mit allem zusammenhängt. Malte Rubach fügt hinzu: „Handel macht nicht an Ländergrenzen halt, genauso wenig wie Treibhausgase. Die Biologie generell nicht, wie uns die weltweite Corona-Pandemie gelehrt hat.“ Große Probleme lassen sich nur durch globale Netzwerke und Zusammenarbeit lösen. Die Umsetzung muss aber regional an die jeweiligen Umstände angepasst erfolgen. Ressourcen werden in dem einen Land verbraucht, um Waren zu produzieren, die in einem anderen Land konsumiert werden. Menschen reisen oder wohnen hier wie dort und nehmen an einem globalen Wirtschafts- und Rohstoffkreislauf teil. Da ist es schwer für den Einzelnen, da noch den Überblick zu behalten. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

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Die ökologische Krise öffnet neue Wege

Für Katia Henriette Backhaus ist es auffällig, dass der Begriff der Freiheit in den Debatten der „green political theory“ kaum vorkommt. Das ist möglicherweise mit der Entwicklung zu erklären, die diese Strömung seit ihrem Aufkommen genommen hat. Anhand der Kernthemen der „environmental discourses“ seit 1970, die John Dryzek in einer diskursanalytischen Untersuchung ausgemacht hat, wird deutlich, dass sich Freiheit als eigenständiges Thema in diesen Debatten nicht durchsetzen konnte. Es gibt vier Hauptthemen, die John Dryzek jeweils den Kategorien radikal oder reformistisch, sachlich oder einfallsreich zugeordnet hat. Dazu gehören Lösungsstrategien für Umweltprobleme, die Frage des Überlebens, Nachhaltigkeit und grüner Radikalismus. Katia Henriette Backhaus hat an der Universität Frankfurt am Main im Bereich der politischen Theorie promoviert. Sie lebt in Bremen und arbeitet als Journalistin.

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Die Landwirtschaft existiert seit 12.000 Jahren

Landwirtschaft wird seit der neolithischen Revolution systematisch betrieben. Ihre Anfänge reichen bis etwa 10.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück. Sie beruht eigentlich immer auf „Kulturpflanzen“, das heißt auf genetisch „manipulierten“ durch Züchtung und Kreuzung mit bestimmten Eigenschaften versehenen Sorten. Daniel Goeudevert erklärt: „Solche Verbesserungen zogen sich meist über viele Jahre, manchmal über Generationen hin und brachten eine Vielzahl regional ganz unterschiedlicher Sorten hervor.“ Diese waren den Bedingungen ihrer jeweiligen Umwelt – dem Klima, dem Nährstoffgehalt der Böden, dem Wasserhaushalt – zunehmend besser angepasst. Das alles war über Jahrtausende Sache der Landwirte, die ihre Felder mit den Pflanzen bebauten, die dort am besten gedeihen konnten. Und es war eine durch und durch gute Sache. Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Der untere Inn ist ein Paradies für Wasservögel

Am unteren Inn balzten die Schellenten. Zu Hunderten. Über viertausend. Die Weibchen fielen mit ihren kleineren braunen Köpfen weniger auf. Aber die Zählung ergab, dass die Erpel tatsächlich klar überwogen. Damals, im März, wimmelte es nur so von Enten. Denn auch Reiherenten, Tafelenten und die überall häufigen Stockenten waren zu Tausenden da. Josef H. Reichholf ergänzt: „Kleine Krickenten flogen in Gruppen um die Insel und gaben die hellen „krrick, krrick“-Rufe von sich, die ihnen ihren Namen eingetragen haben.“ Am Spätnachmittag kamen Schwärme von Lachmöwen an. Als es zu dämmern begann, bildeten sie weiße Flächen auf dem Wasser, so dicht an dicht schwammen sie. Den Tag hatten sie draußen auf den schneefrei gewordenen Fluren verbracht und nach Würmern gesucht. Josef H. Reichholf lehrte an der Technischen Universität München 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz.

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Immer mehr Nutzpflanzen sind spezielle Züchtungen

Das vorrangige Problem der Landwirtschaft ist ihr Flächenbedarf. Denn zur Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten benötigt man Sonnenlicht. Ille C. Gebeshuber ergänzt: „Um die Nutzbarkeit des Lichts zu maximieren, werden die landwirtschaftlich genutzten Flächen von der natürlichen Konkurrenz abgeschirmt. Speziell gezüchtete Nutzpflanzen können auf diese Weise das Sonnenlicht exklusiv nutzen und bringen hohe Erträge.“ Hier hat der hohe Versorgungsdruck die Menschheit aber in die Nutzung weniger Pflanzenarten getrieben, deren Anpassungsfähigkeit und Leistung hoch war. So nutzt die Landwirtschaft von circa 6.000 verzehrbaren Pflanzenarten nur etwas weniger als 200. Davon decken fünf Pflanzenarten etwa drei Viertel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion in Tonnen. Diese sind nach Produktionsmenge gereiht: Zuckerrohr, Mais, Weizen, Reis und Kartoffeln. Ille C. Gebeshuber ist Professorin für Physik an der Technischen Universität Wien.

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