Carl von Linné entwirft das Ordnungssystem der Natur

Der Naturforscher und Arzt Carl von Linné fühlte sich von Gott berufen, ein Ordnungssystem der Natur zu entwerfen. Dazu entwickelte er das System der binären Nomenklatur, das sich aus Gattung und Art zusammensetzte und auf alle Lebewesen anwendbar war. Carl von Linnés Klassifikation richtete sich an den Geschlechtsorganen der Pflanzen aus. Der Naturforscher wurde in der Stadt Rashult in Schweden geboren. Als junger Knabe schon begeisterte er sich an der Vielfalt der Pflanzen und beschloss eine naturwissenschaftliche Karriere anzustreben.

Carl von Linné stellt seine Klassifikation der Pflanzen vor

Ab 1727 studierte er Medizin an der Universität von Lund. Ein Jahr später wechselte er an die Universität Uppsala, wo es einen botanischen Garten mit vielen einheimischen und seltenen ausländischen Pflanzen gab. Er übernahm dort die Verwaltung des botanischen Gartens der Universität und arbeitete als Privatlehrer. 1732 reiste Carl von Linné nach Lappland, um die dortige Flora zu erforschen. Von dieser Reise brachte er viele Pflanzenzeichnungen mit. Zwei Jahre später reiste er wegen weiterer Erforschungen der Natur durch Dalarna, eine Landschaft in Mittelschweden.

1735 reiste von Linné in die Niederlanden zur Universität Harderwijk. Schon kurz nach seinem dortigen Eintreffen, veröffentlichte er das Werk „Systema Naturae“, in dem er seine neue taxonomische Ordnung der Natur, sowie die Klassifikation der Pflanzen, die er nach Geschlechtsorganen geordnet hatte, vorstellte. 1738 kehrte der Naturforscher nach Schweden zurück und wurde ein Jahr später Admiralitätsarzt und gründete zusammen mit anderen Forschern die Stockholmer Akademie der Wissenschaften. 1741 erhielt er den Lehrstuhl für Medizin und Anatomie in Uppsala, ein Jahr später kam noch der Lehrstuhl für Botanik hinzu.

Carl von Linné benennt alle Pflanzen mit zwei Namen – Gattung und Art

1751 veröffentliche Carl von Linné das Werk „Philosophia botanica“. Sein System der Naturordnung beruhte auf wenigen charakteristischen Merkmalen, die an jedem Organismus leicht zu erkennen und zu vergleichen waren. Bei den Pflanzen bestand sein Schema darin, die Zahl der männlichen Staubgefäße zu zählen, um die Klasse zu bestimmen. Die Zahl der weiblichen Stempel bestimmte die Ordnung.

Zwei Jahre später kam sein Buch „Species plantarum“ heraus, in der er sein System der binären Nomenklatur zur Benennung der Pflanzen beschrieb. Er kam mit zwei Namen aus, der Gattung und der Art. So konnte er mit einem relativ einfachen System durch zwei lateinische Namen alle Lebewesen klassifizieren und unterscheiden.

Die Merkmale der vier Tierklassen

Die Hierarchie der Klassifikation von Carl von Linné umfasste fünf Stufen: Reich, Klasse, Ordnung, Gattung und Art. Auch zur Unterscheidung der Tiere leistete der Naturforscher bedeutende Beiträge. Folgende Merkmale wählte der Naturforscher aus, um vier Tierklassen voneinander zu unterscheiden:

Die Zähne bei den Säugetieren, die Schnäbel bei den Vögeln, die Flossen bei den Fischen und die Flügel bei den Insekten. 1762 wurde Carl von Linné in den Adelsstand erhoben und stellte ein Jahr später seine Lehrtätigkeit an der Universität ein. Der große Naturforscher starb 1778.

Von Hans Klumbies