Die Menschen können wieder Begeisterung für ihre Arbeit lernen

Anja Förster und Peter Kreuz glauben nicht, dass die tägliche, schnöde Realität an den meisten Arbeitsplätzen das Richtige für die Menschen ist. Sie fordern in ihrem neuen Buch „Hört auf zu arbeiten!“, dass sich Arbeitnehmer sich ihre Arbeit zurückerobern sollen als lebenswerten Teil ihrer Identität. Sie schreiben: „Wenn wir wieder lieben, was wir tun, erfüllt und aus Überzeugung arbeiten, und wenn wir die Resonanz unseres Handelns spüren – erst dann werden wir das tun, was wirklich zählt. Für uns und für andere.“ Dabei schließen sie bewusst die Wirtschaft und die Gesellschaft mit ein. Das Autorenteam Anja Förster und Peter Kreuz gehören zu einer neuen Generation von Vordenkern in Wirtschaft und Management. Ihr Buch „Alles, außer gewöhnlich“ wurde im Jahr 2007 als Wirtschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.

Eine neue Art zu arbeiten und zu leben ist immer möglich

Anja Förster und Peter Kreuz vertreten die These, dass die Menschen wieder Begeisterung für ihre Arbeit lernen können, wobei dies ganz wesentlich in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt. Wie sie dieses Ziel erreichen können, zeigt mit großer Klarheit ihr neues Buch. Auch wenn die meisten Menschen inzwischen in ihrem Innersten wissen, dass die Epoche des Fabrikzeitalters längst vorbei ist, fußt das Bildungssystem, die Gesellschaft und die Arbeit noch immer auf dem Denken dieser Ära. Das hat gravierende Folgen: „Dieses alte Denken in einer neuen Zeit macht aus guter Arbeit erschöpfende Arbeit, es macht aus guten Ergebnissen seelenlose Ergebnisse, es mach uns in einem randlosen Tagesablauf innerlich leer.“

Anja Förster und Peter Kreuz sind zutiefst davon überzeugt, dass eine neue Art zu arbeiten und zu leben möglich ist. Sie glauben, dass niemand mehr die gewohnte, erfolgreiche, gute, professionelle Arbeit, die ein Individuum so leer zurücklässt, machen muss. Jeder kann für sich die Entscheidung treffen, damit aufzuhören! Dazu bedarf es nur einer wesentlichen Zutat: Mut. Der Mensch braucht Mut, der ihm dabei hilft, seine Angst zu überwinden, das heißt auch die Furcht zu besiegen, sich außerhalb eines vertrauten Terrains zu bewegen.

Seine Ziele und Prioritäten muss jeder Mensch selbst festlegen

Laut Anja Förster und Peter Kreuz haben alle Menschen die Freiheit, Großartiges zu tun. Dies ist keinesfalls einfach. Der Weg zu einer neuen Arbeitsweise und einem innovativen Lebensstil verläuft so gut wie nie ohne Störungen. Aber gerade weil dieser Pfad nicht gerade verläuft, kann der Mensch aus den Umwegen sehr viel für sein künftiges Leben lernen. Er wird immer wieder auf die Probe gestellt und muss sich ernsthaft mit sich selbst, mit seiner Partnerschaft sowie den Zielen und Prioritäten seines Lebens auseinandersetzen.

Jeder Mensch muss für sich selbst herausfinden, wozu sein Leben eigentlich da ist, welche Aufgaben für ihn bedeutsam sind und wie und wann er ihnen am besten nachgehen soll. Anja Förster und Peter Kreuz fassen zusammen: „Wir müssen also immer unsere eigenen Antworten finden. Wir müssen selbst herausfinden, was wir mit unserem Leben bewirken wollen. Welche Ziele wir verfolgen. Welche Richtung wir einschlagen. Aber es doch gut, dass wir alle einen Kompass dabeihaben. Der Kompass ist eine schlichte Frage: Is that you?“

Hört auf zu arbeiten!
Eine Anstiftung, das zu tun, was wirklich zählt
Anja Förster, Peter Kreuz
Verlag: Pantheon
Broschierte Ausgabe: 234 Seiten, Auflage: 2013
ISBN: 978-3-570-55189-9,  14,99 Euro
Von Hans Klumbies