Gustav Adolf Sabel gründete die erste Handelsfachschule Bayerns

Gustav Adolf Sabel wurde 1867 geboren. Im Jahr 1896 gründete er in Nürnberg die erste Handelsfachschule Bayerns. Und seine Frau Therese gründete davon unabhängig im Jahr 1898 die „Große Pariser Moden-Akademie“ in München. Die Hauptaufgabe der Sabel-Schulen sah Sabel selbst darin, dass der Wirtschaft endlich qualifizierte kaufmännische Kräfte zur Verfügung stehen würden, welche über eine fundierte und vor allem praxisnahe Ausbildung verfügen. Gegründet wurde diese Schule als Privatschule, die ein ganz eigenes Motto hatte, das bis heute in aller Munde ist: „Bildung – ein Fundament fürs Leben“. Sabel richtete an der Schule binnen von wenigen Jahren Kurz- und Speziallehrgänge ein sowie Halbjahreskurse und Jahresklassen. Im Jahr 1900 wurde in München eine weitere Sabel-Schule eröffnet. Dort wurden erstmals an einer Schule in Deutschland überhaupt Kurse in Maschinenschreiben und Kurzschrift angeboten. Sabel selbst legte im Jahr 1907, also im Alter von 50 Jahren, das Staatsexamen für das Lehramt der Handelswissenschaften mit der Note „Gut“ ab. 1908 promovierte er an der Ruprecht Karls-Universität Heidelberg auf dem Gebiet der Staatswissenschaften zum Thema Die kaufmännische Bilanz“.

Größtes Bildungsinstitut Nordbayerns

Auch nach dem Tod von Sabel im Jahr 1911 wurde das Angebot an den Sabel-Schulen stetig erweitert und das Motto bzw. das Konzept beibehalten und immer neue Kurse entwickelt. Die Sabel-Schulen entwickelten sich binnen von kurzer Zeit zum größten Bildungsinstitut in Nordbayern, und boten als eine der ersten damals schon Fernstudiengänge an. Weitere Sabel-Schulen in Saarbrücken und in Augsburg öffneten ihre Pforten. Darüber hinaus gibt es noch weitere Standorte der Sabel-Schulen und Tochterunternehmen in Schongau, Friedrichshafen, in Saalfeld, Altenburg, Freital/Dresden, in Leipzig und in Berlin und Brandenburg. Die Sabel-Schulen erhielten im Jahr 2006 alle ein einheitliches Qualitätsmanagement und sind TÜV zertifiziert. Dass die Sabel-Schulen diese lange Zeit überlebt haben bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg, nachdem beide Schulstandorte in München und Nürnberg ausgebombt worden waren, ist vor allem dem Engagement von Rudolf Sabel zu verdanken. Der Sohn von Gustav Adolf Sabel sorgte dafür, dass im Jahr 1948 die Räumlichkeiten bereits wieder genutzt werden konnte. Rudolf Sabel führte die Schulen im Sinne seines Vaters fort.

Schulen gehen in Stiftung über

Nach dem Tod von Rudolf Sabel und dessen Frau im Jahr 1971 wurden die Sabel-Schulen 1976 in die gemeinnützige „Stiftung private Wirtschaftsschulen Sabel“ umgewandelt. Deren Sitz befindet sich in München. Zu den Meilensteinen der Entwicklungsgeschichte der Sabel-Schulen nach 1948 gehört unter anderem der Beginn der Sekretärinnen-Ausbildung an der Schule in München im Jahr 1963.

Bildung ist gefragt

Heute gehört zum Konzept der Sabel-Schulen noch sehr viel mehr als Motto „Bildung – ein Fundament fürs Leben“. Das seit 1990 existierende BEST-Sabel-Bildungszentrum GmbH in Berlin gehört heute zu den größten Bildungsträgern der Stadt und umfasst Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Grund- und Oberschulen, Lese- Rechtschreib-Studios, eine Berufsakademie mit Ausbildungsangeboten in den Bereichen Touristik, Wirtschaft, Gesundheit, Design und Soziales.

Praxis ist ein Eckpfeiler der Bildung

Unter dem Dach befindet sich zudem eine international ausgerichtete Hochschule, die jungen Menschen eine qualifizierte und praxisorientierte Ausbildung bietet. Waren zur Gründung der sabelschen Schulen hauptsächlich kaufmännische Ausbildungen gefragt, so steht heute, gut hundert Jahre später, besonders die Informatik-Techniker Ausbildung im Vordergrund. Sabel hat massiv dazu bei getragen, dass die Weiterbildung an privaten Schulen einen festen Platz im Deutschen Bildungssystem hat, und das Denkvermögen sich positiv entwickelt hat.