Andeas Salcher führt seine Leser auf den Weg der Selbsterkenntnis

In seinem neuen Buch „Erkenne dich selbst und erschrick nicht“ führt der Bestsellerautor Andreas Salcher seine Leser mit einem alten Wissen der Jesuiten zur Selbsterkenntnis. Ausgangspunkt ist das geheimnisvolle Werk „Handorakel und Kunst der Weltklugheit“, die der Jesuit Baltasar Grancián vor fast vierhundert Jahren veröffentlichte. Die darin beschriebenen Lebensweisheiten verknüpft Andreas Salcher mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Er zeigt wie immer auf verständliche Weise, wie jeder Einzelne die Weisheit der Jesuiten für den Alltag nutzen und damit sein Leben besser gestalten kann. Er beantwortet dabei unter anderem folgende Fragen: Wie man seine Freunde auswählt und mit seinen Feinden umgeht. Außerdem setzt er sich mit der Kunst, Glück zu haben, auseinander. Andreas Salcher ist Mitbegründer der Sir-Karl-Popper-Schule und initiierte die Waldzell Meetings im Stift Melk.

Das Denken und Fühlen der Menschen hat sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert

Als Andreas Salcher die Lebensweisheiten von Baltasar Grancián las, hat ihn der Umstand am meisten erstaunt, wie wenig sich die Menschen in ihrem Denken und Fühlen im Lauf der Jahrhunderte verändert haben. Er schreibt: „So wie damals scheitern große Vorhaben nicht an mangelnden technischen Kenntnissen, sondern an menschlicher Schwäche. Andererseits überwinden Fantasie, Großzügigkeit und Tatkraft alle vorstellbaren Grenzen des Machbaren.“ Seiner Meinung nach gibt es wenige Bücher, die die Natur des Menschen mit ihren Schattenseiten und ihrer Fähigkeit zur Größe so treffend charakterisieren wie das Werk „Handorakel und die Kunst der Weltklugheit“.

Für Andreas Salcher ist das Werk der vielleicht beste taktische Ratgeber der Weltliteratur. Ein Thema, das die Menschen von heute mit Baltasar Grancián verbindet, ist die Kluft zwischen ihrem Wissen und ihrem Handeln. In „Erkenne dich selbst und erschrickt nicht“ lehrt Andreas Salcher deshalb auch das Denken in Gegensätzen. Denn die Welt ist nicht nur schwarz oder weiß, es gibt viele Grautöne dazwischen. Der erste Teil seines Buchs dient als Einführung in die Zeit und das Denken von Baltasar Grancián. Im zweiten Teil beginnen die meisten Kapitel mit einer Regel des Jesuiten. Andreas Salcher bereitet dabei altes Wissen auf und stellt immer wieder den Bezug zur Gegenwart her.

Selbsterkenntnis ist ein lebenslanger Lernprozess mit Sprüngen und Rückschlägen

Der dritte große Abschnitt seines Buchs trägt die Überschrift „Meisterschaft im Leben“. Darin geht es um folgende Fragen: Womit muss ich mich abfinden und was kann ich verändern? Wie erkenne ich mich selbst, wie beherrsche ich mich und wie kann ich mein Selbst veredeln? Andreas Salcher erklärt: „Um uns in der heutigen Zeit selbst erkennen zu können, müssen wir unsere Lebenskonzepte im Lichte der Weisheiten der vorhergegangenen Jahrhunderte neu überdenken.“ Dabei ist immer zu beachten, dass Selbsterkenntnis ein lebenslanger Lernprozess ist, der in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, mit Sprüngen und Rückschlägen, erfolgt.

Sich selbst veredeln, heißt für Andreas Salcher, ein komplexes Bewusstsein zu entwickeln. Er erläutert: „Eine komplexe Persönlichkeit kann auf erworbenes Wissen, gereifte Lebenserfahrung, die Kenntnis und Beherrschung der eigenen Fähigkeiten zurückgreifen.“ Selbstveredelung im Inneren bedeutet das Vermögen, sein eigenes Selbst und andere Menschen lieben zu können, und nach außen gerichtet die Arbeit zum Wohl der Gemeinschaft. Die Liebe hilft den Menschen dabei, ihr Selbst neu zu erschafften. Wer ein solches Bewusstsein entwickelt hat, findet seine Befriedigung darin, an etwas mitzuwirken, das größer ist als er selbst.

Erkenne dich selbst und erschrick nicht
Andreas Salcher
Verlag: Ecowin
Gebundene Ausgabe: 188 Seiten, Auflage: 2013
ISBN: , 19,95 Euro
Von Hans Klumbies