Bill Gates kämpft mit seiner Stiftung weltweit gegen Armut

Der Gründer von Microsoft, Bill Gates, ist mit einem Vermögen von mehr als 80 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt. Gleichzeitig ist er einer der großzügigsten und ehrgeizigsten. Mit der „Bill und Melinda Gates Foundation“ will der Philanthrop extreme Armut abschaffen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Wohl Afrikas zum deutschen Interesse erklärt. Bill Gates sieht die Flüchtlingskrise auch als Chance, neue Verbündete im Kampf gegen globale Armut zu finden. Der Multimilliardär erklärt: „Die Flüchtlingskrise macht deutlich, dass es uns alle betrifft, wenn Menschen in harten Umständen leben. Es ist furchtbar mit anzusehen und schafft riesige Probleme. Wir sind weder vor Armut noch vor ansteckenden Krankheiten in fernen Ländern sicher. Die Probleme bleiben nicht dort.“ Bill Gates empfindet es als traurig, dass erst die Krise in Syrien ein stärkeres Bewusstsein über die schlimmen Lebensumstände in armen Ländern schafft.

Frauen leiden am meisten unter der Armut

Statt zu größerer Bereitschaft, Armut zu bekämpfen, führt die Flüchtlingskrise vielerorts auch zu wachsendem Nationalismus und Populismus. Das macht Bill Gates Angst: „Engagement und die Bereitschaft, Probleme gemeinschaftlich zu lösen, sind keine Selbstverständlichkeit, die der Wähler immer unterstützen wird. Dabei scheint es so, dass einige der Bedenken gegen internationale Zusammenarbeit, die wir derzeit in vielen Ländern wie in den USA beobachten, mehr mit inneren Veränderungen zu tun haben.“

Soziale Normen – etwas Gleichberechtigung und Rassengleichheit – haben sich unheimlich schnell verschoben. Und jetzt gibt es die Gegenbewegung. Sie hat auch mit Einwanderung zu tun und den wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung. Es gibt ein ganzes Bündel von Faktoren, die beeinflussen, ob der Bürger bereit ist, sich der Welt zuzuwenden, oder ob er sich lieber von ihr abwendet. In seiner Entwicklungsarbeit legt Bill Gates großen Wert auf die Rolle von Frauen. Ein Wahlsieg von Hillary Clinton bei den Präsidentschaftswahlen in den USA wäre für Bill Gates ein Meilenstein, der beweist, dass eine Frau jeden Job machen kann.

Die „Bill und Melinda Gates Foundation“ hat acht Millionen Leben gerettet

Doch das ändert seiner Meinung nach nichts an der Tatsache, dass Frauen am meisten unter Armut leiden. Die „Bill und Melinda Gates Foundation“ arbeitet mit der Organisation „One“ zusammen, deren Slogan lautet: „Armut ist sexistisch“. Es gibt noch viel zu tun, bevor Frauen gleich behandelt werden. Doch zum Glück reduziert sich die Ungleichheit dramatisch mit wachsendem Wohlstand.

Bill Gates nennt ein Beispiel: „Es ist phantastisch, Frauen die Hühnerhaltung beizubringen. Hühner tragen nicht nur zum Einkommen der Familie bei, sondern haben auch direkten Einfluss auf die Ernährung der Kinder. Man braucht nicht mehr als ein Ei pro Woche, um den Mangel vieler Nährwerte bei afrikanischen Kindern zu beheben.“ Besonders stolz ist Bill Gates auf den Erfolg seiner Stiftung mit Impfungen. Die Foundation hat mit den Herstellern zusammengearbeitet, hat den Wettbewerb erhöht, die Preise gesenkt, Geld gesammelt und dann mit den betroffenen Ländern an der Versorgung gearbeitet. Dadurch wurden mehr als acht Millionen Leben gerettet. Quelle: Welt Kompakt

Von Hans Klumbies